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Vom Ende der Zeiten

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2. Demokratische Täter-Opfer-Umkehr<br />

Gegner und Feinde Jürgen Möllemanns<br />

Interessanter als die jüdischen Gegner sind seine deutschen Feinde. Warum feindeten sie<br />

Möllemann an? Einer <strong>der</strong> Gründe dürfte klar sein: Möllemann fühlte sich als Teil seines Volkes.<br />

Seine deutschen Gegner haben an<strong>der</strong>e Interessen: sie wollen herrschen über Deutsche, an den<br />

Futtertrögen sitzen, an einer globalisierten Welt <strong>der</strong> Mächtigen mitwirken. Die Macht <strong>der</strong> Feinde<br />

Möllemanns lag nicht in ihrem Rückhalt im deutschen Volk. Son<strong>der</strong>n in ihrer elitären,<br />

internationalen Vernetzung, in die sie seit 1945 eingebunden sind. Frank Hills schreibt:<br />

„Schließlich sollte in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden, daß die Ermittlungen <strong>der</strong><br />

Justiz gegen Möllemann erst nach <strong>der</strong> Veröffentlichung seines ‚berüchtigten anti-israelischen<br />

Flugblattes‘ in die Wege geleitet wurden. Welche Meinung hatten denn eigentlich die politischen<br />

Gegenspieler Jürgen Möllemanns über ihn?<br />

Der zweite stellvertretende FDP-Bundeschef und altgediente Möllemann-Feind Walter Döring<br />

sah ‚die ‚Resozialisierung' Möllemanns als eine Langzeitaufgabe, an <strong>der</strong> er aber gerne<br />

mitwirken wolle. <strong>Ende</strong> Juni 2002 war Möllemann in einer Ausgabe <strong>der</strong> JÜDISCHEN<br />

ALLGEMEINEN die Hauptfigur. Der ehemalige Vorsitzende dieses Zentralrats, Michel<br />

Friedman, fuhr darin schwere Geschütze auf und nahm ‚sich seinen Erzfeind im Interview auf<br />

<strong>der</strong> Frontseite des jüdischen Zentralorgans wie folgt vor: Jürgen Möllemann habe<br />

Gefühle jüdischer Bürger tief verletzt,<br />

antisemitische Klischees zu Wahlkampfzwecken eingesetzt,<br />

den Antisemitismus salonfähig machen wollen,<br />

jüdisches Leben in Deutschland außerordentlich gefährdet.' 752<br />

‚Der Schaden', <strong>der</strong> durch Möllemann ‚angerichtet' worden sei, werde ‚uns weit über die Wahlen<br />

hinaus begleiten', prophezeite Friedman. Und das alles könne, so <strong>der</strong> jüdische Vizechef mit<br />

düsterem Unterton, <strong>der</strong> FDP ‚das Rückgrat brechen.' 753 [15, Seite 129, 130]<br />

Der 1923 in Hamburg geborenen Ralph Giordano, Sohn einer jüdischen Mutter und eines<br />

Musikanten aus Sizilien, <strong>der</strong> seine neue Freiheit nach 1945 dazu nutzte, ‚fanatischer Aktivist des<br />

Stalinismus in <strong>der</strong> KPD zu werden, bevor er sich <strong>der</strong> prozionistischen Propaganda verschrieb‘,<br />

greinte: ‚Es war, Freunde in Amerika, immer schwer, hier auszuharren. Aber nie so schwer wie<br />

jetzt, 57 Jahre nach <strong>der</strong> Befreiung.' So grämt sich Ralph Giordano über die bundesdeutschen<br />

Zustände. Er schreibt es in einem Artikel für das New Yorker jüdische Organ AUFBAU.<br />

Giordano über den Fall Möllemann/Friedman: ‚Noch nie zuvor ist von einem Politiker<br />

demokratischer Parteien die traditionelle Rechtfertigung des Antisemitismus, eigentliche<br />

Ursache für ihn seien Juden durch ihr Verhalten, so offen ausgesprochen worden wie jetzt durch<br />

den Ego-Shooter und fallschirmspringenden Verbalbulldozer Jürgen Möllemann.' Der FDP-<br />

Vizechef habe ‚das Schlimmste vollbracht, was Juden angetan werden kann'. Was aber ‚noch<br />

schlimmer' sei: ‚In Deutschland beginnt sich ein Klima zu verän<strong>der</strong>n. Immer häufiger ist zu<br />

hören: ‚Man darf doch wohl Israel kritisieren, ohne in die rassistische Ecke gestellt zu werden!'<br />

752 Möllemann gefährdete natürlich nicht „jüdisches Leben“. Gemeint ist hier wohl eher „jüdische Dominanz“.<br />

753 Deutsche National-Zeitung, „DIE Antisemitismus-Lüge“, 28.06.2002, S. 1<br />

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