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Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

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152 <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>. Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in <strong>Kultur</strong>berufen<br />

Übersicht 68: Unternehmen, Erwerbstätige, abhängig Beschäftigte und Umsatz in Mio. Euro in der Filmwirtschaft<br />

2003 und 2010<br />

2003 2010 Veränderung Veränderung in %<br />

Unternehmen 15.741 17.956 2.215 14<br />

Erwerbstätige 54.766 60.392 5.626 10<br />

abhängig Beschäftigte 39.025 42.436 3.411 9<br />

Umsatz 7.869 8.925 1.056 13<br />

Eigene Darstellung nach Söndermann 2010, 81f und Söndermann 2012, 127f<br />

5.2.5 Umsätze im Kunstmarkt<br />

An anderer Stelle wurde bereits aufgezeigt, dass sich die Zahl der selbstständigen bildenden Künstler<br />

und die der Galerien bzw. dem Kunsthandel 147 auseinanderentwickeln. Die Zahl der Bildenden<br />

Künstler wächst nach wie vor, ebenso wie die Zahl der Studierenden ansteigt. Letzteres gilt besonders<br />

für weibliche Studierende. Die Zahl der Unternehmen im Kunsthandel ist demgegenüber zurückgegangen.<br />

Das heißt, dass einer wachsenden Zahl an Künstlern eine schrumpfende Zahl an Vermarktern<br />

gegenübersteht.<br />

Übersicht 69: Umsätze im Kunstmarkt 2003 und 2010 in Mio. Euro<br />

2003 2010 Veränderung Veränderung in %<br />

Selbstständige bildende Künstler 607 750 143 24<br />

Kunsthandel* 583 660 77 13<br />

Museumsshops 300 518 218 73<br />

Summe 1.490 1.928 438 29<br />

Eigene Darstellung nach Söndermann 2010, 86 und Söndermann 2012, 131, hierbei handelt es sich um einen Schätzwert<br />

Übersicht 69 ist zu entnehmen, dass in allen drei betrachteten Wirtschaftszweigen die Umsätze gestiegen<br />

sind. Der stärkste Umsatzzuwachs ist bei den Museumsshops auszumachen, aber auch in<br />

den anderen Wirtschaftszweigen sind Umsatzzuwächse festzustellen. Bemerkenswert ist, dass der<br />

Umsatzzuwachs bei den selbstständigen bildenden Künstlern deutlich größer ist als beim Kunsthandel.<br />

Das legt die Vermutung nahe, dass angesichts der steigenden Zahl selbstständiger Künstler und<br />

sinkenden Zahl von Verwertern ein nicht unbeträchtlicher Teil inzwischen auf die Selbstvermarktung<br />

angewiesen ist. Es stellt sich die Frage, ob die Selbstvermarktung, also der Direktverkauf aus<br />

dem Atelier, so stark an Bedeutung gewonnen hat oder welche anderen Gründe vorliegen könnten.<br />

Im Jahr 2012 sorgte die angekündigte Abschaffung des ermäßigten Umsatzsteuersatzes für den Kunsthandel<br />

in diesem Markt für sehr viel Unruhe. Bislang werden Kunstwerke, die über den Kunsthandel<br />

verkauft werden, mit dem ermäßigten Umsatzsteuersatz von 7 % besteuert. Sie werden also so behandelt<br />

wie Bücher oder Zeitungen und Zeitschriften. Im Frühjahr 2012 kündigte die EU-Kommission ein<br />

Vertragsverletzungsverfahren gegenüber der Bundesrepublik Deutschland an, wenn der ermäßigte<br />

Umsatzsteuersatz für den Kunsthandel nicht abgeschafft wird. Als Argument wurde angeführt, dass<br />

der ermäßigte Umsatzsteuersatz EU-rechtswidrig ist, da die bildende Kunst nicht im Anhang III der<br />

147 Hier sei noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich um einen Schätzwert handelt, da der Kunsthandel statistisch<br />

zusammen mit dem Kunsthandwerk erfasst wird und daher im Monitoringbericht anhand eines Schätzwertes die<br />

Abgrenzung vorgenommen werden muss.

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