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Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

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Bestandsaufnahme zum <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong><br />

131<br />

4.3.1 Erwerbstätige in Theatern und Orchestern<br />

Wie in Kapitel 3.2.1 Arbeitgeber Theater gezeigt wurde, ist die Zahl der Theater in den vergangenen<br />

zehn Jahren gesunken. Zugleich wurde im gleichen Zeitraum die Zahl der Spielstätten deutlich erhöht.<br />

Es stellt sich daher die Frage, wie sich die Zahl der Mitarbeiter in den Theatern entwickelt hat.<br />

Übersicht 52 ist zu entnehmen, dass die Zahl der Mitarbeiter in den Theatern um 11 % von der Spielzeit<br />

2004/05 zur Spielzeit 2010/11 angestiegen ist. Mit 61.289 Mitarbeitern gehören die Theater zu den<br />

»großen« Arbeitgebern im <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>. In der Mehrzahl der kulturwirtschaftlichen Branchen<br />

werden, wie gezeigt wurde, weitaus weniger Mitarbeiter beschäftigt. Darüber hinaus beziehen sich die<br />

Erwerbstätigenzahlen in den Monitoringberichten auf Erwerbstätige, d.h. sie beziehen die Selbstständigen<br />

mit ein. In den Theatern werden bereits 38.980 Menschen als abhängig Beschäftigte engagiert.<br />

In Übersicht 52 wird aber auch deutlich, dass der Zuwachs an Personal in den Theatern in erster Linie<br />

bei den nicht ständigen Mitarbeitern zu verzeichnen ist. Hier beträgt der Anstieg 31 %, wohingegen<br />

bei den ständig beschäftigten Mitarbeitern gerade einmal ein Anstieg von 2 % zu verzeichnen<br />

ist. D.h. bei den Theatern findet ein Aufbau an Beschäftigung vor allem bei den Mitarbeitern statt,<br />

die nicht ständig beschäftigt sind, also produktionsbezogene Gastverträge haben, Abendgäste sind<br />

oder aber im Rahmen eines Werk- oder Dienstvertrags arbeiten. An dieser Stelle muss betont werden,<br />

dass es theatertypisch ist, mit nicht ständig beschäftigten Mitarbeitern zusammenzuarbeiten. Einzelne<br />

Stücke verlangen spezifische Qualifikationen, die in einem Theater nicht ständig vorgehalten<br />

werden können. Es gehört daher zum Theaterberuf, dass nicht ständige Mitarbeiter die Belegschaft<br />

vor Ort ergänzen.<br />

Übersicht 52: Mitarbeiter in Theatern in der Spielzeit 2004/2005 und Spielzeit 2010/11<br />

Spielzeit<br />

2004/05<br />

Spielzeit<br />

2010/11<br />

Veränderung<br />

zu 2004/05<br />

Veränderung in %<br />

Mitarbeiter gesamt 55.308 61.289 5.981 11<br />

Mitarbeiter ständig 38.342 38.980 638 2<br />

davon weiblich 15.486 16.837 1.351 9<br />

Mitarbeiter nicht ständig 16.966 22.309 5.343 31<br />

Eigene Darstellung nach Theaterstatistik 2007 und Theaterstatistik 2012<br />

Theater sind, wie an verschiedenen Stellen bereits betont wurde, <strong>Kultur</strong>betriebe, in denen Menschen<br />

mit sehr vielen verschiedenen Ausbildungen in ganz unterschiedlichen Gewerken tätig sind. Theater<br />

ist ein arbeitsteiliger Prozess. Bis ein Stück aufgeführt werden kann, arbeiten viele Menschen vor<br />

und hinter den Kulissen. Zu diesem Personal gehören selbstverständlich zuerst die Künstler, die das<br />

Stück erst auf die Bretter, die die Welt bedeuten, bringen. Damit dieses gelingen kann, sind ebenso<br />

Regisseure, Dramaturgen, Kostüm- und Bühnenbildner, Schneider, Schlosser, Tischler, Verwaltungsfachleute<br />

und viele andere mehr von Nöten.<br />

Es soll daher etwas näher der Frage nachgegangen werden, ob in allen Bereichen des Theaters gleichermaßen<br />

mehr Beschäftigte tätig sind oder ob es unterschiedliche Entwicklungen in den verschiedenen<br />

Arbeits- und Tätigkeitsfeldern gibt.<br />

Abbildung 27 veranschaulicht zunächst, dass die Anteile, die die verschiedenen Personalbereiche am<br />

Theater einnehmen, sich kaum verändert haben. Der größte Teil der Mitarbeiter ist als künstlerisches<br />

Personal beschäftigt, gefolgt von den künstlerisch-technischen Mitarbeitern; das Verwaltungspersonal<br />

nimmt nur einen kleinen Teil des Gesamtpersonals ein.

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