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Vom Ende der Zeiten

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2. Demokratische Täter-Opfer-Umkehr<br />

Der Brand war die Ursache dieser illegalen Stromentnahme, während<br />

die zugestellten Kellerräume als Grund für das verspätete Erkennen<br />

des Brandausbruches vermutet wird. Fünf Bewohner erlitten dabei<br />

Rauchgasverletzungen. An <strong>der</strong> Wand zum Hinterhof des Gebäudes<br />

waren ferner zwei Hakenkreuze gesprüht worden. Außerdem war<br />

ihnen <strong>der</strong> in Legasthenikerdeutsch verfaßte schriftliche Zusatz ‚Jets<br />

alle sterben‘ beigefügt worden.<br />

Somit lag ein ‚rechts’radikaler Hintergrund <strong>der</strong> Tat im Bereich des<br />

politisch Erwünschten. Daraus mußte doch etwas zu machen sein!<br />

Die NATIONAL-ZEITUNG schrieb: ‚Bei den Ermittlungen zur<br />

Brandstiftung in einem Wohnhaus im baden-württembergischen<br />

Backnag hat sich ein von den Medien herbeiphantasierter Verdacht<br />

Bild 49: Dietmar Woidke (SPD): „Bei <strong>der</strong> Polizei wird je<strong>der</strong> Übergriff, bei dem nicht erwiesen ist,<br />

daß er keine ‚rechts‘extreme Motivation hat, in die Statistik (<strong>der</strong> Deutschen) hineingezählt.“ 284<br />

auf einen ‚fremdenfeindlichen‘ Hintergrund nicht bestätigt. Wie die Polizei am Freitag mitteilte,<br />

wird vielmehr ein Hausbewohner türkischer Staatsangehörigkeit <strong>der</strong> Tat verdächtigt. Ein<br />

Geständnis liegt aber bislang nicht vor. Der Beschuldigte machte von seinem Auskunftsverweigerungsrecht<br />

Gebrauch. Polizeiangaben zufolge liegen inzwischen zahlreiche Indizien<br />

vor, die für die Täterschaft im Haus sprechen. Bei Wohnungsdurchsuchungen seien<br />

Gegenstände gefunden worden, die in unmittelbarem Zusammenhang mit den<br />

Farbschmierereien stehen.‘ 285 [1, Seite 178-180]<br />

Der am Morgen des 18. Januar zwischen 3.30 und 3.40 Uhr in <strong>der</strong> Lübecker Hafenstraße 52<br />

verübte Brandanschlag unterscheidet sich von ähnlich gelagerten und einem ‚rechts’radikalen<br />

Täterkreis zugeordneten Delikten durch den Umstand, daß es zu keiner Verurteilung eines <strong>der</strong><br />

zahlreichen Verdächtigen gekommen ist, obwohl gleich zwei Täterkreise verdächtigt wurden.<br />

Bei dem Anschlag kamen sechs Kin<strong>der</strong> und vier Erwachsene zu Tode, während 38 Personen,<br />

alles Asylanten, zum Teil schwer verletzt wurden. Dieser Anschlag war zweifellos das<br />

schlimmste Drama im Verbund von Maßnahmen psychologischer Kriegsführung gegen das<br />

deutsche Volk. [1, Seite 79, 80]<br />

In diesen Jahren stand an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Hansestadt jener SPD-Bürgermeister Michael<br />

Bouteiller, ein Idealbild des maßgeschnei<strong>der</strong>ten Gutmenschen. Unter an<strong>der</strong>em hatte er die<br />

Befähigung, auf Kommando in Tränen auszubrechen, eine unter Menschen seines Schlages<br />

häufig anzutreffende Befähigung. Auch Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, Ex-<br />

Bundeskanzler Gerhard Schrö<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Ex-Bundespräsident Johannes Rau gehören dieser<br />

seltsamen Kategorie von Menschen an. Getragen von dem Wonnegefühl, es den Deutschen<br />

mal wie<strong>der</strong> so richtig zeigen zu können, brachen die vereinigten Tugendinquisitoren nach dem<br />

Hafenstraßenbrand in lauten Jubel aus. Neonazis hatten wehrlose Asylanten verbrannt.<br />

Der ganze bekannte Film wurde abgespult. Bürgermeister Bouteiller lief gemeinsam mit Bischof<br />

Kohlwage schluchzend an <strong>der</strong> Spitze einer Gutmenschenprozession und sang: ‚We shall<br />

overcome.‘ Im Bundestag verkündete <strong>der</strong> SPD-Abgeordnete Beucher seine ‚durch nichts zu<br />

übertreffende Betroffenheit‘ und selbstverständlich gab auch Roman Herzog seinen<br />

Betroffenheitssenf dazu und verfluchte alle Faschos. Doch das Wonnegefühl <strong>der</strong> moralischen<br />

Überlegenheit 286 wurde starken Belastungsproben ausgesetzt. Nachdem man die<br />

Jungkriminellen aus Grevesmühlen wie<strong>der</strong> laufenlassen mußte, da sie sich, gemäß dem<br />

erstellten Zeitdiagramm, zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Brandstiftung nicht am Tatort aufgehalten haben<br />

konnten, verbreitete sich unter allen Anständigen <strong>der</strong> Nation ein betretenes Schweigen. Dieses<br />

verstärkte sich, als die Polizei am Abend des 19. Januar einen Bewohner des Hauses namens<br />

Safwan Eid verhaftete, da man einen frischgeleerten Benzinkanister in <strong>der</strong> Wohnung seiner<br />

Familie gefunden hatte. [1, Seite 82, 83]<br />

284 Rundfunk Berlin-Brandenburg, „WIR werden den Kampf gegen ‚Rechts‘extremismus gewinnen‘ - Im Bericht zum<br />

Stand <strong>der</strong> Deutschen Einheit zeigt sich die Bundesregierung besorgt: Zunehmende Fremdenfeindlichkeit in<br />

Ostdeutschland bringe die Wirtschaft in Gefahr. Für Brandenburgs Ministerpräsident Woidke ist Rechtsextremismus<br />

kein rein ostdeutsches Problem, trotzdem müsse man dem Thema hier in beson<strong>der</strong>er Form begegnen“, 22.09.2016<br />

285 Deutsche National-Zeitung, „Türkischer Feuerteufel“, 09.05.2008, S. 2<br />

286 Recht und Wahrheit, Nr. 11 u. 12, 1995, S. 35; „Der Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Herford, bei dem<br />

am 28. September 1994 zwei Menschen ums Leben kamen, war von Asylanten selbst gelegt worden. Sie hatten nach<br />

ihren Aussagen gehofft, aus Mitleid mit dem brennenden Asylantenheim nicht abgeschoben zu werden. Den Tod von<br />

Menschen hatten sie nicht geplant, vielmehr hatte sich das Feuer dann schneller als erwartet ausgebreitet.“<br />

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