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Vom Ende der Zeiten

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5. VÖLKERWELT. Schönheit des Lebens<br />

Hans Belstler schreibt: „In dir lebt das Erbgut von<br />

Millionen Ahnen, das Blut deines ganzen Volkes.<br />

Hinter deinen zwei Eltern stehen vier Großeltern,<br />

acht Urgroßeltern und so fort.<br />

Mit je<strong>der</strong> früheren Ahnenfolge verdoppelt sich die<br />

Zahl deiner Ahnen. In <strong>der</strong> 25. Generation sind es<br />

schon mehr als 33 Millionen. 25 Generationen, das<br />

sind etwa 600 Jahre. Von jedem dieser 16 Millionen<br />

Männer und 16 Millionen Frauen bist du ein Teil,<br />

ein Hauch, eine Empfindung, ein Gedanke. Alle<br />

leben sie noch in deiner Gestalt und deinem Wesen<br />

unsterblich bis heute.<br />

16 Millionen Männer und 16 Millionen Frauen<br />

haben an dir gewoben, haben vererbt, verstärkt<br />

o<strong>der</strong> ausgelöscht. Das ganze Volk von damals sind<br />

deine Ahnen, wie sie unsere aller Ahnen sind. So<br />

ist auch die Geschichte deines Volkes deine eigene<br />

Geschichte. Unser gemeinsames Blut und unsere<br />

gemeinsame Geschichte machen uns zu Brü<strong>der</strong>n.<br />

In dieser großen Gemeinschaft lebt auch dein Blut,<br />

deine Seele weiter. Es lebt in deinen Taten und Werken, deinem Denken und Träumen und wird<br />

einmal in deinen Kin<strong>der</strong>n und Enkeln sein. Es gibt keine deutsche Geschichte und Zukunft ohne<br />

ausreichendes deutsches Blut. Auf die Kin<strong>der</strong> unseres Blutes kommt es an! Wenn das Blut<br />

unser einziger, wahrer Reichtum ist, dann sind die gesunden, kin<strong>der</strong>reichen Familien die<br />

größten Schatzkammern unseres Volkes. Einst glaubten unsere germanischen Vorfahren, daß<br />

sie in den Enkeln Wie<strong>der</strong>geburt und Unsterblichkeit gewännen. Sie sahen Glück und Segen,<br />

Kraft und Heil in reicher Kin<strong>der</strong>schar. Die ‚Ehe‘ war verwandt zum Worte ‚Ewigkeit‘. Die Ehe<br />

sollte ein Geschlecht in ewiger Folge weiterführen, es in die Ewigkeit hinein lebendig<br />

erhalten.“ 1738<br />

Pierre Krebs schreibt zur Identität: „Identität, worum handelt es sich eigentlich? Um einen<br />

Mythos, eine Neigung, ein Laune? Dieser doppelsinnige Begriff <strong>der</strong> die Gegensätze<br />

miteinan<strong>der</strong> versöhnt, bezeichnet in Wirklichkeit einen Instinkt. Seitdem die mo<strong>der</strong>ne Ethologie<br />

die Veranlagung des Menschen, sich mit den ihm gleichenden Individuen zu identifizieren,<br />

erkannt hat, begreift man, weshalb die Völker dieses instinktive Bedürfnis spüren, nach ihrem<br />

Rhythmus zu leben, und zwar innerhalb eines wohl abgegrenzten kulturellen Erbes.<br />

Der personalisierte Mensch, <strong>der</strong> sich von <strong>der</strong> umgebenden Masse löst, stellt sich damit nicht<br />

gesellschaftlich ins Abseits, son<strong>der</strong>n bereichert vielmehr die Gesellschaft um seine<br />

Beson<strong>der</strong>heiten.<br />

Ein Volk, das um seine An<strong>der</strong>sartigkeit weiß, stellt sich ebensowenig ins Abseits <strong>der</strong> Spezies<br />

Mensch, son<strong>der</strong>n bereichert das große Völkermosaik, wenn es ihm seine beson<strong>der</strong>en<br />

Eigenschaften schenkt. Der Reichtum <strong>der</strong> Welt gründet in ihrer Mannigfaltigkeit und<br />

Heterogenität. Und diese Mannigfaltigkeit verdankt die Welt in erster Linie den Völkern, die sich<br />

ihrer Beson<strong>der</strong>heit bewußt sind und aufmerksam über sie wachen.<br />

Ein Volk, das sich in seine ethnokulturelle Abgeschlossenheit zurückzieht und abkapselt, ist<br />

nicht etwa zukunftsbewußter als ein Volk, das seine Wurzeln abtrennt und sich mit an<strong>der</strong>en<br />

Völkern vermischt. Im ersten Fall erleben wir die Flucht eines ohnmächtigen Volkes nach hinten<br />

in die Abgeschlossenheit, da es sich seiner Identität nicht sicher genug fühlt, um sich mit den<br />

an<strong>der</strong>en und ihren Beson<strong>der</strong>heiten auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Im zweiten Fall wohnen wir <strong>der</strong> Flucht eines entwaffneten Volkes nach vorn in die Assimilation<br />

bei, weil es sich seiner eigenen Beson<strong>der</strong>heit nicht mehr bewußt ist und daher vor <strong>der</strong><br />

Verschiedenheit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en kapituliert. Schlußfolgerung: Nicht das identitäre Bewußtsein<br />

weckt die Angst vor dem an<strong>der</strong>en, son<strong>der</strong>n, ganz im Gegenteil, seine Schwäche (im ersten Fall)<br />

und sein Fehlen (im zweiten).“ [38, Seite 19-22]<br />

1738 Hans Belstler, „DU STEHST IM VOLK“, 1943, S. 6, 10, 11<br />

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