Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

306 Arbeitsmarkt Kultur. Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Kulturberufen
darstellenden Kunst (26 %), Theaterpädagogen (29 %) und ähnlicher Tätigkeit im Bereich der darstellenden
Kunst (29 %).
Übersicht 21: Vergleich der Jahresdurchschnitteinkommen in Euro der männlichen und weiblichen Versicherten
der verschiedenen Tätigkeitsbereiche in der Berufsgruppe darstellende Kunst im Jahr 2010
Männer
Frauen
Diff. Frauen zu
Männern
Diff. in %
Theaterpädagoge 12.238 8.726 -3.512 -29
Puppen-/Figurenspieler 11.341 8.754 -2.587 -23
Unterhaltungskünstler, Artist 10.768 7.320 -3.448 -32
Ballett-Tänzer/-Meister 10.382 10.199 -183 -2
Pädagoge/Ausbilder 12.262 11.496 -766 -6
Bühnen-/Film-/Kostüm-/Maskenbildner 14.509 9.866 -4.643 -32
Schauspieler, Kabarettist 15.652 9.002 -6.650 -42
ähnl. Tätigkeit 13.068 9.314 -3.754 -29
Dramaturg 12.607 10.581 -2.026 -16
Regie, Filmemacher, Choreograf 15.395 10.209 -5.186 -34
künstl.-techn. Mitarbeiter 16.170 11.922 -4.248 -26
Regieassistent 13.950 7.985 -5.965 -43
Sprecher, Moderator, Rezitator 26.907 16.675 -10.232 -38
Conferencier, Quizmaster 23.509 16.034 -7.475 -32
Eigene Darstellung nach Daten der Künstlersozialkasse
5.2 (K)Ein Auskommen mit dem Einkommen
Bei allen Vergleichen der Einkommen zwischen männlichen und weiblichen Versicherten, zwischen
den Versicherten der verschiedenen Berufsgruppen, zwischen den Versicherten der unterschiedlichen
Tätigkeitsfelder in den Berufsgruppen bleibt insgesamt zurück, dass die vorausgeschätzten Jahresdurchschnittseinkommen
der in der Künstlersozialkasse versicherten Künstler und Publizisten
sehr gering sind. Selbstverständlich handelt es sich dabei um Durchschnittswerte, d.h. es gibt auch
Künstler und Publizisten, die über dem Durchschnitt verdienen, was allerdings gleichzeitig bedeutet,
dass ein Teil unter dem Durchschnitt verdient. Dennoch: ein Durchschnittseinkommen von beispielsweise
8.726 Euro/Jahr für Theaterpädagoginnen, 8.121 Euro von Jazzmusikerinnen, 6.921 Euro
von Experimentalkünstlerinnen oder 9.437 Euro von Kritikerinnen ist nur wenig geeignet, um den
Lebensunterhalt daraus zu bestreiten.
Die Euphorie, die teilweise herrscht, wenn die steigenden Zahlen an Unternehmen in der Kulturwirtschaft
in Kultur- und Kreativwirtschaftsberichten herausgearbeitet werden und dabei unterstrichen
wird, dass es sich vielfach um selbstständige Künstler und Publizisten handelt, ist vor dem Hintergrund
der geschilderten Einkommensentwicklung nur schwer nachzuvollziehen.
Ohne Zweifel gibt es Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft, die am Markt platziert sind
und – teilweise – große Gewinne erwirtschaften. Zweifelsohne gibt es Künstler, deren »Marktwert«
so groß ist, dass sie die Preise diktieren können und deren Einkommen weit über den hier dargestellten
Jahresdurchschnittseinkommen liegen. Ein beträchtlicher Teil der Künstler lebt allerdings allein
durch seine künstlerische Arbeit am Rand des Existenzminimums, das erklärt, warum es so wichtig ist,
dass in der Künstlersozialversicherung versicherte Künstler in bestimmten Grenzen zusätzlich Ne-