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Vom Ende der Zeiten

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3. <strong>Vom</strong> <strong>Ende</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeiten</strong><br />

SCHULD. „<strong>Vom</strong> Standpunkt <strong>der</strong> Kontrolleffizienz aus gesehen, wenn<br />

auch nicht von dem <strong>der</strong> bürgerlichen Freiheit, kann das gegenwärtige<br />

Verwaltungsregime bisher einen durchschlagenden Erfolg verbuchen.<br />

Es fällt schwer, sich vorzustellen, auf welche Art und Weise die<br />

verkümmerten gesellschaftlichen Institutionen des Westens,<br />

angefangen von <strong>der</strong> geschwächten Familie, in ausreichendem Maße<br />

wie<strong>der</strong>belebt werden können, um ein Sozialsystem zu kreieren, das an<br />

die Stelle <strong>der</strong> gesetzlich fixierten sozialen Sicherungssysteme treten<br />

könnte. Sie wird auf unabsehbare Zeit eine wesentliche Quelle <strong>der</strong><br />

herrschenden politischen Ideologie bleiben. In welchem Ausmaß diese<br />

Ideologie Akzeptanz findet, scheint in dem umfangreichen Bericht<br />

Bild 173: „Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Armin Laschet (CDU) hat sich für eine<br />

massive Ausweitung <strong>der</strong> Einwan<strong>der</strong>ungspolitik ausgesprochen. ‚WIR haben uns durch<br />

jahrzehntelange Realitätsverweigerung lei<strong>der</strong> an den Aufstiegschancen ganzer Generationen von<br />

Zuwan<strong>der</strong>ern versündigt und gerade bei <strong>der</strong> Bildung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> notwendige Hilfeleistungen<br />

unterlassen‘, sagte <strong>der</strong> CDU-Politiker. Vor einem Jahr for<strong>der</strong>te Laschet die Einwan<strong>der</strong>erkin<strong>der</strong><br />

dazu auf, die deutsche ‚Erinnerungskultur‘ anzunehmen: ‚Für uns alle ist das Erinnern an die<br />

Reichspogromnacht und den Holocaust Teil UNSERER gemeinsamen Leitkultur‘.“ 927<br />

durch, den Allan C. Kors, ein Historiker an <strong>der</strong> Uni von Pennsylvania, über die multikulturelle<br />

Indoktrinierung <strong>der</strong> Studienanfänger in den gesamten Vereinigten Staaten angefertigt hat. Kors<br />

beschreibt die ernüchternden Erfahrungen euroamerikanischer Studenten in Orientierungsseminaren,<br />

in denen sie bewußt erniedrigt werden. Es würden dort Filme gezeigt, die die<br />

Intelligenz und das kulturelle Erbe <strong>der</strong> ‚blauäugigen‘ Amerikaner kleinreden, während die<br />

Wortführer bestimmter Min<strong>der</strong>heitengruppen an<strong>der</strong>e Studenten ermunterten, ihren<br />

unangemessen ‚deutsch‘ aussehenden Kommilitonen Schimpfworte an den Kopf zu werfen.<br />

Kors Befunde führen zu <strong>der</strong> Frage, warum Eltern und Studenten diesen offensichtlichen<br />

Schikanen keinen Wi<strong>der</strong>stand entgegensetzen. Diejenigen, die behaupten, daß eine <strong>der</strong>artige<br />

Erniedrigung, die an zahllosen Colleges und Universitäten <strong>der</strong> USA stattfinden, ein akzeptabler<br />

Preis für diejenigen sei, die eine renommierte Bildungseinrichtung besuchen wollten, ignorieren<br />

eine Reihe von Fakten. Ausgeschlossen werden kann, daß Juden, Japaner, Schwarze o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e ethnische o<strong>der</strong> rassische Gruppen mit einer starken kollektiven Identität <strong>der</strong>artige<br />

Formen individueller und kollektiver Erniedrigung stillschweigend hinnähmen.<br />

Nur Gruppierungen, die ein gestörtes Verhältnis zu ihrer Herkunftsgruppe haben o<strong>der</strong> meinen,<br />

es sei aus irgendwelchen Gründen angezeigt, genau diesen Eindruck zu erwecken, akzeptieren,<br />

daß ihnen o<strong>der</strong> ihren Kin<strong>der</strong>n eine <strong>der</strong>artige Verletzung zugefügt wird. Genau diese<br />

Bevölkerungsgruppen haben sich als manipulierbar für die Politik <strong>der</strong> Vehaltenslenkung<br />

erwiesen. Das soziale Schuld- und das kollektive Schamgefühl, daß das liberale Christentum<br />

nährt, arbeitet damit auch den Interessen bestimmter politischer Eliten in die Hände.<br />

‚Extremisten‘, die die multikulturellen Konventionen nicht beachten, werden diszipliniert. …<br />

An<strong>der</strong>s als das mittelalterliche Christentum manifestiert sich die erzwungene Gemeinsamkeit im<br />

Zeichen des Verwaltungsregimes nicht in gemeinsamen sakramentalen Mysterien o<strong>der</strong><br />

kirchlichen Autoritäten, son<strong>der</strong>n in verschärfter staatlicher Kontrolle. Kontrolliert wird, ob und<br />

inwieweit die Subjekte den wi<strong>der</strong>natürlichen Verhaltensweisen, die von ihnen eingefor<strong>der</strong>t<br />

werden, entsprechen: Der Mißachtung ihrer Vorfahren etwa o<strong>der</strong> <strong>der</strong> überlieferten Moral bzw.<br />

<strong>der</strong> Frage, ob sie zumindest die Zuwan<strong>der</strong>ung frem<strong>der</strong> Ethnien o<strong>der</strong> die Zumutungen<br />

‚unkonventioneller‘ Lebensstile als ‚Bereicherung‘ zu deuten bereit sind.<br />

Diese sich weiterentwickelnde Kultur (des Multikulturalismus) setzt die Ablehnung biologisch<br />

motivierter Loyalitäten zu Verwandten und gewachsenen Gemeinschaften voraus. Damit läuft<br />

jene altruistische Kraft ins Leere, die nach Edward O. Wilson und an<strong>der</strong>en Theoretikern <strong>der</strong><br />

sozialen Evolution menschliche Gemeinschaften von jeher ausgezeichnet haben. 928<br />

Homosexuellenrechte, feministisch und multikulturell inspirierte Verhaltensanweisungen und die<br />

liberale Einwan<strong>der</strong>ungsideologie stellen Parameter einer Politik dar, die von oben oktroyiert<br />

werden. Nur solange die Regionen diese Art von Einflußnahme hinzunehmen bereit sind,<br />

werden sie als politische Ansprechpartner betrachtet.“ 929 [75, Seite 197, 198, 203, 204]<br />

927 JUNGE FREIHEIT, „CDU-Integrationsminister will mehr Flüchtlinge“, 25.09.2009<br />

928 Edward O. Wilson, „On Human Nature”, Cambridge: Harvard University Press, S. 110-114<br />

929 Le Figaro Magazine, 11.12.2000, S. 52-67; untersucht die Politik <strong>der</strong> westlichen Selbstablehnung und ihrer<br />

Auswirkungen auf die nationale Identität Frankreichs.<br />

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