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Mehrsprachigkeit in Europa: Plurilinguismo in Europa ... - EURAC

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Evel<strong>in</strong>e Schwarz, Gudrun Götz<br />

STOM : Ja, und <strong>in</strong> Kroatisch und Bosnisch b<strong>in</strong> ich, also ich kann’s verstehen, ich versteh alles,<br />

aber im Vergleich zu Deutsch, ist es mehr, ja, ist es eher von der Entwicklung her weiter<br />

h<strong>in</strong>ten.<br />

Die dritte Interviewpartner<strong>in</strong>, SJOS , weiblich, 22 Jahre alt, geboren <strong>in</strong> Mazedonien, spricht das<br />

Phänomen des Code-Mix<strong>in</strong>g <strong>in</strong> ihrer Familie an:<br />

I: Ahm, zu Hause sprechen Sie wahrsche<strong>in</strong>lich überhaupt nicht Deutsch, nehme ich e<strong>in</strong>mal<br />

an.<br />

SJOS : Zu Hause eher nicht, ne<strong>in</strong>. Ich me<strong>in</strong>e, wir schauen also alle die Zeitungen zu Hause<br />

Fernsehen, die ganzen Programme s<strong>in</strong>d auf Deutsch. Aber mit me<strong>in</strong>en Eltern rede ich auch<br />

Mazedonisch.<br />

I: Das ist klar. Haben Sie Geschwister?<br />

S JOS : Habe Geschwister, ja. Ich habe drei Schwestern.<br />

I: S<strong>in</strong>d die jünger oder älter?<br />

S JOS : Ich b<strong>in</strong> die zweite, also zwei junge und e<strong>in</strong>e älter.<br />

I: Und wie sprechen Sie mit Ihren Schwestern? Sprechen Sie eher Deutsch oder eher<br />

Mazedonisch?<br />

SJOS : Das ist verschieden. Also, wenn Besuch dabei ist, sprechen wir meistens nur Deutsch<br />

und sonst, es ist verschieden, also mit der jungen Schwester eher Mischung, Deutsch-<br />

Mazedonisch und mit der älteren eher Mazedonisch.<br />

Beim Hören der drei Interviews erkennt man e<strong>in</strong>e leichte Zunahme an Normabweichungen,<br />

vor allem aber e<strong>in</strong>en verstärkten Akzent, je später der Erstkontakt mit der deutschen Sprache<br />

stattgefunden hat. So macht SMIB , der mit 3 Jahren nach Österreich gekommen ist, ke<strong>in</strong>e Fehler<br />

und spricht akzentfrei. Er ist e<strong>in</strong>deutig auf verschiedenen sprachlichen Ebenen des Deutschen<br />

zu Hause und beherrscht alle Register bis h<strong>in</strong> zur österreichischen Umgangssprache. STOM , die<br />

mit 7 Jahren zum ersten Mal Kontakt mit dem Deutschen hatte, zeigt kle<strong>in</strong>e Unsicherheiten<br />

bei der Wortwahl und hat e<strong>in</strong>en leichten Akzent und SJOS , die erst <strong>in</strong> der Pubertät die deutsche<br />

Sprache lernen konnte, spricht mit e<strong>in</strong>em starken Akzent und macht beim mündlichen<br />

Sprachgebrauch häufi ger Fehler. In e<strong>in</strong>er für sie doch offenbar belastenden Situation (Interview,<br />

das aufgenommen wird) treten Regelverstöße deutlich häufi ger zu Tage als <strong>in</strong> ihren schriftlichen<br />

Texten. Interessant fi nden wir, dass man auch bei STom , obwohl sie bereits als 7-jähriges K<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e deutschsprachige Umgebung gekommen ist, e<strong>in</strong>en leichten Akzent wahrnehmen kann.<br />

3.3 Sprachkompetenz: Fehleranalyse von schriftlichen Texten – e<strong>in</strong> Vergleich von<br />

StudMig und StudD Zur vorliegenden Fehleranalyse wurden rund 80 Texte von StudMig und StudD herangezogen, die<br />

sowohl <strong>in</strong> Form von Hausübungen als auch als Teil e<strong>in</strong>er schriftlichen Prüfung verfasst wurden.<br />

Wie bereits erwähnt erzielen die StudMig schlechtere Resultate als die StudD . Das drückt<br />

sich auch im Notendurchschnitt aus: Die durchschnittliche Semester-Abschlussnote der StudMig beträgt 2,6. Bei der Diplomprüfung erreichen sie e<strong>in</strong>e Durchschnittsnote von 3,1. Die StudD 106<br />

Multil<strong>in</strong>gualism.<strong>in</strong>db 106 4-12-2006 12:26:00

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