09.01.2019 Aufrufe

Vom Ende der Zeiten

  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5. VÖLKERWELT. Schönheit des Lebens<br />

Bild 330: Warum ist die Heimat überhaupt wichtig? Warum macht es Sinn, sie pfleglich zu<br />

behandeln? Ganz einfach. Die Heimat ist <strong>der</strong> Raum, <strong>der</strong> einem Volk zum Leben zur Verfügung<br />

steht. Die Heimat ist <strong>der</strong> Boden, <strong>der</strong> einen nährt. Alle anständigen Völker wissen das instinktiv.<br />

Gelänge es einer Weltdiktatur, eine zwanghafte Amalgamierung durchzusetzen, sie würde sich<br />

überdies wohl nicht lange halten, denn eine kulturelle Diversifizierung würde bald wie<strong>der</strong><br />

eintreten, es sei denn, ein extrem repressives System würde das zu verhin<strong>der</strong>n trachten. Auch<br />

Frankreich, England und an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> Westeuropas sowie die USA, Australien und<br />

Neuseeland sind von dieser Mode <strong>der</strong> Selbstzerstörung erfaßt.<br />

Die Selbstbezichtigungen reichen vom ‚Kolonialismus‘, <strong>der</strong> ‚kriegerischen Expansion‘,<br />

‚Unterjochung‘ frem<strong>der</strong> Völker und ‚Landnahme‘ bis zur ‚wirtschaftlichen Ausbeutung‘, und sie<br />

beziehen sich mittlerweile nicht nur auf bestimmte Län<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n pauschal auf die Rolle <strong>der</strong><br />

Europäer o<strong>der</strong> Weißen in <strong>der</strong> Welt, die für ihre Untaten büßen sollen.“ [8, Seite 158-160, 165]<br />

In seinem Beitrag „ZUKUNFT MULTIKULTURELLE GESELLSCHAFT“ arbeitet Irenäus Eibl-<br />

Eibesfeldt die ganze Tragik heraus, die eine Überfremdung für die dazu auserkorenen Völker<br />

bedeutet. Er schreibt: „Wir erleben bewegende Tage! Die trennende Grenze durch Mitteleuropa<br />

hat sich aufgelöst, die Vision eines gemeinsamen europäischen Hauses nimmt Formen an. Wie<br />

aber soll dieses Europa aussehen? Charles de Gaulles, einer <strong>der</strong> Väter des neuen Europa, sah<br />

es als Europa <strong>der</strong> Vaterlän<strong>der</strong>, vom Atlantik bis zum Ural. Die traditionellen Nationalstaaten<br />

Europas sollten mit ihrem spezifischen kulturellen Erbe überleben und zur Buntheit eines in<br />

einem Staatenbund geeinigten multikulturellen Europa beitragen.<br />

Dem stehen Bestrebungen entgegen, die Nationalstaaten (und damit ihre Völker) zu<br />

überwinden. Dazu sollten sich die europäischen Staaten Einwan<strong>der</strong>ern aus aller Welt öffnen,<br />

und diese sollten ermutigt werden, ihre Eigenarten beizubehalten und ihre eigene Kultur im<br />

jeweiligen Gastland zu pflegen. Ein ‚Verfassungspatriotismus‘, so Heiner Geißler, soll die<br />

Verschiedenen miteinan<strong>der</strong> verbinden. Das enge Zusammenleben in einer solchen<br />

multikulturellen Gesellschaft, so meint er, würde ethnische und rassistische Vorurteile abbauen<br />

helfen. ‚Assimilation, völkisch-kultureller Integration werden weitgehend <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

angehören“, schreibt er im Hinblick auf Deutschland. ‚Türken und Jugoslawen, Italiener und<br />

Spanier, Marokkaner und Japaner, Tamilen und In<strong>der</strong>, Iraner und Libanesen kann man nicht zu<br />

Germanen machen.‘<br />

Wer für den Nationalstaat ist, gilt für ihn als ‚kultureller Chauvinist‘. Extremer äußern sich Lutz<br />

Hoffman und Herbert Even, denenzufolge Deutsche bereits auslän<strong>der</strong>feindlich handeln würden,<br />

wenn sie von Deutschland und den Deutschen redeten. … Wäre es aber nicht dennoch besser,<br />

den Nationalstaat durch eine multikulturelle Gesellschaft nach dem Modell Geißlers abzulösen?<br />

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir das Phänomen Nation verstehen. Wenn ein<br />

Biologe beobachtet, daß ein bestimmtes Merkmal bei einer bestimmten Art o<strong>der</strong> auch bei<br />

zahlreichen Arten immer wie<strong>der</strong>kehrt, es kann sich dabei um ebenso um eine körperliche<br />

Struktur wie um ein Verhalten handeln, dann fragt er sich, wozu dieses Merkmal gut sein kann.<br />

471

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!