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Vom Ende der Zeiten

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5. VÖLKERWELT. Schönheit des Lebens<br />

den Primaten, den uns nächststehenden<br />

Lebewesen, zutage, und hinter ihnen zeigt sich in<br />

verschwommenen Umrissen eine tief verwurzelte,<br />

unerklärliche und vielleicht unbeweisbare Kraft,<br />

ein geheimnisvolles Bedürfnis nach Ordnung.“<br />

[49, Seite 109, 110, 145, 146]<br />

„Die Bevorzugung <strong>der</strong> eigenen ethnischen Gruppe<br />

könnte aus einer Ausweitung des sich<br />

verstärkenden familiären und sozialen<br />

Zusammenhalts entstanden sein. Da die<br />

Menschen diejenigen, die ihnen selber genetisch<br />

ähnlich sind, bevorzugt behandeln, um ihre<br />

eigenen Gene effektiver zu verbreiten, könnte<br />

Bild 327: Seit Anbeginn <strong>der</strong> Zeit zeichnet sich das Leben <strong>der</strong> Völker durch die Geburt seiner<br />

Kin<strong>der</strong> aus. Es sind diese Kin<strong>der</strong>, die später das Erbe <strong>der</strong> Väter antreten. Die ebenso alt werden,<br />

bis zum unvermeidlichen Tod. Ein ewiger Kreislauf; das Rad des Lebens.<br />

die Xenophobie (Fremdenfurcht) eine Schattenseite des menschlichen Altruismus 1710 darstellen.<br />

Die Neigung, die eigene Gruppe zu verteidigen, diese als etwas Beson<strong>der</strong>es zu betrachten und<br />

sich gleichzeitig <strong>der</strong> Gesetze <strong>der</strong> Evolutionsbiologie nicht bewußt zu sein, macht die<br />

wissenschaftliche Untersuchung <strong>der</strong> Ethnizität und <strong>der</strong> Rassenunterschiede problematisch.<br />

Damit ein wissenschaftlicher Fortschritt erzielt werden kann, ist es notwendig, jenseits von<br />

‚rassistischen‘ und ‚antirassistischen‘ Ideologien zu stehen. Stellen Sie sich vor, es landete eine<br />

Gruppe außerirdischer Wissenschaftler auf <strong>der</strong> Erde, mit dem Ziel, Menschen zu untersuchen.<br />

Selbstverständlich würden sie rasch erkennen, daß die Menschen, wieviele an<strong>der</strong>e Arten auch,<br />

eine beträchtliche geographische Variation in <strong>der</strong> Morphologie aufweisen.<br />

Es könnten sofort drei größere geographische Populationen o<strong>der</strong> ‚Rassen‘ identifiziert werden.<br />

Man würde eine Untersuchung starten, um zu erfahren, wieviele an<strong>der</strong>e existieren. Es würden<br />

Fragen über die Entstehung <strong>der</strong> Körpertypen gestellt werden. Überdies würde untersucht, ob<br />

diese mit Variablen des Lebenszyklus, 1711 einschließlich <strong>der</strong> Reproduktionstaktiken, kovariieren<br />

(einhergehen). Wenn diese Wissenschaftler über solide Kenntnis <strong>der</strong> Evolutionsbiologie<br />

verfügen, würden sie auch untersuchen, ob sich die Populationen bezüglich des Verhaltens<br />

unterscheiden, zum Beispiel im Hinblick auf Parameter wie elterlich Fürsorge und<br />

gesellschaftliche Organisation. Falls dem so sein sollte, würde mit Sicherheit die Frage<br />

aufgeworfen werden, wie diese Differenzen möglicherweise entstanden sein könnten?<br />

Ein <strong>der</strong>artiger Ansatz hat sich speziell seit <strong>der</strong> Synthese <strong>der</strong> Soziobiologie durch E.O. Wilson<br />

(1975) für Populationsbiologen beim Studium an<strong>der</strong>er Tiere als sehr fruchtbar erwiesen.<br />

Wenn wir an einem ähnlichen Erkenntnisgewinn wie diese ‚Außerirdischen‘ interessiert sind,<br />

dann sollten wir bei unserer Forschung am Homo sapiens ähnliche Vorgehensweisen<br />

anwenden. Manche würden es lieber sehen, wenn Mutter Natur alle Menschen genetisch gleich<br />

gestaltet hätte. Eine Zusammenarbeit wäre leichter, und wir könnten alle ein einziges<br />

Gesellschaftsmodell entwerfen, das für alle passend wäre. Aber wir sind nicht alle gleich. Sogar<br />

Kin<strong>der</strong> innerhalb einer Familie unterscheiden sich erheblich voneinan<strong>der</strong>, sowohl genetisch als<br />

auch in bezug auf das Verhalten (Plomin & Daniels, 1987).<br />

Wenn wir überprüfen, wie breitgefächert die Unterschiede zwischen Brü<strong>der</strong>n und Schwestern<br />

sein können, die das gleiche Essen und dieselben Fernsehprogramme konsumieren, in dieselbe<br />

Schule gehen und dieselben Eltern haben, um wieviel größer sind dann wohl die Unterschiede<br />

zu an<strong>der</strong>en Menschen, speziell zu denjenigen, die in weit entfernten Regionen leben und<br />

normalerweise als ‚Rassen‘ bezeichnet werden? … Denn obwohl niemand leugnet, daß manche<br />

ethnische Gruppen in überproportionalem Maße bei Reichtum, Bildung, Gesundheit und<br />

Verbrechen vertreten sind, stellen alternative Erklärungen <strong>der</strong> Unterschiede einen ideologischen<br />

Krieg dar. Letzten <strong>Ende</strong>s geht es in dem Kampf um nichts weniger als darum, wie man sich die<br />

menschliche Natur vorzustellen hat.“ [50, Seite 39, 40, 47, 376]<br />

1710 Auch <strong>der</strong> Sozialismus ist eine Art gesellschaftlicher Altruismus: von lateinisch socialis‚ kameradschaftlich bzw.<br />

sozial definiert als „gemeinsam“, „gerecht“ o<strong>der</strong> etwa „gesellschaftlich zumutbar“, „<strong>der</strong> Gemeinschaft zuträglich“.<br />

In homogenen Nationen ist diese Art des Sozialismus relativ einfach umsetzbar und leicht vermittelbar.<br />

1711 LEBENSZYKLUS: Die gesamte Lebensspanne von einem Organismus von dem Moment, in dem er empfangen<br />

wird, bis zu dem Zeitpunkt, in dem er sich fortpflanzt und weiter bis hin zum Zeitpunkt des Absterbens.<br />

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