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Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

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064 <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>. Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in <strong>Kultur</strong>berufen<br />

Studierenden kritisiert. Gegenwärtig ist schwer abzuschätzen, ob sich auf lange Sicht der Bologna-<br />

Prozess bewähren wird. Es zeichnet sich allerdings ab, dass bei Arbeitgebern teilweise Vorbehalte<br />

gegenüber dem Bachelor-Abschluss bestehen. Wenn sich diese Vorbehalte durchsetzen, muss hinter<br />

den gesamten Prozess ein Fragezeichen gesetzt werden, denn schließlich ging es einst um eine<br />

schnellere Berufseinmündung von Studierenden. Ebenso muss sich noch erweisen, ob Absolventen<br />

geisteswissenschaftlicher Studiengänge nach dem Bologna-Prozess tatsächlich die breite Ausgabe<br />

haben, die für Absolventen geisteswissenschaftlicher Studiengänge eigentlich typisch ist.<br />

Die Kunst- und Musikhochschulen haben sehr unterschiedlich auf die Umstellung reagiert. In den<br />

Musikhochschulen besteht eine Offenheit zur Umstellung der Studiengänge. Zum überwiegenden<br />

Teil wurden die Studiengänge bereits dem neuen System angepasst. In den Kunsthochschulen wird,<br />

insbesondere für die Studiengänge der Freien Kunst, der Bologna-Prozess mehrheitlich abgelehnt.<br />

Als Begründung wird angeführt, dass es beim Studium der Freien Kunst um die Entwicklung einer<br />

künstlerischen Persönlichkeit geht, die nicht in das starre Schema der Akkreditierung von Studiengängen<br />

passt. Im Buch »<strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>: Vom Nischenmarkt zur Boombranche« (Zimmermann,<br />

Geißler 2012) sind Beiträge von Verantwortlichen aus Kunsthochschulen (Koska 2012, Stempel 2012,<br />

Lynen 2012), von Hochschulen für Musik und Darstellende Kunst (Fischer 2012, Rietschel 2012, Schmidt<br />

2012) und aus Berufsverbänden (Bahner/Emminger 2012) zusammengefasst. Anders als die Vertreter<br />

der etablierten künstlerischen Ausbildungseinrichtungen, die dem Bologna-Prozess eher verhalten<br />

bis ablehnend gegenüberstehen, wurden in der Popakademie Baden-Württemberg von vorneherein<br />

die konsekutiven Studiengänge zum Bachelor und Master eingeführt. Neben Künstlern werden in der<br />

Popakademie Baden-Württemberg auch Manager für die Musikbranche ausgebildet. Der Künstlerische<br />

Direktor Udo Dahmen vertritt darüber hinaus konsequent die Idee, dass Künstler bereits in der<br />

Ausbildung ein zweites Standbein ausbilden sollten, um neben der künstlerischen Laufbahn weitere<br />

Berufsoptionen im <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong> zu haben (Dahmen 2013).<br />

2.4.1 Entwicklung der Zahl der Studierenden<br />

In Abbildung 13 wird die Entwicklung der Studierendenzahl in Deutschland vom Wintersemester<br />

1990/91 bis Wintersemester 2011/13 dargestellt. Insgesamt hat die Zahl der Studierenden von 1.712.608<br />

im Wintersemester 1990/91 auf 2.380.974 im Wintersemester 2011/12 zugenommen. Das ist ein Zuwachs<br />

von 668.366 Studierenden.<br />

Wie aus Abbildung 13 ersichtlich ist, hat vor allem die Zahl weiblicher Studierender zugenommen.<br />

Waren im Wintersemester 1990/91 665.881 Studierende weiblich, so stieg ihre Zahl zum Wintersemester<br />

2011/12 auf 1.125.602. Das ist ein Anstieg um 459.724 weibliche Studierende. Oder anders gesagt:<br />

Waren im Wintersemester 1990/914 38,88% der Studierenden weiblich, waren es im Wintersemester<br />

2011/12 bereits 47,77%. Bemerkenswert ist, dass die Zahl männlicher Studierender stärkeren<br />

Schwankungen unterliegt als die Zahl der weiblichen Studierenden. So stieg die Zahl der männlichen<br />

Studierenden bis zum Wintersemester 1994/95, um dann bis zum Wintersemester 2000/01 zu fallen.<br />

Erst seither sind wieder steigende Zahlen männlicher Studierender festzustellen und erst im Wintersemester<br />

2008/09 wurde der Wert des Wintersemesters 1990/91 wieder erreicht.

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