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Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

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124 <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>. Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in <strong>Kultur</strong>berufen<br />

4.2 Erwerbstätigkeit in der <strong>Kultur</strong>wirtschaft<br />

Wenn im Folgenden von den Erwerbstätigen in der <strong>Kultur</strong>wirtschaft die Rede ist, sind entsprechend<br />

der in der Einleitung zu diesem Kapitel genannten Definition alle Erwerbstätigen unabhängig von<br />

ihrem Status als Selbstständige oder abhängig Beschäftigte gemeint. Es wird also einerseits ein größerer<br />

Fokus als in Kapitel 4.1 gewählt, in dem tatsächlich nur die abhängig Beschäftigten und hier<br />

im Speziellen nur die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten betrachtet wurden. Andererseits<br />

ermöglicht die Konzentration auf die <strong>Kultur</strong>wirtschaft einen genaueren Blick, da betrachtet werden<br />

kann, wie sich die Erwerbstätigkeit in den unterschiedlichen Teilmärkten und innerhalb der Teilmärkte<br />

in den verschiedenen Segmenten entwickelt hat. In den Monitoringberichten (Söndermann<br />

2010 und Söndermann 2012), auf die sich im Folgenden wiederum gestützt werden soll, werden zur<br />

Ermittlung der Erwerbstätigenzahlen folgende Quellen herangezogen:<br />

——<br />

die Beschäftigtenstatistik, in der die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erfasst werden,<br />

——<br />

die Statistik der geringfügig Beschäftigten als Ergänzung zur Beschäftigtenstatistik,<br />

——<br />

der Mikrozensus 118 als 1 %-Stichprobenerhebung, die in die europaweite Arbeitskräfteerhebung<br />

integriert ist.<br />

Darüber hinaus werden von den Autoren der Monitoringberichte ergänzend Daten der Künstlersozialkasse<br />

herangezogen.<br />

Bevor auf die Teilmärkte eingegangen werden soll, wird in Übersicht 44 zunächst übergreifend die<br />

Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen in der <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft 2003 bis 2010 dargestellt.<br />

Stand in Kapitel 3 das Potenzial an Arbeitsplätzen im Mittelpunkt, geht es hier um die Umsetzung<br />

dieses Potenzial bei den Erwerbstätigen, unterschieden in sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

und geringfügig Beschäftigte. Aus der Übersicht geht hervor, dass im Jahr 2010 28.501<br />

mehr Erwerbstätige in der <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft tätig waren als im Jahr 2003. Erkennbar ist<br />

aber auch, dass seit 2008, dem Jahr, in dem die höchste Zahl an Erwerbstätigen in der <strong>Kultur</strong>- und<br />

Kreativwirtschaft erreicht wurde, die Zahl der Erwerbstätigen in dieser Branche rückläufig ist. Trotz<br />

eines Anstiegs der Gesamtzahl an Erwerbstätigen ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

zurückgegangen. Sie liegt im Jahr 2010 um 17.066 Erwerbstätige unter der im Jahr 2003.<br />

Sehr stark angestiegen ist die Zahl der geringfügig Beschäftigten. Sie wuchs um 98.448 Erwerbstätige.<br />

Übersicht 44: Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen in der <strong>Kultur</strong>- und Kreativwirtschaft in den Jahren 2003<br />

bis 2010<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Differenz<br />

Erwerbstätige 931.435 914.362 923.883 939.257 968.794 1.005.532 961.768 959.936 28.501<br />

soz.ver.<br />

Beschäftigte*<br />

geringf.<br />

Beschäftigte**<br />

737.468 712.313 713.052 719.880 743.056 772.762 723.289 720.402 -17.066<br />

193.967 202.049 210.831 219.377 225.738 232.770 296.800 292.415 98.448<br />

Eigene Darstellung nach Söndermann 2010, 81 f und Söndermann 2012 127f; *sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, **geringfügig<br />

Beschäftigte<br />

In Abbildung 26 wird die Verschiebung des Verhältnisses von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

und geringfügig Beschäftigten im betrachteten Zeitraum noch einmal grafisch dargestellt.<br />

Waren im 2003 noch 80 % der Erwerbstätigen sozialversicherungspflichtig und nur 20 % geringfü-<br />

118 Das Problem des Mikrozensus besteht darin, dass bereits ab einer Erwerbstätigkeit von einer Stunde in der Woche<br />

von Erwerbstätigkeit ausgegangen wird. Darüber hinaus bietet der Mikrozensus eine vergleichsweise geringe<br />

Tiefengliederung.

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