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Mehrsprachigkeit in Europa: Plurilinguismo in Europa ... - EURAC

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Studierende mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund – Zwischenbericht über e<strong>in</strong> Forschungsprojekt am ITAT Graz<br />

haben e<strong>in</strong>e durchschnittliche Semester-Abschlussnote von 1,75. Die Durchschnittsnote bei der<br />

Diplomprüfung ist 2,1. 5<br />

Über die Ursachen können wir hier nur spekulieren:<br />

• Nahezu alle Studierenden geben an, dass sie vermehrt Interferenzfehler <strong>in</strong> ihrer L1 und<br />

L2 machen, seit sie mit dem Studium begonnen haben. Dies mag daran liegen, dass die<br />

bisherige personen- und aufgabenspezifi sche Trennung von L1 und L2 aufgehoben ist und<br />

auch <strong>in</strong> der L1 nun kognitiv gearbeitet wird.<br />

• Kle<strong>in</strong> betont, dass das Hauptaugenmerk beim ungesteuerten Spracherwerb auf dem<br />

kommunikativen Erfolg, nicht auf der formalen Richtigkeit liege (Kle<strong>in</strong> 1992: 29). Mit Hilfe<br />

der „Vermeidungsstrategie“ kann man im österreichischen Schulsystem durchaus erfolgreich<br />

se<strong>in</strong>. Komplexe Strukturen werden <strong>in</strong> Texten durch e<strong>in</strong>fache ersetzt, negative schriftliche<br />

Leistungen durch verstärkte Mitarbeit kompensiert.<br />

• Daraus folgt, dass die DeutschlehrerInnen bei K<strong>in</strong>dern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund eventuell<br />

e<strong>in</strong>e höhere Toleranz walten lassen, was Fehler angeht. Allerd<strong>in</strong>gs ist das e<strong>in</strong>e falsch<br />

verstandene Hilfe, denn:<br />

Wo Unterricht so beschaffen ist, dass mit den vorhandenen Sprachkenntnissen e<strong>in</strong> problemloses<br />

Mitkommen möglich ist, s<strong>in</strong>d die Lernenden, nach schulischen Kriterien, unterfordert. Sie fi nden<br />

kaum e<strong>in</strong>en Ansporn, den Lernprozess weiterzutreiben. (Portmann 2002: 35)<br />

Was die Ausdrucksfähigkeit angeht, haben sowohl StudMig als auch StudD Defi zite, sobald sie<br />

sich <strong>in</strong> für sie ungewohnten Stilebenen bewegen. Aus Platzgründen werden wir deshalb hier auf<br />

e<strong>in</strong>e genauere Analyse und konkrete Gegenüberstellung der Fehler verzichten.<br />

3.3.1 Fehleranalyse – Grammatik<br />

Bei der vorliegenden Aufl istung der Fehler handelt es sich um e<strong>in</strong>e Auswahl nach Fehlerkategorien.<br />

Nicht alle aufgetretenen Fehlerkategorien konnten angeführt werden.<br />

5 Das österreichische Notensystem geht von 1 (sehr gut) bis 5 (nicht genügend).<br />

Multil<strong>in</strong>gualism.<strong>in</strong>db 107 4-12-2006 12:26:01<br />

107

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