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Vom Ende der Zeiten

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5. VÖLKERWELT. Schönheit des Lebens<br />

VÖLKISCHE KRAFT. „Im zusammengebrochenen Frankreich<br />

wird heute mit Leidenschaft die Frage erörtert, wie es zu <strong>der</strong><br />

eingetretenen, in seinen Ausmaßen für viele Franzosen noch<br />

immer unvorstellbaren Nie<strong>der</strong>lage, hat kommen können.<br />

Wir Deutschen haben keinen Anlaß, uns in diese interne<br />

Kriegsschuldfragen des französischen Volkes einzumischen,<br />

wenn wir auch mit Interesse feststellen, daß bei dieser<br />

offensichtlich noch im Anfangsstadium befindlichen<br />

französischen Gewissensforschung vereinzelt auch schon die<br />

Einsicht wächst, daß sich die vernachlässigte völkische<br />

Lebenskraft für den Ausgang des Krieges entscheidend<br />

ausgewirkt hat. Es handelt sich um die gleichen<br />

Problemkreise, mit denen auch wir Deutschen uns in den<br />

Jahren nach <strong>der</strong> nationalsozialistischen Machtergreifung<br />

ernsthaft auseinan<strong>der</strong>setzen mußten und die seither bewußt<br />

einer Lösung entgegengeführt werden.<br />

Auch Deutschland war in den Jahren nach dem Weltkriege ein ‚sterbendes Volk‘ geworden, wie<br />

es Frankreich noch heute ist. Fünfzehn Millionen Kin<strong>der</strong> sind in Deutschland von 1915 bis 1933<br />

weniger geboren worden, als nach den Geburtszahlen <strong>der</strong> Vorkriegszeit erwartet werden<br />

konnte. Die Zerrüttung <strong>der</strong> sozialen Verhältnisse in unserem Lande, nicht zum mindesten als<br />

Folge des Versailler Diktates, und die Gleichgültigkeit des Staates und <strong>der</strong> Vertreter <strong>der</strong><br />

öffentlichen Meinung gegenüber dem Schwund des völkischen Lebenswillens waren an diesem<br />

Ergebnis schuld, das auf die Dauer eine ernsthafte Bedrohung für den biologischen Bestand<br />

unseres Volkes bedeutete.<br />

Die Erkenntnis dieser Gefahr hat das neue Deutschland veranlaßt, ihr durch zahlreiche<br />

Maßnahmen auf den verschiedensten Gebieten des nationalen Lebens entgegenzutreten.<br />

Die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Landwirtschaft als <strong>der</strong> Quelle <strong>der</strong> Volkskraft, die Einrichtung <strong>der</strong> Ehestandsdarlehen,<br />

<strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>zulagen, die steuerliche Bevorzugung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>reichen, die<br />

Schaffung von Mutterschutzeinrichtungen und nicht zuletzt die planmäßige Aufklärung des<br />

Volkes über die Notwendigkeit <strong>der</strong> Geburtensteigerung hat die akute Gefahr des Geburtenschwundes<br />

in wenigen Jahren gebannt, wenngleich auch heute noch nicht von einem<br />

ausreichenden Geburtenstand die Rede zu sein vermag. Vor allem aber ist durch die<br />

Anerkennung, die den Müttern unseres Volkes heute zuteil wird und die gerade jetzt im Kriege<br />

durch die vorbildliche Regelung <strong>der</strong> Familienfürsorge, durch die bevorzugte Abfertigung und<br />

Versorgung <strong>der</strong> werdenden und stillenden Mütter, durch die vordringliche Wohnungsbeschaffung<br />

für Kin<strong>der</strong>reiche und ähnliche Maßnahmen ihren praktischen Ausdruck findet, ein<br />

Wandel in <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Ehe und mit Kin<strong>der</strong>n gesegneten Familien eingetreten, <strong>der</strong><br />

außerordentlich zu begrüßen ist und in je<strong>der</strong> Weise gepflegt werden muß.<br />

Der Staat hat durch die Schaffung des Ehrenkreuzes <strong>der</strong> deutschen Mutter und seine<br />

Sozialgesetzgebung das Seine getan: nun muß es auch Sache aller Verantwortlichen in den<br />

Glie<strong>der</strong>ungen und Wirtschaftsunternehmen des Reiches sein, den neu geweckten Willen zum<br />

Kinde durch eigene Maßnahmen und Einrichtungen zu unterstützen. Die Einrichtung von<br />

Werkskin<strong>der</strong>gärten wird den verheirateten berufstätigen Frauen oft die Unruhe um das Ergehen<br />

ihrer Kleinkin<strong>der</strong> während <strong>der</strong> Arbeitszeit abnehmen können, und die Einbeziehung <strong>der</strong> Familien<br />

<strong>der</strong> Werktätigen in die Gemeinschaftsverpflegung des Werkes sowie in die betriebsärztlichen<br />

und Krankenversicherungsschutz-Maßnahmen sollten unter den gegenwärtigen Umständen zur<br />

Selbstverständlichkeit werden. Denn nur ein kin<strong>der</strong>reiches Volk kann seinen Bestand und seine<br />

Zukunft sichern. Das Statistische Reichsamt hat kürzlich die Zahlen über die deutsche<br />

Lebensbilanz für das Jahr 1939 veröffentlicht und sie durch einen Bericht über die<br />

Geburtenzunahme im ersten Vierteljahr 1940 ergänzt. Daraus geht hervor, daß im vergangenen<br />

Jahre 174.821 mehr Ehen geschlossen worden sind als im Jahre 1938. Von dieser Zunahme<br />

entfallen allein 108.000 auf Kriegsehen, die unter normalen Verhältnissen sicherlich großenteils<br />

noch nicht eingegangen wären. Auch die Geburtenzahlen sind seit einigen Jahren in<br />

erfreulichem Anstieg begriffen, vor allem in den jungen Reichsteilen: in <strong>der</strong> Ostmark, im<br />

Sudetengau und in Danzig. Im Gesamtreich wurden im Jahre 1939 insgesamt 1.633.078 Kin<strong>der</strong><br />

geboren, das sind 126.738 mehr als 1938, und die Zahl für das erste Vierteljahr 1940 bleibt mit<br />

458.678 Lebendgeborenen erneut über <strong>der</strong> Verhältnisziffer von 1939.<br />

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