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Vom Ende der Zeiten

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5. VÖLKERWELT. Schönheit des Lebens<br />

Irenäus Eibl-Eibesfeldt schreibt. „In Europa laufen gegenwärtig Prozesse sozialer Desintegration<br />

gleichzeitig mit Prozessen sozialer Reorganisation ab. Während ein vereinigtes Europa im<br />

Werden ist, arbeiten viele um die Macht kämpfende Interessengruppen emsig an <strong>der</strong> Zerstörung<br />

traditioneller Werte. Wir diskutierten die antinationale Propaganda bei gleichzeitiger<br />

Ideologisierung des Individualismus. Sie hat zu einer Schwächung <strong>der</strong> größeren Solidargemeinschaften<br />

<strong>der</strong> Staaten geführt und einem Egozentrismus Vorschub geleistet, <strong>der</strong> zur<br />

Erosion von Ehe und Familie führte. Die Unverbindlichkeit vieler mo<strong>der</strong>ner Menschen för<strong>der</strong>t mit<br />

<strong>der</strong> Anonymität das Mißtrauen und das rücksichtslose Streben nach dem eigenen Gewinn.<br />

… Über die Destruktion hinaus wird nichts Neues angeboten. Eine orientierungslose und ohne<br />

Zukunftsperspektiven gelassene Generation kapselt sich mehr und mehr von <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

ab, mit <strong>der</strong> sie sich nicht identifiziert. Die Zahl <strong>der</strong> allein lebenden Frauen im Alter zwischen 25<br />

und 35 Jahren hat sich seit 1970 vervierfacht. Es wird von einer ‚Privatlebenskultur‘ gesprochen,<br />

<strong>der</strong> Individualismus wird gepriesen. In Wirklichkeit sind viele Menschen einsam, und sie werden<br />

noch einsamer, wenn sie ohne Kin<strong>der</strong> älter werden und mit Verbitterung erkennen, daß sie um<br />

ein Lebensglück betrogen wurden, weil sie sich oft genug selbst darum betrogen haben. …<br />

Oft hört man den Zusatz, wir würden ja in <strong>der</strong> Menschheit überleben. Es komme daher nicht<br />

darauf an, eigene Nachkommen in die Welt zu setzen. Aber in <strong>der</strong> Menschheit überlebt unser<br />

europäischer Bevölkerungstypus nur, wenn er eigene Nachkommen produziert. Das ist eine so<br />

triviale Tatsache, daß man sie eigentlich nicht zu erwähnen braucht. Pflanzen wir Europäer uns<br />

nicht fort, dann treten wir ab. Das mag einzelne nicht stören, aber in Wort und Schrift zu<br />

verbreiten, daß es darauf nicht ankomme, zeugt entwe<strong>der</strong> von einer Naivität, die an Dummheit<br />

grenzt, vielleicht aber auch von einer Selbstdestruktivität, die an<strong>der</strong>e in den Selbsthaß<br />

einbeziehen und mitreißen möchte. Wir Menschen können unserem Leben allerdings einen Sinn<br />

zuweisen. Aus <strong>der</strong> Einsicht in die Mühen, die ungezählte Generationen vor uns in uns<br />

investierten, erwächst uns die Verpflichtung, unseren Kin<strong>der</strong>n und Enkeln ein reiches Leben zu<br />

weiterer Entfaltung zu ermöglichen. Natürlich muß nicht je<strong>der</strong> diese Verantwortlichkeit<br />

empfinden, und ob ein Mensch Kin<strong>der</strong> in die Welt setzt o<strong>der</strong> nicht, sollte ihm selbst vorbehalten<br />

bleiben. Aber als meinungsformen<strong>der</strong> Politiker o<strong>der</strong> Publizist den Angehörigen des eigenen<br />

Volkes einzureden, es komme nicht auf das Überleben in eigenen Nachkommen an, erscheint<br />

mir unverantwortlich, da es nach meinem Dafürhalten dem Versuch einer Überredung zum<br />

Ethnosuizid gleichkommt. Politiker, die dies tun, verstoßen überdies, wie mir weiterhin scheint,<br />

zumindest in Deutschland gegen ihre Verpflichtung, die Interessen des eigenen Volkes<br />

wahrzunehmen. Es bedarf wohl keiner umständlichen Begründung, um einsichtig zu machen,<br />

daß die Verdrängung einer Ethnie durch eine an<strong>der</strong>e nicht gerade im Interesse <strong>der</strong> Verdrängten<br />

ist, auch wenn dieser Prozeß ‚friedlich‘ über Immigration herbeigeführt werden sollte.“<br />

[47, Seite 134-136, 223-225]<br />

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