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Vom Ende der Zeiten

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2. Demokratische Täter-Opfer-Umkehr<br />

Er versucht Scharon-Kritiker Jürgen W.<br />

Möllemann als ‚anti-israelisch' und<br />

‚antisemitisch' abzustempeln. Von diesen<br />

Attacken unbeeindruckt, wird sich Jürgen W.<br />

Möllemann auch weiterhin engagiert für eine<br />

Friedenslösung einsetzen, die beiden Seiten<br />

gerecht wird. Denn nur so kann die Gefahr<br />

eines Krieges im Nahen Osten gebannt<br />

werden, in den auch unser Land schnell<br />

hineingezogen werden könnte. Unterstützen<br />

Sie Jürgen W. Möllemann mit Ihrer Stimme<br />

Bild 133: „Der Zentralrat <strong>der</strong> Juden in Deutschland ist überparteilich. Aber wir haben natürlich<br />

unsere Grundsätze, die wir in <strong>der</strong> Politik auch <strong>der</strong> künftigen Bundesregierung wie<strong>der</strong>finden<br />

möchten: Dazu gehört vor allem ein entschiedener Kampf gegen (deutschen) ‚Rechts’radikalismus<br />

und Antisemitismus, ein positives Verhältnis zum Staat Israel und ein aktiver Einsatz für den<br />

‚Frieden‘ im Nahen Osten.“ 722 [10, Seite 91]<br />

für die FDP.‘ Und dieses Flugblatt wird von den bundesdeutschen Medien bis auf den heutigen<br />

Tag als Beleg für die angeblich antisemitische Gesinnung Möllemanns benutzt, das dem<br />

Stimmenfang im ‚rechten‘ Lager dienen sollte. Selbstverständlich achtete man peinlichst darauf,<br />

nichts aus dem Text zu zitieren, da diese böswilligen Unterstellungen dann nämlich sofort als<br />

solche entlarvt worden wären. Dabei war Möllemann mit seinen Äußerungen gegenüber <strong>der</strong><br />

zionistischen Unrechtspolitik noch sehr zurückhaltend, denn er hätte natürlich auf die zahllosen<br />

Kriegsverbrechen <strong>der</strong> israelischen Verteidigungskräfte, wie im April 2002 in Dschenin, zu<br />

sprechen kommen bzw. seinen Lesern mitteilen können, daß die israelische Armee in Palästina<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> angestammten Bevölkerung nachgerade eine ethnische Säuberung 723<br />

durchführt,<br />

die angestammte (weitgehend semitische) Bevölkerung Palästinas in regelrechte<br />

Konzentrationslager zusammenpfercht,<br />

die Versorgung verletzter Menschen behin<strong>der</strong>t,<br />

Palästinenser (darunter Kin<strong>der</strong>) als menschliche Schutzschilde mißbraucht,<br />

keine Gelegenheit ausläßt, Palästinenser zu erniedrigen,<br />

Krankenwagen und Rettungspersonal beschießt,<br />

ausländische Reporter und Friedensaktivisten gezielt ermordet,<br />

christliche Kulturgüter zerstört,<br />

gezielt auf kleine Kin<strong>der</strong> schießt,<br />

die meisten palästinensischen Gefangene brutal foltert.<br />

Es wurden Fälle bekannt, in denen verletzte, gefangengenommene Palästinenser von<br />

israelischen Ärzten ohne Narkose operiert und in denen erschossenen Palästinensern (darunter<br />

Kin<strong>der</strong>n) die Organe entwendet worden waren. Auch erwähnte Möllemann auf seinem Flugblatt<br />

nicht, welche barbarischen Foltermethoden sich die israelischen Behörden für ihre politischen<br />

Gefangenen ausgedacht haben, o<strong>der</strong> mit welchen rassistischen Wörtern sie die Araber belegen.<br />

… Natürlich fielen im Staate Israel in den letzten Jahren auch eine ganze Reihe jüdischer<br />

Menschen Bombenanschlägen zum Opfer, wurden Frauen und Kin<strong>der</strong> von palästinensischen<br />

Selbstmordattentätern brutal ermordet. Es geht auch gar nicht darum, solche schlimmen Fälle<br />

etwa zu rechtfertigen, denn je<strong>der</strong> einzelne Mord ist ein zum Himmel schreiendes Verbrechen,<br />

son<strong>der</strong>n nur um das Aufzeigen von Ursache und Wirkung <strong>der</strong> Gewalt im Nahen Osten. …<br />

Was Jürgen Möllemann anbelangt, so thematisierte er all diese schrecklichen Vorkommnisse<br />

auf seinem Flugblatt eben nicht, son<strong>der</strong>n kam nur zaghaft darauf zu sprechen, daß Ariel<br />

Scharon Panzer in Flüchtlingslager beor<strong>der</strong>t und UN-Resolutionen mißachtet. Zudem ließ er<br />

seine Leser wissen, daß er selbst für eine friedliche Lösung im Nahen Osten streitet, die beide<br />

Staaten gleichermaßen zufriedenstellen soll. In Wahrheit richtete sich sein Flugblatt also<br />

überhaupt nicht gegen den Staat Israel an sich o<strong>der</strong> gar gegen ‚die‘ Juden, son<strong>der</strong>n lediglich<br />

gegen die Politik des Kriegstreibers Ariel Scharon und seines Fürsprechers in Deutschland,<br />

Michel Friedman. [15, Seite 143-145, 153]<br />

722 Stuttgarter Nachrichten, „Wir müssen die NPD verbieten“, 20.08.2009, Interview m. Charlotte Knobloch<br />

723 Neue Züricher Zeitung, „Sprache <strong>der</strong> Trümmer in Nablus und Dschenin“, 04.05.2002<br />

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