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Mehrsprachigkeit in Europa: Plurilinguismo in Europa ... - EURAC

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Multil<strong>in</strong>gualität im Mittel- und Osteuropamanagement<br />

7.Schritt: Nachschlagen der verbliebenen unbekannten Lexik im Wörterbuch<br />

Die Aufgabenstellung an die Studierenden besteht daher bei der Textarbeit nicht nur <strong>in</strong><br />

der bloßen Übersetzung des Textes. Die Studierenden sollen neben der re<strong>in</strong>en Übersetzung<br />

auch den Erschließungsvorgang, der sie zum vorliegenden Ergebnis geführt hat, dokumentieren<br />

und präsentieren. Dadurch wird e<strong>in</strong> refl ektierter E<strong>in</strong>satz der erworbenen Lernstrategien und<br />

e<strong>in</strong>e Diskussion der Ergebnisse wie auch des Erschließungsprozesses <strong>in</strong> der Gruppe möglich.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus werden Unterschiede <strong>in</strong> den Ableitungs- und Erschließungsmöglichkeiten<br />

zwischen den verschiedenen slawischen Basissprachen deutlich, wenn etwa zwei Studierende<br />

mit unterschiedlicher slawischer L2 denselben Text bearbeiten.<br />

Weitere e<strong>in</strong>gesetzte Übungstypen, die hier nicht mehr detailliert erläutert werden<br />

können, s<strong>in</strong>d etwa der E<strong>in</strong>satz von längeren Hörtexten, verbunden mit e<strong>in</strong>er auf e<strong>in</strong>e konkrete<br />

Aufgabenstellung h<strong>in</strong> fokussierten Aufmerksamkeit. Daneben s<strong>in</strong>d auch Aufgabentypen, die<br />

gezielt die Aktivierung von erworbenen Basiskenntnissen <strong>in</strong> verschiedenen Sprachen fördern und<br />

die mehrsprachige Bewältigung von kurzen kommunikativen Grundsituationen (wie E<strong>in</strong>ladung,<br />

Term<strong>in</strong>verschiebung, Begrüßung, Vorstellung, Programmablauf, Verabschiedung) ermöglichen<br />

denkbar. Diese verfolgen <strong>in</strong>sbesondere das Ziel, die Sprechbarriere bei nur sehr beschränkter<br />

Beherrschung von Fremdsprachen überw<strong>in</strong>den zu helfen.<br />

Fazit<br />

Erster Erfahrungen <strong>in</strong> der Umsetzung der Konzeption <strong>in</strong> der konkreten Unterrichtssituation<br />

zeigen e<strong>in</strong>ige Ergebnisse, die für die weitere Entwicklung entscheidend se<strong>in</strong> werden.<br />

1. Auffallend war die hohe Motivation der Studierenden auf, die diese v.a. mit der Möglichkeit<br />

des relativ „leichten“ Erwerbs von Fremsprachen, der anspruchsvollen aber lösbare<br />

Aufgabenstellung und der Betonung der praktischen Verwendbarkeit begründen.<br />

2. Es hat sich gezeigt, dass e<strong>in</strong>e gründliche E<strong>in</strong>arbeitung <strong>in</strong> den grundlegenden Bereichen der<br />

Graphemik und der Lautentsprechungen zu Beg<strong>in</strong>n der Veranstaltung die spätere Arbei mit<br />

Texten deutlich erleichtert. Daraus ist auch abzuleiten, dass e<strong>in</strong> zu frühes Beg<strong>in</strong>nen mit der<br />

Textarbeit oft eher frustieren als motivieren kann. Das Berücksichtigen der Lernprogression<br />

ist also e<strong>in</strong> entscheidender Faktor.<br />

3. Die Schwierigkeiten im Verständnis von Texten liegt v.a. im strukturellen und grammatischen<br />

Bereich. Innerhalb der Morphologie zeigen sich mehr Probleme im Bereich der analytischen<br />

Formenbildung, v.a. beim Erkennen und richtigen Interpretieren von „kle<strong>in</strong>en Wörtern“ wie<br />

Hilfsverben, Partikeln, Kurzformen von Personalpronomen und deren korrekter Zuordnung im<br />

Satzverbund (Townsend & Komar widmen den „kle<strong>in</strong>en“ Wörtern daher e<strong>in</strong> eigenes Kapitel).<br />

Die Interpretation des synthetischen Formenbestands geschieht dagegen meist problemlos.<br />

Insgesamt kann das Konzept als <strong>in</strong> Ansätzen für die Zielgruppe durchaus e<strong>in</strong>setzbar<br />

e<strong>in</strong>geschätzt werden. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Erfahrungen aus der Praxis dazu<br />

beitragen können, bestehende Fragen zu klären und weitere Verbesserungen der Konzeption<br />

zu ermöglichen.<br />

Multil<strong>in</strong>gualism.<strong>in</strong>db 295 4-12-2006 12:28:11<br />

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