28.03.2014 Aufrufe

Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bestandsaufnahme zum <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong><br />

163<br />

schaftliche Berufe geben Nimczik, Bäßler, Altenburg (2011). Sie setzen sich mit der Zahl der Studierenden<br />

in den verschiedenen Disziplinen sowie den beruflichen Möglichkeiten auseinander. Auf die<br />

Situation der Kirchenmusiker geht Klöckner (2010) ein. Er stellt dar, welche Ausbildungsmöglichkeiten<br />

für Kirchenmusiker bestehen und wie sich die Zahl der Kirchenmusiker in der evangelischen wie<br />

der katholischen Kirche entwickelt hat. Dabei wird auch eine Differenzierung in sogenannte A- und<br />

B-Musiker vorgenommen. Auf die Ausbildungsplätze im Musikinstrumentenhandwerk geht Böcher<br />

(2008) ein. Anhand eigener Erhebungen des Bundesverbands der Deutschen Musikinstrumentenhersteller<br />

wird skizziert wie sich die Zahl der Auszubildenden in den verschiedenen Berufen des Musikinstrumentenbaus<br />

verändert hat.<br />

Mit der wirtschaftlichen und sozialen Lage von Lehrkräften an öffentlichen sowie privaten Musikschulen<br />

befasst sich Bossen (2012). Grundlage ist eine online-Befragung, die von der Fachgruppe ver.<br />

di initiiert wurde und auf die vom Verband deutscher Musikschulen, Deutsche Orchestervereinigung,<br />

<strong>Deutscher</strong> Tonkünstlerverband, Bundesverband <strong>Deutscher</strong> Privatmusikschulen aufmerksam gemacht<br />

wurde. Es handelt sich hierbei um eine Wiederholungsbefragung. Die Erstbefragung fand im Jahr<br />

2008 statt. Erfragt wurden unter anderem der Beschäftigtenstatus, das durchschnittliche Jahreseinkommen<br />

und der Anteil den das künstlerischen Einkommen zum Haushaltseinkommen leistet. Im<br />

Vergleich zum Jahr 2008 hat sich laut dieser Studie die soziale und finanzielle Lage der Musikschullehrer<br />

verschlechtert. Die Zahl der freiberuflichen Musikschullehrer hat deutlich zugenommen, von<br />

45% im Jahr 2008 auf 58% im Jahr 2012. Entsprechend ist die Zahl der festen Mitarbeiter gesunken.<br />

Das Ziel des Verbands deutscher Musikschulen mit 70% festen Mitarbeitern zu arbeiten, ist in weiter<br />

in die Ferne gerückt. Das Jahresdurchschnittseinkommen der Musikschullehrkräfte ist gesunken.<br />

Sie ereichten im Jahr 2008 ein Jahreseinkommen von 13.330 Euro und im Jahr 2012 von 12.404 Euro.<br />

Daraus folgt, dass die besagten Musikschullehrkräfte in mehreren Beschäftigungsverhältnissen arbeiten<br />

150 . Die Befragung bestätigt, dass in der Mehrzahl Frauen in diesem Feld tätig sind.<br />

Mit den Auswirkungen des demografischen Wandels setzen sich Gembris und Heye (2012) auseinander.<br />

Sie haben professionelle Orchestermusiker zu ihrer Arbeit, gesundheitlichen Aspekten, der Frage<br />

des Älterwerdens im Orchester und weiteren Aspekten befragt. Mit Blick auf das Älterwerden im<br />

Orchester wurde unter anderem die Frage der Motivation und der Leistungsfähigkeit thematisiert.<br />

Hier ist ein Aspekt, was Orchestermusiker tun, um weiterhin leistungsfähig zu sein.<br />

6.2.2 Einzeldarstellungen Darstellende Kunst<br />

Als sicherlich umfassendste Studie zur wirtschaftlichen und soziale Lage in einer künstlerischen Sparte<br />

kann der Report Darstellende Künste aus dem Jahr 2010 angeführt werden (Report Darstellende<br />

Künste 2010). Federführend bei der Erstellung war der Fonds Darstellende Künste, dessen Aufgabe<br />

die Förderung des professionellen Freien Theaters und des Freien Tanzes ist. Er fördert bundesweit<br />

künstlerische Projekte in den Bereichen Freies Theater und Tanz.<br />

Auch wenn in der Unterüberschrift des »Reports Darstellende Künste« davon die Rede ist, dass es um<br />

die wirtschaftliche, soziale und arbeitsrechtliche Lage der Theater- und Tanzschaffenden in Deutschland<br />

geht, liegt der Fokus eindeutig auf der Freien Szene. Jene wird in verschiedenen Einzeluntersuchungen<br />

näher betrachtet und analysiert. Susanne Keuchel hat in ihrer empirischen Untersuchung den<br />

Fragebogen des Künstlersozialreports aus den frühen 1970-er Jahren an 4.047 darstellende Künstler<br />

und Tänzer versandt und die gewonnen Ergebnisse mit vorhandenen Daten der Künstlersozialversicherung,<br />

des Mikrozensus, des Instituts für <strong>Arbeitsmarkt</strong>- und Berufsforschung der Bundesagentur<br />

für Arbeit sowie des Deutschen Bühnenvereins korreliert. Es entsteht hieraus eine sehr genaue Mo-<br />

150 Auf die Konsequenzen hinsichtlich der sozialen Sicherung wurde an anderer Stelle verwiesen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!