Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

290 Arbeitsmarkt Kultur. Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Kulturberufen
Auch in diesem Berufsfeld wurde eine »Hitliste« der Tätigkeitsbereiche für die Jahre 1995 und 2010 erstellt.
Dabei wurde wiederum nach den Versicherten gesamt und den versicherten Frauen differenziert.
Im Unterschied zur Berufsgruppe Wort, in der die Journalisten als Tätigkeitsbereich eine herausragende
Position einnahmen und im Unterschied zur Berufsgruppe Musik, in der ähnliches für Musikpädagogen
festgestellt wurde, gibt es in der Berufsgruppe darstellende Kunst keinen Tätigkeitsbereich,
der eine ähnlich herausragende Position einnimmt. Wie gezeigt wurde, kristallisiert sich in der
Berufsgruppe bildende Kunst bei den weiblichen Versicherten ebenfalls eine herausragende Rolle
eines Tätigkeitsbereiches, nämlich der Layouter/Grafik-, Mode-, Textil- und Industriedesigner heraus.
In der Berufsgruppe darstellende Kunst sind solche Tendenzen im hier betrachteten Zeitraum
nicht festzustellen. Es gibt keinen Tätigkeitsbereich, in dem gegenüber den anderen auffallend mehr
Versicherte tätig sind. Bei den Versicherten insgesamt sind zwar im Jahr 2010 22 % der Versicherten
im Tätigkeitsbereich Regie/Filmemacher/Choreograph aktiv, dieses ist aber nicht mit der herausragenden
Rolle anderer Tätigkeitsbereiche in den Berufsgruppen Wort, bildende Kunst oder Musik
vergleichbar. Spitzenplätze in der hier erstellen »Hitliste« nehmen die Tätigkeitsfelder Regie/Filmemacher/Choreograph,
Schauspieler, Pädagogen/Ausbilder sowie Bühnen-, Film-, Kostüm- und Maskenbildner
ein. Artisten, die im Jahr 1995 bei den Versicherten gesamt noch Platz 3 einnahmen, sind
auf Platz 5 gerutscht. Ebenfalls zurückgegangen ist der Anteil der im Tätigkeitsbereich Ballett-Tänzer
weiblichen Versicherten. Im Jahr 1995 waren 10 % aller weiblichen Versicherten, die dem Tätigkeitsbereich
Ballett-Tänzer/Ballett-Meister zugehörten, im Jahr 2010 sind es 7 %. Künstlerisch-technische
Mitarbeiter im Bereich der darstellenden Kunst stellen nur einen kleinen Teil der Versicherten. Hier
scheinen viele abhängig beschäftigt zu sein.
Abschließend soll auch in dieser Berufsgruppe auf den Familienstand eingegangen werden.
Übersicht 15: Familienstand der in der Berufsgruppe darstellende Kunst versicherten Männer und Frauen in den
Jahren 1995, 2000, 2005 und 2010 in %
1995 2000 2005 2010
Männer verh. 35 32 28 25
Männer ledig 66 69 72 75
Frauen verh. 31 30 28 26
Frauen ledig 69 70 72 74
Eigene Darstellung nach Daten der Künstlersozialkasse
Wie in den bisher untersuchten Berufsgruppen überwiegt auch in der Berufsgruppe darstellende
Kunst bei den Männern der Anteil derjenigen, die nicht verheiratet sind. Dabei ist der Anteil der Verheirateten
stetig zurückgegangen. War im Jahr 1995 noch fast ein Drittel der versicherten Männer
verheiratet, ist es im Jahr 2010 noch ein Viertel.