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Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

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Bestandsaufnahme zum <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong><br />

139<br />

5. Umsätze und Einkommen<br />

im <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong><br />

In den vorangegangenen Kapiteln wurde bezogen auf den <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong> untersucht, wie sich<br />

die Zahl der Studierenden, also potenziell Berufstätigen in diesem Feld, die Zahl der Unternehmen,<br />

also der potenziellen Arbeitgeber, sowie die Zahl der Erwerbstätigen entwickelt hat. Bei der Zahl der<br />

Erwerbstätigen wurde, sofern es möglich war, differenziert in Erwerbstätige insgesamt und abhängig<br />

Beschäftigte im Speziellen. Als erstes, vorläufiges Zwischenergebnis kann an dieser Stelle im Überblick<br />

festgehalten werden:<br />

——<br />

dass die Zahl der Studierenden in den künstlerischen Fächern sowie den kulturnahen Fächern<br />

steigt. Dies gilt für weibliche Studierende in größerem Maße als für männliche,<br />

——<br />

dass die Zahl der Unternehmen in der <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft gewachsen, demgegenüber<br />

die Zahl der öffentlich geförderten <strong>Kultur</strong>einrichtungen gesunken ist,<br />

——<br />

dass die Zahl der Erwerbstätigen in der <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft gestiegen ist,<br />

——<br />

dass in einigen öffentlichen <strong>Kultur</strong>einrichtungen die Zahl der Personalstellen gesunken ist.<br />

Dies gilt gleichermaßen für die in der ARD zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten,<br />

——<br />

dass bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Tendenz der Anteil der älteren<br />

Arbeitnehmer zu- und der der jüngeren abnimmt.<br />

Dieser Befund lässt als ersten Schluss zu, dass trotz schlechter Aussichten für eine abhängige Beschäftigung<br />

nach wie vor junge Menschen und insbesondere junge Frauen eine Tätigkeit im <strong>Kultur</strong>bereich<br />

anstreben. Die Selbstständigkeit in diesem Feld gewinnt an Bedeutung. Es stellt sich daher<br />

die Frage, ob die Umsatzentwicklung ebenso dynamisch ist wie das Wachstum an Unternehmen sowie<br />

an Erwerbstätigen. Oder anders gesagt: Bietet die <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft in ausreichendem<br />

Maße Absatzchancen, um den auf den Markt strebenden und den bereits vorhandenen Unternehmen<br />

ausreichende Umsatzmöglichkeiten zu bieten? Oder ist der Weg in die Prekarisierung bereits<br />

vorgezeichnet? Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Entwicklung in den einzelnen Märkten durchaus<br />

unterschiedlich verläuft.<br />

Bevor auf die Umsatzentwicklung in der <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft allgemein und die in den einzelnen<br />

Teilmärkten speziell eingegangen wird, soll aber zunächst übersichtsartig die soziale Absicherung<br />

in der <strong>Kultur</strong>wirtschaft dargestellt werden, da es hier einige Besonderheiten zu berücksichtigen gilt.<br />

5.1 Besonderheiten für Selbstständige in der sozialen Sicherung<br />

Ganz »normal« wie in anderen Wirtschaftsbranchen auch, erfolgt die soziale Absicherung der abhängig<br />

Beschäftigten. Sie sind in der gesetzlichen Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung<br />

versichert. Sofern ihr Einkommen die entsprechenden Grenzen überschreitet, ist eine Mitgliedschaft<br />

in einer privaten Krankenversicherung möglich. Da es sich bei der Mehrzahl der Betriebe in der <strong>Kultur</strong>-<br />

und Kreativwirtschaft um kleine, wenn nicht Kleinstbetriebe handelt, sind zusätzliche betriebliche<br />

Altersversicherungen eher unüblich. Die zusätzliche private Vorsorge für das Alter erfolgt daher<br />

über die am Markt erhältlichen Produkte der Finanz- und Versicherungswirtschaft. Ausnahmen bestehen<br />

für die Berufe, in denen berufsspezifische Versorgungswerke vorliegen. Dieses gilt in besonderer<br />

Weise für Architekten, die abhängig beschäftigt tätig sind. Bei den Beamten im <strong>Arbeitsmarkt</strong><br />

<strong>Kultur</strong> unterscheidet sich die sozialrechtliche Stellung ebenfalls nicht von der in anderen Teilen der<br />

Verwaltung. Das heißt, dass Beamte in öffentlichen <strong>Kultur</strong>einrichtungen die lebenslange Versorgung,<br />

wie sie im Beamtenrecht vorgesehen ist, genießen.

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