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Vom Ende der Zeiten

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2. Demokratische Täter-Opfer-Umkehr<br />

2.2 STAATSTERROR. TEIL 2<br />

„‚Ich habe den Verdacht, daß sich alle Terrorismen, egal, ob die<br />

deutsche RAF, die italienischen Brigate Rosse, die Franzosen,<br />

Iren, Spanier o<strong>der</strong> Araber, in ihrer Menschenverachtung wenig<br />

nehmen. Sie werden übertroffen von bestimmten Formen von<br />

Staatsterrorismus.‘<br />

‚Ist das Ihr Ernst? Wen meinen Sie?‘<br />

‚Belassen wir es dabei. Aber ich meine wirklich, was ich<br />

sage.‘“ 213214<br />

„Das Wesen <strong>der</strong> Demokratie ist einfach: Die Politik befragt das<br />

Volk und es ist ihre Aufgabe, den Willen <strong>der</strong> Mehrheit<br />

bestmöglich umzusetzen. Ich nenne das Gegenteil dieses<br />

demokratischen Prinzips das faschistische Prinzip: Hier ist es<br />

die Aufgabe <strong>der</strong> Politik, lediglich die Interessen einer Min<strong>der</strong>heit<br />

gegen den Willen <strong>der</strong> Mehrheit durchzusetzen. Faschistische (besser: zionistische) Parteien in<br />

Deutschland sind: CSU, CDU, SPD, FDP, Grüne. Die NPD, AfD und ähnliche ‚populistische‘<br />

Gruppen sind vom Regime installierte und kontrollierte Oppositionsparteien, <strong>der</strong>en Spitze<br />

absolut korrupt ist, aber <strong>der</strong>en Basis noch überwiegend aus Demokraten besteht. Nützt nur<br />

lei<strong>der</strong> nichts, weil Parteien hierarchisch aufgebaut sind und nur die Spitze entscheidet, wer<br />

welche Posten/Listenplätze bekommt. Aus diesem Konstruktionsprinzip eines faschistischen<br />

Staates ergibt sich zwingend sein Charakter. Die Demokratie ist eine stabile Staatsform, weil in<br />

ihr eine Mehrheit von den Entscheidungen profitiert; allerdings muß nicht je<strong>der</strong> Bürger bei je<strong>der</strong><br />

Entscheidung zur Mehrheit gehören. Der Faschismus ist eine instabile Staatsform, weil eine<br />

Min<strong>der</strong>heit sich auf Kosten und zu Lasten <strong>der</strong> Mehrheit bereichert. In einer Demokratie hat die<br />

Regierung überhaupt kein Problem damit, wenn die Bevölkerung bewaffnet ist, denn weil die<br />

Regierung die Wünsche <strong>der</strong> Mehrheit erfüllt, hat sie von ihrem Volk wenig zu befürchten.<br />

Im Faschismus jedoch sieht es ganz an<strong>der</strong>s aus; hier herrscht ein ständiger Kriegszustand<br />

zwischen Volk und Regierung. Darum hat es hier die höchste Priorität, das Volk so schnell wie<br />

möglich zu entwaffnen, während man sich selber immer stärker aufrüstet.<br />

Fun-Fact: unter <strong>der</strong> Regierung <strong>der</strong> NSDAP wurden die Waffengesetze liberalisiert, so daß sich<br />

fast je<strong>der</strong> eine Waffe kaufen konnte, während an<strong>der</strong>erseits den Polizisten sogar die<br />

Gummiknüppel weggenommen wurden. Es ist also eine weitere historische Lüge, Hitler sei ein<br />

Gewaltherrscher gewesen, <strong>der</strong> sich nur mittels eines Polizei- und Spitzelstaates an <strong>der</strong> Macht<br />

halten konnte. In Wirklichkeit war er ein Demokrat, <strong>der</strong> die Wünsche <strong>der</strong> Mehrheit in<br />

diktatorischer Manier umsetzte. Demokratie und Diktatur müssen also keine Wi<strong>der</strong>sprüche sein,<br />

denn das eine ist die Form <strong>der</strong> Entscheidungsfindung und das an<strong>der</strong>e lediglich die Art <strong>der</strong><br />

Entscheidungsumsetzung.<br />

Ein faschistischer Staat führt jeden Tag, jede Stunde, jede Minute Krieg gegen sein eigenes<br />

Volk. Mit allen Mitteln: mit dem Fernsehen, mit Zeitungen, mit seinen Lehrern, mit seinen<br />

Polizisten, mit seinen Journalisten, mit seinen Richtern, mit seinen Staatsanwälten, etc.<br />

Trotzdem kann er den Krieg nie gewinnen, denn die herrschende Min<strong>der</strong>heit ist ja letztlich doch<br />

auf die produktive Mehrheit angewiesen. Die wirklichen Arbeiten, die die Lebensgrundlagen für<br />

das Volk liefern, werden von keinem Mitglied <strong>der</strong> Elite erledigt. Wer ist also wichtiger?<br />

Der Bauer, <strong>der</strong> mit seiner Arbeit die Ernährung des Volkes sicherstellt, o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Polizist, <strong>der</strong><br />

seine Mitbürger verprügelt, wenn sie eine ungenehme Meinung vertreten? Ohne den ersten<br />

kann ein Volk nicht überleben, <strong>der</strong> zweite hingegen ist für das Volk völlig nutzlos. Nun versteht<br />

ihr sofort, woher <strong>der</strong> Haß <strong>der</strong> Elite auf das Volk kommt. Wieso Politiker nur vom ‚Pack‘, vom<br />

‚Mob‘, ‚Abschaum‘ und <strong>der</strong>gleichen sprechen. Haß entsteht selten aus sich heraus, son<strong>der</strong>n aus<br />

<strong>der</strong> Umwandlung an<strong>der</strong>er Gefühle. Aus Liebe kann Haß werden, wenn man zurückgewiesen<br />

wird. Und Angst kann zu Haß werden, wenn sie lange genug anhält.<br />

213 Helmut Schmidt war von 1967 bis 1969 Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> SPD-Bundestagsfraktion, von 1969-1972 Bundesverteidigungsminister<br />

und von 1972 bis 1974 Bundesminister <strong>der</strong> Finanzen. Von 1974 bis 1982 war er <strong>der</strong> 5.<br />

Bundeskanzler <strong>der</strong> BRD. Während <strong>der</strong> Zeit seiner Macht tat er nichts gegen die Massenansiedlungspolitik. Nach<br />

dieser Zeit positionierte er sich in Wort und Schrift häufig gegen diese Form <strong>der</strong> Kolonisation.<br />

214 DIE ZEIT, „DEUTSCHER HERBST: ‚Ich bin in Schuld verstrickt‘ - Ein Gespräch mit dem damaligen<br />

Bundeskanzler Helmut Schmidt über die Grenzerfahrungen seines Lebens“, 30.08.2007<br />

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