Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat
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Bestandsaufnahme zum <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong><br />
055<br />
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63401 Garderobier (Garderobenwärter)<br />
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63401 Platzanweiser<br />
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63402 Veranstaltungskaufmann<br />
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63402 Kaufmännischer Assistent (Wirtschaftsassistent) Musik<br />
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63403 Event-Manager<br />
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63403 Veranstaltungsfachwirt<br />
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63404 Orchesterinspektor, Orchestersekretär<br />
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63404 Veranstaltungsmanager<br />
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63404 <strong>Kultur</strong>manager<br />
Dieses Beispiel zeigt anschaulich, wie die Klassifikation der Berufe funktioniert. Es wurde u.a. deshalb<br />
ausgewählt, weil hier das gesamte Spektrum der Berufe im <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong> deutlich wird: von der<br />
Anlerntätigkeit als Platzanweiser über die fachlich ausgerichtete Tätigkeit als Veranstaltungskaufmann<br />
zur komplexen Spezialistentätigkeit als Veranstaltungsfachwirt bis hin zur hoch komplexen<br />
Tätigkeit der <strong>Kultur</strong>manager. Die Klassifikation der Berufe bildet damit verschiedene Ausbildungssowie<br />
Hierarchieebenen von der Anlerntätigkeit bis zur akademischen Ausbildung ab.<br />
In Anhang II ist eine Zusammenstellung der Berufe im <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong> im weiteren Sinne zu<br />
finden, die anhand der Klassifikation der Berufe erstellt wurde. In diese Zusammenstellung wurden<br />
auch die kunsthandwerklichen Berufe sowie die technischen Berufe aufgenommen. Ausgespart wurden<br />
für diese Zusammenstellung geisteswissenschaftliche Berufe wie Germanist, Historiker und andere.<br />
Ohne Zweifel qualifizieren solche Berufe für eine Tätigkeit im <strong>Kultur</strong>bereich. Viele Absolventen<br />
geisteswissenschaftlicher Studiengänge streben eine Tätigkeit im <strong>Kultur</strong>bereich an. Viele finden aber<br />
auch in anderen Arbeitssegmenten einen Arbeitsplatz. Gerade weil geisteswissenschaftliche Studiengänge<br />
in der Mehrzahl für ein breites Einsatzgebiet qualifizieren, wurden sie bei der für den Anhang<br />
erstellten Zusammenstellung der Berufe des <strong>Kultur</strong>bereiches ausgespart. Denn was für Geisteswissenschaftler<br />
gesagt werden kann, gilt in abgeschwächter Form auch für andere akademische Ausbildungsgänge,<br />
so haben viele Verwaltungsleiter oder -direktoren von <strong>Kultur</strong>einrichtungen eine juristische<br />
Ausbildung absolviert. Es kann daraus aber nicht geschlossen werden, dass alle Juristen eine<br />
Tätigkeit im <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong> suchen. So sind in Unternehmen der <strong>Kultur</strong>wirtschaft Betriebswirte<br />
und Kaufleute tätig, die ebenso gut bei einem Schraubenhersteller arbeiten könnten. Ebenso wenig<br />
wurde die Öffentlichkeitsarbeit als solche aufgenommen. Öffentlichkeitsarbeit ist zwar auch, aber<br />
nicht nur im <strong>Kultur</strong>bereich erforderlich. Öffentlichkeitsarbeit wird auch von anderen Wirtschaftsbranchen<br />
betrieben, so dass eine Einordnung dieses Berufsfelds in eine Auflistung von Berufen des<br />
<strong>Arbeitsmarkt</strong>s <strong>Kultur</strong> zu weit gegriffen wäre. Gleiches gilt für Verwaltungsberufe z.B. in der <strong>Kultur</strong>verwaltung.<br />
Selbstverständlich ist auch die <strong>Kultur</strong>verwaltung mit <strong>Kultur</strong>fragen befasst, doch daraus<br />
zu schließen, dass es sich um Berufe im <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong> handelt, würde das Feld sehr stark<br />
ausfransen und die Eigentümlichkeit von Verwaltung zu wenig achten. Die <strong>Kultur</strong>verwaltung in den<br />
Städten und Gemeinden, den Ländern und dem Bund ist zuerst ein Teil der Verwaltung. Sie gehört<br />
sowohl organisatorisch als auch mit Blick auf die Ausbildung in diesen Kontext und nicht in den <strong>Arbeitsmarkt</strong><br />
<strong>Kultur</strong>. Das Fehlen der genannten Berufe in der Zusammenstellung der <strong>Kultur</strong>berufe anhand<br />
der Klassifikation der <strong>Kultur</strong>berufe ist aber kein Präjudiz für die nachfolgende Betrachtung der<br />
Erwerbstätigen im <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>.<br />
In der Zusammenstellung werden also Berufsgattungen in den oben genannten sechs Berufsbereichen<br />
erfasst, die dem <strong>Arbeitsmarkt</strong> zuzuordnen sind. Es sind insgesamt 411 Berufe des <strong>Arbeitsmarkt</strong>s<br />
<strong>Kultur</strong> aufgeführt. Allein diese Zahl ist ein Beleg für die Komplexität dieses Arbeitssegments und<br />
gibt einen Hinweis auf die innere Gliederung dieses Teilbereichs. Weiter lässt bereits die Zahl darauf<br />
schließen, dass es schwierig ist, von dem <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong> als einem in sich geschlossenen,<br />
konsistenten Bereich zu sprechen.