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Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

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<strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong> im Sozio-ökonomischen Panel für Deutschland. Eine explorative Datenanalyse<br />

205<br />

1. Einleitung<br />

Die Attraktivität der <strong>Kultur</strong>branche ist ungebrochen, insbesondere für Frauen, die hier leicht überrepräsentiert<br />

sind. Ein Blick auf den <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>, wie er von Schulz in diesem Band vorgelegt<br />

wird, zeigt aber auch ernüchternde Facetten: rechtliche und ökonomische Bedingungen, die oft<br />

als durchaus prekär bezeichnet werden müssen und dies vor dem Hintergrund, dass die Erwerbstätigen<br />

eine überdurchschnittliche Humankapitalausstattung aufweisen. Ein deutlicherer Blick auf die<br />

Gründe und Hintergründe dieser Entwicklungen wird angemahnt.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch darauf zu deuten, dass das Sozio-ökonomische Panel für Deutschland<br />

(SOEP) noch kaum für Bestandsaufnahmen und Ursachenforschung in der Anwendung auf die<br />

<strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft genutzt wird. Diese explorative Studie befasst sich mit der Frage, welche<br />

Ergebnisse von einer systematischen Nutzung des SOEP bei der Forschung über den <strong>Arbeitsmarkt</strong><br />

<strong>Kultur</strong> erwartet werden können.<br />

Im Einzelnen wird wie folgt vorgegangen. Das folgende 2. Kapitel beschreibt das SOEP näher, wobei<br />

der Abschnitt 2.1 die Variablenfülle im zeitlichen Querschnitt betont, während der Abschnitt 2.2 das<br />

Potenzial für intertemporale und biografischen Untersuchungen umreißt. Das 3. Kapitel geht dann<br />

speziell auf die Erwerbstätigen im <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong> ein. Für wichtige Variablen, die die wirtschaftliche<br />

und soziale Lage beschreiben, werden in Abschnitt 3.1 deskriptive Statistiken für die aktuellste<br />

Welle des SOEP aus dem Jahre 2010 vorgestellt. In Abschnitt 3.2 werden die Fallzahlen über die 26<br />

Wellen des SOEP hinweg erkundet, um geeignete Startpunkte für eine Kohortenbildung ausmachen<br />

zu können. Im Abschnitt 3.3 erproben wir einen klassischen sozioökonomischen Forschungsgegenstand<br />

– Humankapitalerträge, Brancheneffekte und Diskriminierung am <strong>Arbeitsmarkt</strong> – anhand der<br />

aus dem SOEP herausgefilterten Daten zum <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>. Es erweist sich, dass signifikante<br />

Ergebnisse möglich sind. Insbesondere stoßen wir auf einen Brancheneffekt der Gestalt, dass im Bereich<br />

<strong>Kultur</strong> die Löhne bei gegebener Humankapitalausstattung um mehr als 10 % niedriger liegen<br />

dürften als im SOEP-Mittel. Zudem scheint die Einkommensdiskriminierung von Frauen in der <strong>Kultur</strong>-<br />

und Kreativwirtschaft noch stärker ausgeprägt zu sein als in der Wirtschaft insgesamt.<br />

Aufgrund dieser vorläufigen Ergebnisse plädiert dieser Aufsatz im 4. Schlussabschnitt für eine vertiefte<br />

Nutzung des SOEP zur Erfassung der Bedingungen im <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>. Ein Aufriss zu einem<br />

solchen Projekt, der qualitative und quantitative Sozialforschung der Problematik angemessen<br />

verbindet, beschließt die hier darzustellenden Erkundungen.

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