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Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

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236 <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>. Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in <strong>Kultur</strong>berufen<br />

den (Statistik, Ökonometrie) und qualitative Methoden (empathische Beobachtung – Darstellung<br />

und Erklärung der Gesellschaft anhand von Idealtypen im Sinne Webers) der Sozialforschung zu<br />

kombinieren. 29<br />

Zum Einsatz der quantitativen Methoden würde man Kohortenstarts mit möglichst vielen Beobachtungen<br />

auswählen. Durch die Refresher-Sample im SOEP ist dies in Zeitabschitten von 5-10 Jahren<br />

möglich, wie in Abschnitt 3.2 dargelegt. Hier würden deskriptive Statistiken zur aktuellen sozialen<br />

Lage und zu Brancheneffekten und Diskriminierung erstellt (wie in Abschnitten 3.1 und 3.3 dieser<br />

Untersuchung). Dies ergibt nicht nur jeweilige Zeitpunktbetrachtungen, sondern müsste in diesen<br />

zeitlichen Abständen auch ausreichend sein, um gesellschaftliche Trends und Trends auf dem <strong>Arbeitsmarkt</strong><br />

<strong>Kultur</strong> abzubilden.<br />

Zur Erfassung von Biografien - auch in ihrer Fragementierung und Prekarität – könnte man dem Problem<br />

des Kohortenschwunds wie folgt begegnen. Am Start der Kohorte, wenn diese ihre volle Stärke<br />

hat, wird die Kohorte auf Gruppen von Lebensstilen 30 hin klassifiziert. Dazu können statistische<br />

Verfahren (Clusterbildung) oder heuristische Verfahren zum Einsatz kommen. 31 Für jede Kategorie<br />

bzw. Cluster würde man (mindestens einen) idealtypischen Vertreter auswählen, die im weiteren<br />

Zeitverlauf nicht aus dem SOEP verschwinden. Auf diese wird man dann Methoden der qualitativen<br />

Sozialforschung (empathische Beobachtung) anwenden, was angesichts der Variablenfülle im SOEP<br />

möglich sein dürfte.<br />

Die Entwicklung der Lage auf dem <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong> wird sich bei einer künftigen Realisierung<br />

dieses Forschungsaufrisses nicht nur in einer Folge von statistisch signifikanten Beobachtungen zu<br />

mehreren Zeitpunkten, sondern auch durch idealtypische Biografien darstellen und veranschaulichen<br />

lassen. Angesichts der Bedeutung der <strong>Kultur</strong> für ihre Gesellschaft ist eine Verfolgung dieses<br />

Weges sicher aller damit verbundenen Mühen wert.<br />

29 Vgl. etwa Morel et al. (1987)<br />

30 Vgl. etwa Hartmann (1999)<br />

31 Hufnagel (2004) wäre ein Beispiel, wie sich dies im Einzelnen gestalten lassen könnte.

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