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Vom Ende der Zeiten

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5. VÖLKERWELT. Schönheit des Lebens<br />

Nationalbewußtsein<br />

„Die Befürworter <strong>der</strong> multikulturellen Immigrationsgesellschaft sehen im Nationalbewußtsein <strong>der</strong><br />

einheimischen Bevölkerung ein Hin<strong>der</strong>nis für die Verwirklichung ihrer Pläne. Sie versuchen es<br />

daher zu bekämpfen (und zu kriminalisieren). [47, Seite 120]<br />

Alle Menschen zeigen über die Territorialität hinaus einen deutlichen Wir-Gruppen-<br />

Zusammenhalt und <strong>der</strong> Hinweis auf den gemeinsamen Ahnen bekräftigt ideologisch das<br />

Gemeinsamkeitsgefühl, sowie wir es ja auch im Wort Nation betonen. [47, Seite 103, 104]<br />

Die heutigen Nationalstaaten Europas sind sprachlich und kulturell noch relativ homogen,<br />

biologisch-anthropologisch jedoch heterogen. Allerdings handelt es sich im wesentlichen um<br />

Mischungen von Bevölkerungen europäischen Ursprungs, und meist dominiert in den<br />

Nationalstaaten eine von ihnen. Dadurch hat jede Nation 1708 in Europa ihren eigenen Charakter<br />

und trägt damit zur Vielfalt bei. Antinationale Eiferer argumentieren oft mit dem Hinweis auf die<br />

verschiedenen Wurzeln <strong>der</strong> europäischen Kulturnationen, daß wir schon immer multikulturell<br />

gewesen seien, das Konzept <strong>der</strong> Nation daher ein künstliches sei, dem keine Realität<br />

entspreche, und man sie daher ebensogut in einer multikulturellen Immigrationsgesellschaft<br />

auflösen o<strong>der</strong> überwinden könne. Ganz abgesehen davon, daß die Wurzeln <strong>der</strong> europäischen<br />

Nationalstaaten so verschieden nicht sind, die Kelten, Germanen, Slawen, Römer und an<strong>der</strong>en<br />

Mittelmeervölker des Altertums standen einan<strong>der</strong> kulturell und anthropologisch recht nahe, gibt<br />

es nun einmal Menschen, die sich als Basken, Türken, Kurden, Serben, Armenier, Deutsche<br />

o<strong>der</strong> Franzosen bezeichnen und die das auch von an<strong>der</strong>en respektiert sehen wollen.<br />

Die ihr Leben frei tunlichst in ihrem eigenen Staat zu gestalten wünschen und die sich gegen<br />

Fremdherrschaft, wie die Geschichte bis in die Gegenwart lehrt, erbittert zur Wehr setzen. Der<br />

Hinweis auf die verschiedenen Wurzeln schafft die Nation nicht aus <strong>der</strong> Welt. Die Methoden, mit<br />

denen die Angehörigen einer Nation zu einer Solidargemeinschaft zusammengefaßt werden,<br />

ähneln auch in den mo<strong>der</strong>nen Staaten im Prinzip den bereits für Stammeskulturen<br />

geschil<strong>der</strong>ten. Das familiale Wir-Gruppen-Gefühl wird dabei auf die größere Gemeinschaft<br />

übertragen. Man spricht von den an<strong>der</strong>en Angehörigen <strong>der</strong> Nation als seinen Brü<strong>der</strong>n und<br />

Schwestern und betont die Ähnlichkeit, die ja Ausdruck einer Verwandtschaft ist, in Kleidung,<br />

Brauchtum, Sprache und durch Berufung auf die gemeinsame Geschichte und Abstammung.“<br />

[47, Seite 106, 107]<br />

1708 Nation (lat. natio „das Geborenwerden, das Geschlecht, <strong>der</strong> Stamm; von nasci „geboren werden, entstehen“),<br />

eine soziale Großgruppe, die durch die Gemeinsamkeit von Abstammung, Wohngebiet, Sprache, Religion, Welt- und<br />

Gesellschaftsvorstellungen, Rechts- und Staatsordnung, Kultur und Geschichte (gem. Vorfahren) sowie durch die<br />

Intensität <strong>der</strong> Kommunikation bestimmt wird.“ Meyers Großes Taschenlexikon, Wien, 1983<br />

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