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Vom Ende der Zeiten

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4. Das jüdisch-messianische Zeitalter<br />

Nachdem die Entscheidung gefallen war, dauerte es sechs Monate, den Befehl auszuführen.<br />

Als es vorbei war, waren mehr als die Hälfte <strong>der</strong> ursprünglichen Bevölkerung Palästinas,<br />

annähernd 800.000 Menschen, entwurzelt, 531 Dörfer zerstört und elf Stadtteile entvölkert. Der<br />

am 10. März 1948 beschlossene Plan und vor allem seine systematische Umsetzung in den<br />

folgenden Monaten war eindeutig ein Fall ethnischer Säuberung, die nach heutigem Völkerrecht<br />

als Verbrechen gegen die Menschlichkeit gilt.<br />

Nach dem Holocaust ist es fast unmöglich geworden, Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu<br />

vertuschen. Unsere mo<strong>der</strong>ne, von Kommunikation gestützte Welt läßt es beson<strong>der</strong>s seit dem<br />

Aufkommen elektronischer Medien nicht mehr zu, von Menschen verschuldete Katastrophen vor<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit zu verbergen o<strong>der</strong> zu leugnen. Und dennoch ist ein solches Verbrechen fast<br />

vollständig aus dem weltweiten öffentlichen Gedächtnis gelöscht worden, nämlich die<br />

Vertreibung <strong>der</strong> Palästinenser durch Israel 1948.“ [72, Seite 10-12]<br />

Claus Nordbruch fährt fort: „Der entscheidende Schlag, <strong>der</strong> die arabische Massenflucht aus<br />

Palästina endgültig verursacht hatte, war <strong>der</strong> terroristische Überfall <strong>der</strong> zionistischen<br />

Terrorbanden ‚Lehi‘ und ‚Irgun‘ in <strong>der</strong> Nacht des 9. April 1948 auf das östlich von Jerusalem<br />

gelegene palästinensische Dorf Dayr Yasin (Deir Yassin). Über 250 Menschen fanden in dieser<br />

Nacht einen grauenvollen Tod. Vor allem Mädchen und Frauen wurden entsetzlich gequält. Sie<br />

wurden geschlagen und vergewaltigt, Schwangeren wurde in die Bäuche getreten. Dem<br />

Vertreter des Internationalen Komitees des Internationalen Roten Kreuzes in Jerusalem, Jaques<br />

de Reynier zufolge, wurden einige Opfer geköpft. Kin<strong>der</strong> wurden vor den Augen ihrer Mütter<br />

grausam verstümmelt. 25 werdende Mütter schnitten die Terroristen ihre ungeborenen Kin<strong>der</strong><br />

aus dem Leib und schlachteten sie vor <strong>der</strong>en Augen ab. 1636 …<br />

Weitere Methoden erstreckten sich vom bloßen Exekutieren unbewaffneter Araber in jüdischen<br />

Vierteln bis hin zum gezielten Bombenanschlag auf arabische Märkte (Haifa), Autobusse 1637 und<br />

vor dem Damaskustor in Jerusalem. 1638<br />

Der führende Verantwortliche für diese Gewaltorgie war ausgerechnet <strong>der</strong> spätere israelische<br />

Ministerpräsident und Friedensnobelpreisträger Menachem Begin. Er bekannte voller Stolz, daß<br />

das Massaker nicht nur gerechtfertigt gewesen sei, son<strong>der</strong>n daß ohne den ‚Sieg von Deir<br />

Yassin‘ <strong>der</strong> israelische Staat nicht hätte errichtet werden können. 1639 [29, Seite 169, 170]<br />

Wie viele an<strong>der</strong>e so wurde 1948 das palästinensische Dorf Dueima ‚besetzt‘. Wie diese<br />

‚Besetzung‘, bei <strong>der</strong> etwa 100 Araber getötet wurden, vonstatten ging, dokumentiert die<br />

Aussage eines Soldaten: ‚Um die Kin<strong>der</strong> zu töten, zerschlugen sie <strong>der</strong>en Köpfe mit Stöcken.<br />

Nicht ein einziges Haus blieb ohne Leiche. Die Männer und Frauen <strong>der</strong> Dörfer wurden ohne<br />

Nahrung und Wasser in Häuser getrieben. Dann kamen die Saboteure, um die Häuser in die<br />

Luft zu sprengen. Ein an<strong>der</strong>er Soldat gab damit an, eine arabische Frau vergewaltigt zu haben,<br />

eher er sie erschoß.‘“ 1640 [29, Seite 217]<br />

1636 Bericht des Roten Kreuzes, „A Jerusalem un drapeau flottait sur la ligne de feu“, Genf 1950<br />

1637 Yossi Melman, „The New Israelis. An Intimate View of a Changing People“, New York 1992, S. 87<br />

1638 Menachem Begin, „The Revolt - STORY OF THE IRGUN“, 1977, S. 143<br />

1639 Jack Bernstein, „The Life of an Amercan Jew in Racist Marxist Israel“, 1984, S. 34<br />

1640 Livia Rokach, „Israels Heiliger Terror. Eine Studie auf <strong>der</strong> Basis von Moshe Sharetts persönlichem Tagebuch und<br />

an<strong>der</strong>en Dokumenten seiner Zeit“, 1982, S. 23<br />

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