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Vom Ende der Zeiten

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2. Demokratische Täter-Opfer-Umkehr<br />

Der „Nazi“ 492 Michael und <strong>der</strong> „rechtsradikale“ Lars. Was sind das für Typen?<br />

Michael Peters erläutert: „Zunächst sei er ja ‚durch einen Typ‘ in die ‚rechte‘ Szene in Lübeck<br />

reingekommen, ‚ganz normale Skinheads.‘ ‚Auf dem Dorf ist das doch ganz an<strong>der</strong>s, wenn du<br />

Ärger hast. Das heißt dann, das ist doch dein Problem. Und bei den Skins war das so, daß <strong>der</strong><br />

Kumpel dir half.‘ Es sei ein richtiger Zusammenhalt gewesen. Und Sprüche wie ‚Sieg Heil‘, seien<br />

von Anfang an gewesen. Und auf Auslän<strong>der</strong> bezogen habe er eigentlich nur etwas gegen<br />

Asylanten. ‚Die nehmen uns die Buden weg und die Arbeit. Was kriegen die alles (von<br />

deutschen Politikern) an Sozialgel<strong>der</strong>n, machen Schwarzarbeit. Und was die noch alles<br />

rauskriegen durch Zigarettenschmuggel, Prostitution und so weiter und so fort! Drogenhandel!<br />

Was die hier alles (unter den Augen dieses Staates) reinschleppen. Jugoslawien zum Beispiel:<br />

Ist doch klar, daß die hier sein dürfen, bis <strong>der</strong> Krieg vorbei ist. Hab ich doch gar nichts gegen.<br />

Aber die Schwarzen: Wenn die dann irgendwo kein Geld kriegen, nur Lebensmittelpakete, dann<br />

haun die ab und sind verschwunden. Seine Schwester mit ihren beiden Kin<strong>der</strong>n laufe schon<br />

ewig rum und suche eine Wohnung. Die bekäme keine, auch vom Sozialamt nicht. Und in<br />

seinem Dorf habe man (deutsche Politiker) für Asylanten ein Ferienheim geräumt. Wieso<br />

eigentlich? Was wollen die hier (was haben deutsche Politiker mit denen hier vor)?<br />

‚Wieso bekommen nicht diejenigen von uns genug vom Staat, die es brauchen? Erstmal soll<br />

man Deutschen geben, was sie (zum Leben) brauchen!‘<br />

Er habe sich von <strong>der</strong> NPD Aufkleber schicken lassen und dann habe einer mit ihm Kontakt<br />

aufgenommen und ihn und seinen Kumpel eingeladen. Aber das sei ihm zu langweilig gewesen,<br />

<strong>der</strong> politische Kram. … Er hatte Landserhefte und einige ‚rechte’ Literatur. Vietnam-Videofilme<br />

hatte er auch und Filme aus dem 2. Weltkrieg. An den Vietnamfilmen hatte ihn am stärksten die<br />

Darstellung des Vietcong interessiert, ‚wie die sich gegen die Übermacht <strong>der</strong> Amerikaner<br />

wehrten.‘ 493 Daß er im Oberkiefer wenig Zähne habe, das liege daran, daß er nie ‚zum Zahnarzt<br />

gewesen‘ sei. Einige Zähne habe er zwar bei Schlägereien verloren, aber er habe auch Schiß<br />

vor dem Zahnarzt. ‚Ich steh‘ nicht so auf Ärzte, so allgemein. Ich haß‘ Ärzte. Ich geh auch nicht<br />

gern ins Krankenhaus jemand besuchen. Auch wenn ich mich verletzt hab. Ich weiß nicht. Nie<br />

gemacht.<br />

492 Im BRD-Kontext will ich den Begriff „Nazi“ mit „sadistischen Lustmör<strong>der</strong>“ gleichsetzen. Der Begriff hat nichts mit<br />

historischen Persönlichkeiten zu tun son<strong>der</strong>n ist ein Kampfbegriff, wie es Herbert Marcuse 1942 bestätigte.<br />

493 Die NSA gibt zu, daß sie über den „Tonkin-Zwischenfall“ (Nordvietnamesen schießen nachts im Golf von Tonkin<br />

auf US-amerikanische Zerstörer) im Jahr 1964 gelogen hat. Dieser Angriff fand nie statt. Er diente als Vorwand zum<br />

seit 1963 geplanten Kriegseintritt <strong>der</strong> USA. Die Westküste <strong>der</strong> USA ist mehr als 11.000 km von Vietnam entfernt.<br />

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