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Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

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224 <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>. Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in <strong>Kultur</strong>berufen<br />

Während bei den Lehrberufen kaum Unterschiede zwischen <strong>Kultur</strong>branche und SOEP-Mittel sichtbar<br />

werden, zeigt sich beim Studium was von den schulischen Abschlüssen her zu erwarten war: deutlich<br />

mehr akademische Abschlüsse (39,9 % versus 22 %) auf dem Weg in die <strong>Kultur</strong>branche. Bei den nichtakademischen<br />

qualifizierteren Berufsabschlüssen liegt der Sektor <strong>Kultur</strong> hinter dem SOEP-Mittel<br />

mit 4,9 % gegen 11,3 % zurück. Es ist diskutierenswert, ob das deutsche duale System, das sowohl in<br />

der gesellschaftlichen Wertschätzung als auch hinsichtlich der Entlohnung und den Karrieremöglichkeiten,<br />

qualifizierten nichtakademischen Berufen bzw. Berufen für die in anderen Ländern akademisch<br />

ausgebildet wird, einen relativ hohen Stellenwert einräumt, den akademischen Vorsprung der<br />

in der <strong>Kultur</strong> Schaffenden egalisiert. Summarisch wird man aber an dieser Stelle festhalten müssen,<br />

dass in der Branche <strong>Kultur</strong> geringer bezahlt wird, obwohl dort überdurchschnittliche Humankapitalausstattung<br />

vorliegt. Dies kann als Bilanz der deskriptiven Statistiken soweit vorläufig festgehalten<br />

werden. Um hier präziser argumentieren zu können, bedarf es multivariater Analysen, wie beispielhaft<br />

im Abschnitt 3.3 vorgestellt werden wird.<br />

Abb. 3.1.2.6 Erwerbstätige in <strong>Kultur</strong>wirtschaft und im SOEP-Durchschnitt nach<br />

berufsbildenden Abschlüssen 2010<br />

0,5<br />

0,45<br />

0,4<br />

0,35<br />

0,3<br />

0,447<br />

0,434<br />

0,399<br />

0,25<br />

0,2<br />

0,22<br />

<strong>Kultur</strong>wirtschaft<br />

Alle<br />

0,15<br />

0,113<br />

0,1<br />

0,05<br />

0,049<br />

0<br />

Lehre<br />

Fachschule<br />

Hochschule<br />

Quelle: Eigene Erstellung mit Daten des SOEP Welle BA<br />

Ergänzen wir die Betrachtung des <strong>Arbeitsmarkt</strong>es im engeren Sinne durch einen Blick auf seine »berufsständische«<br />

Segmentierung in Abb. 3.1.2.7. Für beide Kategorien stellen die Angestellten den<br />

größten Anteil. Im <strong>Kultur</strong>bereich finden wir etwas mehr Selbstständige, dafür kaum Beamte und<br />

weniger Arbeiter oder Arbeiterinnen. Unsere SOEP-Stichprobe ist also auch für den Bereich <strong>Kultur</strong><br />

keineswegs überwiegend von selbstständiger Tätigkeit geprägt.<br />

Ein entsprechendes Bild ergibt sich für die Sozialversicherung. Hinsichtlich der Alterssicherung<br />

konnten keine aussagekräftigen Variablen identifiziert werden. Ausgenommen hiervon ist ein interessantes<br />

Detail, die Frage, ob der Respondent einen Riester-Vertrag abgeschlossen hat. Dies bejahen<br />

im Bereich <strong>Kultur</strong> 27 %, im SOEP-Mittel 28 %, so dass sich hier – neben simpler Kenntnisnahme<br />

der Größe der Zahlen – keine wesentlichen Unterschiede ausmachen lassen.

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