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Vom Ende der Zeiten

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2. Demokratische Täter-Opfer-Umkehr<br />

Abermals Geheimakten, die nicht geöffnet werden durften. In<br />

Sachen Mölln, Solingen und Lübeck wurden die Akten einfach<br />

nicht zugelassen, auch nicht für die laufenden<br />

Gerichtsverhandlungen. Auf Anfrage bei <strong>der</strong> General-<br />

Bundesanwaltschaft, ob auch gegen den israelischen<br />

Geheimdienst Mossad ermittelt würde, <strong>der</strong> ja zu den<br />

verdächtigen nahöstlichen Drahtziehern gehöre, wurden<br />

mitgeteilt: ‚Die Ermittlungen dauern an, sie berücksichtigen alle<br />

denkbaren Möglichkeiten.‘ Aus irgendeinem Grund spielte im<br />

Fall Lübeck <strong>der</strong> Mossad für die Bundesanwaltschaft als Drahtzieher eine denkbare Rolle. Der<br />

Not gehorchend, verhaftete man schließlich vier deutsche Kleinkriminelle. 223 Es wi<strong>der</strong>spricht<br />

jeglicher Logik anzunehmen, daß die vier festgenommenen Bürschchen, ungesehen, durch<br />

einen Polizeikordon zur Synagoge hätten vordringen können. Synagogen sind nämlich von<br />

starken Polizeikräften rund um die Uhr gesichert.“ [1, Seite 76]<br />

Die LÜBECKER NACHRICHTEN schrieb: „Die Beschuldigten sollen sich am Vorabend ‚aus<br />

Haß gegen Auslän<strong>der</strong> und Juden‘ zu <strong>der</strong> Tat verabredet und gemeinsam mehrere Molotow-<br />

Cocktails hergestellt haben. Anschließend seien sie zur Synagoge gegangen, in <strong>der</strong>en<br />

Obergeschoß fünf Personen geschlafen hätten. Ministerpräsident Heide Simonis 224 sagte: ‚Auch<br />

wenn wir die mutmaßlichen Täter erwischt haben, können WIR nicht zur Tagesordnung<br />

übergehen. Der Brandanschlag bleibt ein Fanal, nach dem WIR den ‚Rechts’radikalismus<br />

bekämpfen müssen. An Taten wie in Lübeck sind auch immer geistige Brandstifter beteiligt, die<br />

wie DVU, DLVH, NPD und Reps gegen Min<strong>der</strong>heiten hetzen.‘“ 225<br />

Hackert weiter: „Die vier festgenommenen ‚Verdächtigen‘, Stephan Westphal (24), Nico Trapid<br />

(19), Boris Holland-Moritz (19) und Dirk Brusberg (21), stritten jede Beteiligung an dem<br />

Brandanschlag auf die Lübecker Synagoge ab. Nach dem Besuch einer hohen Juden-<br />

Delegation bei Kanzler Kohl am 2. Mai 1994 allerdings ‚gestanden‘ die vier Beschuldigten<br />

‚plötzlich und unerwartet‘, den Brandanschlag verübt zu haben. Fortan wurden ‚nahöstliche<br />

Drahtzieher‘ in den Medien nicht mehr erwähnt. DER SPIEGEL: ‚Was sind solche Geständnisse<br />

schon wert? Die Suche nach den Drahtziehern des Anschlags wird ins Leere laufen.‘ 226<br />

Wer hätte es gedacht, von diesem Moment an galt Bundeskanzler Kohl gegenüber dem SPD-<br />

Herausfor<strong>der</strong>er Scharping wie<strong>der</strong> als <strong>der</strong> ‚bessere‘ Kanzlerkandidat für die Medien <strong>der</strong><br />

Israellobby. Nach Kohls Wie<strong>der</strong>wahl fand gegen die vier jungen Leute <strong>der</strong> Prozeß wegen<br />

‚fünffachen Mordes in Tateinheit mit schwerer Brandstiftung‘ statt. ‚Da es keine objektiven<br />

Beweismittel und Zeugen gibt, kommt den Geständnissen <strong>der</strong> drei Haupttäter entscheidende<br />

Bedeutung zu. Der Anschlag hatte weltweit Empörung ausgelöst. Zwar hatten Stephan<br />

Westphal und Nico Trapid ihre Schuldbekenntnisse Anfang März zurückgezogen. Offen blieb,<br />

wo die Brandbeschleuniger herkamen und wer sie herstellte‘, kommentierte DIE WELT am 13.<br />

April 1995 227 die Prozeß-Farce gegen die vier Jungkriminellen.“ [1, Seite 77]<br />

„Es kommt gar nicht auf die Fakten an, son<strong>der</strong>n auf das, was die Leute glauben. Solange die<br />

Medien die Propaganda senden und solange die Menschen den Medien glauben, kann man<br />

auch am NSU festhalten. Die Leute glauben ja immer noch an Saddams Massenvernichtungswaffen,<br />

an Hitlers (unprovozierten) Überfall auf die Sowjetunion, an die 19 Moslems mit<br />

Teppichmessern vom 11. September, an Gundolf Köhler als verwirrten Einzeltäter vom<br />

Oktoberfestanschlag, an Lee Harvey Oswald als Attentäter auf JFK, etc. Du siehst, die Liste ist<br />

endlos. Nur weil eine Lüge für Leute, die sich mit ihr beschäftigen, ganz klar als Lüge zu<br />

erkennen ist, muß das doch nicht für alle gelten. Es gibt immer einen gewissen Prozentsatz von<br />

Idioten, die einfach das nachplappern, was die Mehrheit sagt. Gefährlich für die Lügen wird es<br />

erst, wenn sich die Mehrheitsverhältnisse än<strong>der</strong>n.“ 228<br />

223 Bild, „Synagogen-Brand - 4 Jugendliche gestehen“, 03.05.1994, S. 7<br />

224 DER TAGESSPIEGEL, „‚Rechts‘extremismus: ‚Nicht wegducken - klar Stellung beziehen‘ - Heide Simonis<br />

(SPD)“, 01.09.2000<br />

225 Lübecker Nachrichten, „Synagogenbrand: Vier junge Lübecker verhaftet - Geständnis abgelegt“, 03.05.1994<br />

226 DER SPIEGEL 19/1994, „Attentate - Die ewige Suche - Das Lübecker Synagogen-Attentat scheint geklärt.<br />

Wie<strong>der</strong> waren offenkundig Mitläufer <strong>der</strong> ‚Rechts‘extremen tätig - ‚Der Brand <strong>der</strong> Synagoge, <strong>der</strong> erste auf deutschem<br />

Boden seit den Pogromen des Dritten Reichs, sorgte weltweit für Schlagzeilen. Ignatz Bubis, Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Zentralrates <strong>der</strong> Juden in Deutschland, beschuldigte die Deutsche Volksunion (DVU) und die Republikaner, sie seien<br />

die ‚geistigen Brandstifter‘ gewesen“, S. 37<br />

227 DIE WELT, „Heute ergeht das Urteil im Lübecker Synagogen-Prozeß“, 13.04.1995, S. 2<br />

228 DIE KILLERBIENE SAGT …, „Die Psycho-Tricks <strong>der</strong> Elite“, 27.06.2016<br />

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