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Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

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272 <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>. Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in <strong>Kultur</strong>berufen<br />

Der erste, wenig verwunderliche, Befund aus Übersicht 4 ist, dass die Journalisten/Redakteure den<br />

größten Anteil unter den Versicherten dieser Berufsgruppe stellen. Ihr Anteil ist sowohl bei den Versicherten<br />

insgesamt als auch bei den versicherten Frauen gewachsen. Demgegenüber sind nach wie<br />

vor nur wenige Versicherte als Kritiker oder Pädagogen tätig. Interessant ist, wie sich die Position<br />

der Schriftsteller, der Fachleute für Öffentlichkeitsarbeit/Werbung und der Lektoren verändert hat.<br />

Im Jahr 1995 stellten Schriftsteller sowie Autoren für Bühne, Film, Funk und Fernsehen den zweitgrößten<br />

Tätigkeitsbereich innerhalb dieser Berufsgruppe. Im Jahr 2010 haben die Autoren für Bühne,<br />

Film, Funk und Fernsehen zwar immer noch Platz 1 in dieser »Hitliste«, was die Versicherten insgesamt<br />

betrifft, bei den versicherten Frauen ist dieser Tätigkeitsbereich aber von Platz 2 auf Platz<br />

4 gerutscht. Deutlich an Bedeutung gewonnen hat der Tätigkeitsbereich Öffentlichkeitsarbeit/Werbung.<br />

Bei den Versicherten insgesamt nimmt er Platz 3 und bei den versicherten Frauen Platz 2 ein.<br />

In der Künstlersozialversicherung versicherte Frauen dieser Berufsgruppe sind am dritthäufigsten<br />

als Lektoren tätig; bei den Versicherten gesamt am siebthäufigsten. Hier spiegelt sich wider, dass wie<br />

in Übersicht 3 dargestellt, sowohl im Tätigkeitsfeld Öffentlichkeitsarbeit als auch Lektorat deutlich<br />

mehr Frauen tätig sind als es noch im Jahr 1995 der Fall war. Es sind in beiden Tätigkeitsfeldern im<br />

Jahr 2010 doppelt so viele Frauen tätig wie Männer. Noch im Jahr 1995 haben sich mehr Männer als<br />

Frauen in diesen Tätigkeitsfeldern selbstständig gearbeitet.<br />

Im Kapitel »Bestandsaufnahme zum <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>« in diesem Band wurde beschrieben, dass<br />

im Verlagsbereich in den letzten Jahren sozialversicherungspflichtige Beschäftigung abgebaut wurde<br />

30 . Es ist anzunehmen, dass dies auch für Lektoren gilt, die nunmehr selbstständig in ihrem Beruf<br />

arbeiten. Was den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit betrifft, so hat insgesamt dieses Feld an Bedeutung<br />

gewonnen. Öffentlichkeitsarbeit gehört heute zu den Selbstverständlichkeiten von Unternehmen,<br />

Verbänden und Institutionen. Auch im <strong>Kultur</strong>bereich hat die Öffentlichkeit heute einen höheren<br />

Stellenwert als beispielsweise noch vor 20 Jahren. Viele Institutionen arbeiten projektbezogen<br />

mit freiberuflichen Fachleuten für Öffentlichkeitsarbeit/Werbung zusammen, so dass der gestiegene<br />

Anteil der Versicherten in diesem Feld zu erklären ist.<br />

Unter geschlechtsspezifischem Blickwinkel ist neben der Feminisierung der Bereiche Journalismus,<br />

Lektorat und Öffentlichkeitsarbeit bemerkenswert, dass der Anteil der Bildjournalistinnen an den<br />

weiblichen Versicherten der Berufsgruppe Wort gesunken ist. Er betrug im Jahr 1995 4 % und im Jahr<br />

2010 3 %. Bildjournalismus scheint eher eine Domäne von Männern zu sein.<br />

Übersicht 5: Familienstand der in der Berufsgruppe Wort versicherten Männer und Frauen in den Jahren 1995,<br />

2000, 2005 und 2010 in %<br />

1995 2000 2005 2010<br />

Männer verh. 41 37 34 33<br />

Männer ledig 59 63 66 67<br />

Frauen verh. 39 39 37 36<br />

Frauen ledig 61 61 63 64<br />

Eigene Darstellung nach Daten der Künstlersozialkasse<br />

Wird der Familienstand der in der Berufsgruppe Wort Versicherten betrachtet, wird deutlich, dass sowohl<br />

bei den Männern als auch den Frauen die Mehrzahl ledig ist. Bei den Männern ist festzustellen,<br />

dass der Anteil der verheirateten und den in dieser Berufsgruppe versicherten Männern von 41 % auf<br />

33 % gesunken ist. Daraus folgt, dass im Jahr 2010 der Anteil der ledigen Männer deutlich höher ist<br />

als im Jahr 1995. Bei den Frauen sinkt der Anteil der verheirateten Frauen unter den in der Berufs-<br />

30 Siehe hierzu Übersicht 51 in »Bestandsaufnahme zum <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>« in diesem Band.

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