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Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

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012 <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>. Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in <strong>Kultur</strong>berufen<br />

alversicherungsgesetz, das Urheberrecht, das Steuerrecht, hier besonders der ermäßigte Mehrwertsteuersatz<br />

für einzelne <strong>Kultur</strong>güter und kulturelle Dienstleistungen, zu betrachten. Aber auch Fragen<br />

der <strong>Kultur</strong>ellen Bildung dürfen nicht vernachlässigt werden. <strong>Kultur</strong>elle Bildung ermöglicht nicht<br />

nur den Zugang zu Kunst und <strong>Kultur</strong> und ist Teil der Persönlichkeitsbildung, <strong>Kultur</strong>elle Bildung dient<br />

auch dazu, den künstlerischen Nachwuchs 4 frühzeitig zu fördern, damit Spitzenleistungen etwa im<br />

Bereich der Musik und des Tanzes möglich werden.<br />

Im Folgenden soll kursorisch auf einige Rahmenbedingungen eingegangen werden, um den Hintergrund,<br />

vor dem der <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong> in den nachfolgenden Kapiteln betrachtet wird, zu beleuchten.<br />

In diesem Zusammenhang werden auch die verschiedenen Stellungnahmen und Positionspapiere, die<br />

der Deutsche <strong>Kultur</strong>rat zu den unterschiedlichen Aspekten des <strong>Arbeitsmarkt</strong>es <strong>Kultur</strong> verabschiedet<br />

hat, vorgestellt. Diese Papiere zeigen, dass es bereits seit vielen Jahren eine rege Debatte zur Ausgestaltung<br />

dieses <strong>Arbeitsmarkt</strong>es gibt. Es muss also keineswegs, wie es noch bei Fohrbeck und Wiesand<br />

der Fall war, bei null angefangen werden. Im Gegenteil, allein vom Deutschen <strong>Kultur</strong>rat wurden seit<br />

dem Jahr 1998 fast 40 Stellungnahmen und Positionspapiere erarbeitet, in denen konkrete Vorschläge<br />

zu den Rahmenbedingungen für den <strong>Kultur</strong>bereich gemacht werden. Einige der Vorschläge wurden<br />

sowohl vom Parlament als auch von der Bundesregierung aufgenommen. Ebenso hat die <strong>Kultur</strong>-Enquete<br />

konkrete Empfehlungen zum <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong> 5 ausgearbeitet, die sowohl von der Bundesregierung<br />

als auch vom Deutschen Bundestag aufgegriffen werden. Diese Einführung schließt mit einer<br />

Skizzierung der nachfolgenden Beiträge sowie einigen Ausführungen zum methodischen Vorgehen.<br />

1.1 Soziale Lage freischaffender Künstler<br />

Besonders laut wurden sowohl die Forderungen nach als auch die Warnungen vor dem erwähnten<br />

neuen Künstlerreport im Zusammenhang mit Novellen zum Künstlersozialversicherungsgesetz. Das<br />

gilt sowohl für das »Zweite Gesetz zur Änderung des Künstlersozialversicherungsgesetzes« aus dem<br />

Jahr 2001 als auch für das »Dritte Gesetz zur Änderung des Künstlersozialversicherungsgesetzes« aus<br />

dem Jahr 2007. Im Vorfeld dieser Novellierungen fand stets eine sehr lebhafte Diskussion zur Neujustierung<br />

der Künstlersozialversicherung statt. Dass es dem Deutschen <strong>Kultur</strong>rat jeweils gelang,<br />

Stellungnahmen zu den anstehenden Künstlersozialversicherungsgesetzesnovellen zu verabschieden,<br />

zeigt einerseits, dass die Künstlersozialversicherung zumindest im <strong>Kultur</strong>bereich akzeptiert ist.<br />

Andererseits kommt darin die Kompromissfähigkeit und -bereitschaft der im Deutschen <strong>Kultur</strong>rat<br />

zusammengeschlossenen Verbände zum Ausdruck 6 . Ein Künstlerreport wurde von der Bundesregierung<br />

im Rahmen der genannten Novellen nicht in Auftrag gegeben, die Forderung von den Verbänden<br />

einschließlich des Deutschen <strong>Kultur</strong>rates aber auch nicht lautstark vorgetragen.<br />

4 Wie bei Sportlern beginnt in einigen künstlerischen Disziplinen wie der Musik oder im Tanz die Vorbereitung auf eine<br />

künstlerische Laufbahn bereits im Kindesalter. Und ähnlich Sportlern ist beispielsweise bei Tänzern die berufliche<br />

Laufbahn sehr kurz.<br />

5 Die <strong>Kultur</strong>-Enquete hat insgesamt 89 Empfehlungen zum <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong> formuliert. Sie reichen von steuer-, über<br />

urheber- bis hin zu arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Fragen.<br />

6 Siehe hierzu: »Stellungnahme des Deutschen <strong>Kultur</strong>rates vom 08.09.2000 zum Entwurf eines ›Zweiten Gesetzes<br />

zur Änderung des Künstlersozialversicherungsgesetzes und anderer Gesetze‹« (08.09.2000), »<strong>Deutscher</strong><br />

<strong>Kultur</strong>rat fordert Politik auf, die soziale Sicherung der Künstlerinnen und Künstler zu stärken!« (24.06.2004),<br />

»Stellungnahme des Deutschen <strong>Kultur</strong>rates zum ›Referentenentwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des<br />

Künstlersozialversicherungsgesetzes und anderer Gesetze‹« (01.11.2006)

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