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Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

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308 <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>. Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in <strong>Kultur</strong>berufen<br />

6. Fazit<br />

In diesem Kapitel galt es zu erproben, inwiefern eine vertiefte Analyse des Datenbestands der Künstlersozialkasse<br />

weitergehende Erkenntnisse zum <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong> liefern kann. Es wurde sich also<br />

mit einem Ausschnitt der Beschäftigten des <strong>Arbeitsmarkt</strong>es <strong>Kultur</strong>, den selbstständigen Künstlern<br />

und Publizisten, befasst.<br />

Dabei wurde deutlich, dass in den verschiedenen Berufsgruppen Künstler und Publizisten in sehr<br />

heterogenen Tätigkeitsbereichen zu finden sind. Dies zeigt zum einen die bereits von Fohrbeck und<br />

Wiesand in ihren Arbeiten dargestellte Breite der künstlerischen und publizistischen Tätigkeit. Zum<br />

anderen wird deutlich, dass das Spektrum breit genug ist, um für neue Berufe und Tätigkeitsbereiche<br />

offen zu sein, ohne den im Künstlersozialversicherungsgesetz formulierten Künstlerbegriff in Frage<br />

zu stellen oder künstlich auszuweiten. Gleichermaßen muss unterstrichen werden, dass bereits<br />

in den erwähnten ersten Studien zur wissenschaftlichen und sozialen Lage der Künstler ein breiter<br />

Künstlerbegriff zugrunde gelegt wurde, der im Übrigen mit dem seit 1982 eingeführten weiten <strong>Kultur</strong>begriff<br />

der UNESCO konform geht. Eine Verengung des Versichertenkreises würde am Prinzip der<br />

Künstlersozialversicherung und dem gegenwärtigen internationalen kulturpolitischen Kurs rühren.<br />

»Ungleichheit« ist der Begriff, mit dem der <strong>Arbeitsmarkt</strong> für selbstständige Künstler und Publizisten<br />

am treffendsten beschrieben werden kann. Ungleich ist die Partizipation von Frauen und Männern in<br />

den verschiedenen Tätigkeitsbereichen der Berufsgruppen des <strong>Arbeitsmarkt</strong>es <strong>Kultur</strong>. – Insgesamt ist<br />

allerdings eine Feminisierung in vielen Bereichen festzustellen. – Höchst ungleich sind die Einkommen<br />

der verschiedenen Tätigkeitsfelder und innerhalb der Tätigkeitsfelder zwischen Männern und<br />

Frauen. Zu vermuten ist, dass innerhalb der Tätigkeitsbereiche, bei denen hier nur die Jahresdurchschnittseinkommen<br />

in den Blick genommen wurden, weitere Ungleichheiten bestehen.<br />

Gezeigt werden konnte, dass die Künstlersozialkasse mit ihrem »Schatz« an Daten von inzwischen<br />

rund 180.000 Versicherten und den Daten von bereits ausgeschiedenen Versicherten einen Datenpool<br />

zur Beschreibung der wirtschaftlichen und sozialen Lage der selbstständigen Künstler bietet,<br />

den es sich zu heben lohnt.<br />

Es war nicht Gegenstand dieser Betrachtung , sich mit der Lebensrealität der Künstler und Publizisten<br />

auseinanderzusetzten. Hierzu gibt es eine Reihe von qualitativen Studien. Auch Zimmermann<br />

und Geißler (2010 und 2012) haben hierzu Beiträge redaktionell zusammengestellt.

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