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Vom Ende der Zeiten

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5. VÖLKERWELT. Schönheit des Lebens<br />

Sie schoben sich im Osten bis an den Unterlauf <strong>der</strong> Weichsel vor, im Westen bis an die Ems<br />

und den Nie<strong>der</strong>rhein. Den Südsaum bildete <strong>der</strong> Zug <strong>der</strong> deutschen Mittelgebirgsschwelle.<br />

Östlich <strong>der</strong> Weichsel stießen die Germanen auf baltische Stämme, südöstlich auf die Illyrer.<br />

Aus dem neuen Raum drängten sie stärker gegen die angrenzenden Kelten, die durch mächtige<br />

Höhenfestungen geschützt waren. Die Kelten wichen dem immer heftiger werdenden Druck<br />

schließlich gegen Süden aus und behaupteten nur noch ihre alten Sitze im böhmischen Kessel<br />

und im Alpenvorland. Nachdem die Germanen auch diese Gebiete in Besitz genommen hatten,<br />

kamen ihre Wan<strong>der</strong>ungen noch einmal an dem stark gesicherten Grenzwall <strong>der</strong> Römer zu<br />

jahrhun<strong>der</strong>telanger Stauung. Die weiträumige Ausbreitung <strong>der</strong> Germanen hatte die immer<br />

stärkere stammesmäßige Aufglie<strong>der</strong>ung des Gesamtverbandes zur Folge. Sie wurde noch<br />

geför<strong>der</strong>t durch den jeweiligen Einfluß <strong>der</strong> vorgefundenen älteren Bevölkerung, vor allem <strong>der</strong><br />

Illyrier im Osten und <strong>der</strong> Kelten im Süden und Westen. Trotz landschaftlicher Trennung blieben<br />

die einzelnen Stämme aber noch lange miteinan<strong>der</strong> in Verbindung. Erst allmählich entwickelten<br />

sich die Eigenarten <strong>der</strong> großen Völkerfamilien und rechtfertigten die Einteilung in Nord- und<br />

Südgermanen, die sich ihrerseits wie<strong>der</strong>um in Ost- und Westgermanen spaltete.<br />

NORDGERMANEN. Die Nordgermanen vergrößerten ihr Gebiet, soweit es die Natur ihrer<br />

Heimat und die Nachbarschaft <strong>der</strong> Finnen zuließen, verhältnismäßig in Ruhe, ohne von<br />

Eindringlingen in ihrer Entfaltung zu einem selbständigen Volkstum gestört zu werden. Aus<br />

ihnen sind die heutigen Dänen, Schweden und Norweger hervorgegangen. Sie ließen sich auf<br />

den Färöern und an<strong>der</strong>en Inseln des Nordmeeres nie<strong>der</strong> und besetzten 870 n. Chr. Island, wo<br />

sich ihre nordische Sprache bis heute im Neuisländischen erhalten hat.<br />

OSTGERMANEN. Die Ostgermanen hielten fast an<strong>der</strong>thalb Jahrtausende, von ungefähr 800 v.<br />

Chr. bis 500 n. Chr. das Weichselland besetzt. Die bedeutendste Stammesgruppe bildete das<br />

mächtige Volk <strong>der</strong> Goten, die nach ihrer eigenen Stammessage von Südskandinavien 1866 nach<br />

<strong>der</strong> Bernsteinküste gekommen waren. Im weiten Bogen zogen sie nach Ost- und Südeuropa,<br />

gerieten in unheilvolle Verwicklungen mit den Hunnen, errichteten mächtige Reiche am<br />

Mittelmeer, die aber nur von beschränkter Dauer waren, und erloschen unter <strong>der</strong> sengenden<br />

südlichen Sonne. . Während die Ostgermanen die von ihnen gewonnenen Landstriche in ihrer<br />

drängenden Sehnsucht nach <strong>der</strong> Ferne wie<strong>der</strong> räumten und damit die Väterscholle an die<br />

Slawen verlorenging, blieben die Westgermanen ihrer Heimat treu.<br />

WESTGERMANEN. Sie bewohnten in <strong>der</strong> zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. das<br />

Gebiet zwischen Nordsee und den Mittelgebirgen und schoben sich später südwärts bis in die<br />

Alpentäler hinein. Sie zerfallen nach Tacitus in die drei großen Kulturverbände <strong>der</strong> Ingävonen,<br />

Herminonen und Istävonen.<br />

1866 Noch heute erinnert <strong>der</strong> Name Götaland an die Goten.<br />

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