Vom Ende der Zeiten

5. VÖLKERWELT. Schönheit des Lebens
Das Einkommenssteuergesetz vom 27. Februar 1939 brachte
gegenüber dem Gesetz von 1934 eine weitere Verfeinerung der
Staffelung der Steuersätze nach dem Familienstand. Die
Steuerpflichtigen werden jetzt in vier Hauptgruppen eingeteilt:
Gruppe I umfaßt die Ledigen (Männer von unter 65 Jahren,
Frauen von unter 50 Jahren), die die höchsten Steuersätze zu
entrichten haben.
Zu Gruppe II zählen die Verheirateten, die nach fünfjähriger Ehe
noch kein Kind haben.
Zu Gruppe III gehören die Verheirateten ohne Kinder in den
ersten fünf Ehejahren.
Gruppe IV endlich umfaßt alle die, die ein Anrecht auf
Kinderermäßigung haben, zu deren Haushalt also Kinder im Alter
von 21 Jahren gehören. Der Steuersatz sinkt von Gruppe zu
Gruppe und innerhalb der Gruppe IV sinkt er mit jedem Kind.
Neu in dieser Staffelung ist vor allem die Unterscheidung zwischen jungen kinderlosen Ehen
und älteren kinderlosen Ehen; verheiratete Steuerpflichtige, deren Ehe kinderlos ist, haben nach
den ersten fünf Ehejahren höhere Steuersätze zu zahlen, als die Verheirateten ohne Kinder in
den ersten fünf Ehejahren. Das System der neuen Einkommenssteuer kann man sich an
folgendem Beispiel klarmachen. Ein Mann mit einem mittleren Einkommen von 3.000 RM. zahlt,
solange er ledig ist (Gruppe I) 420 RM Einkommensteuer. Heiratet er, so tritt er aus der Gruppe
I sofort in die Gruppe III und zahlt nur noch 215 RM. Bleibt die Ehe nach fünf Jahren noch ohne
Kinder, so wird er in die Gruppe II eingereiht und hat 317 RM., als um 100 RM. mehr als bisher,
aber doch auch um 100 RM. Weniger als der Ledige an Einkommensteuer zu zahlen. Nach der
Geburt eines Kindes kommt dagegen der Steuerpflichtige sofort in die Gruppe IV und zahlt beim
gleichen Einkommen von 3.000 RM.
bei einem Kind
bei zwei Kindern
bei drei Kindern
bei vier Kindern
164 RM.
120 RM.
78 RM.
29 RM.
Einkommensteuer. Mit fünf oder mehr Kindern 1851 ist er einkommensteuerfrei. Die Staffelung der
Einkommensteuer nach dem Familienstand kommt grundsätzlich allen Einkommensgruppen
zugute. Ähnlich wie die veranlagte Einkommensteuer ist auch die sogenannte Lohnsteuer nach
dem Familienstand und der Familiengröße durchgestaffelt.
In der Vermögensteuer wird für den Mann, die Ehefrau und jedes zum Haushalt gehörige Kind
ein Beitrag von 10.000 RM. steuerfrei gelassen. Ein Ehepaar mit vier Kindern bleibt also bis zu
einem Betrag von 60.000 RM. frei von Vermögensteuer.
6. Bevölkerungspolitische Maßnahmen zur Förderung des Landvolkes. … [63, Seite 188-190]
7. Schuldgeldstaffelung nach der Kinderzahl. …
8. Freistellen und Ausbildungsbeihilfen für Kinder aus erbtüchtigen kinderreichen Familien. …
9. Ehrenpatenschaften. …
10. Sonstige Maßnahmen. Ich muß es mir versagen, auf weitere bevölkerungspolitische
Maßnahmen einzugehen. 1852 Es wäre hier noch manches zu erwähnen auf dem Gebiete der
Siedlungspolitik, der Wohnungspolitik, des großen sozialen Wohnungsbauprogramms, des
Hilfswerks der nationalsozialistischen Volkswohlfahrtspflege, im besonderen auf dem Gebiete
der Mütterschulung, der Betreuung von Mutter und Kind, ferner auf dem Gebiete der Förderung
des Landvolks usw. Aus diesen Darlegungen und den zahlenmäßigen Beispielen ergibt sich,
daß der nationalsozialistische Staat nicht nur auf eine Förderung der Eheschließung und der
Geburtenfreudigkeit abzielt, sondern daß er darüberhinaus bestrebt ist, den wertvollen
kinderreichen Familien die Ausbildung ihrer Nachkommenschaft nach Kräften und in
großzügiger Weise zu erleichtern.
1851 Nach Stand vom 31.12.1935 gab es im Deutschen Reich 15.358.490 Ehen. Davon waren mit mehr als zwei
Kindern: 1.881.759 Ehen mit 3 Kindern (12,2%), 1.157.168 Ehen mit 4 Kindern (7,5%), 683.129 Ehen mit 5 Kindern
(4,5%) und 1.655.216 Ehen mit 6 oder mehr Kindern (10,8%). 35 Prozent der dt. Ehen hatten 3 und mehr Kinder.
1852 Wegen weiterer Einzelheiten verweise ich auf meine Abhandlung „Bevölkerungspolitik“ in dem Sammelwerk
Kühn-Staemmler-Burgdörfer, „Erbkunde - Rassenpflege - Bevölkerungspolitik“, 5. Aufl., Leipzig 1940
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