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Mehrsprachigkeit in Europa: Plurilinguismo in Europa ... - EURAC

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Kompetenz- und Fehlerbewusstheit bei der<br />

Erlernung von Drittsprachen (L3)<br />

Mart<strong>in</strong> Stegu, Holger Wochele, Wirtschaftsuniversität Wien,<br />

mart<strong>in</strong>.stegu@wu-wien.ac.at, holger.wochele@wu-wien.ac.at<br />

Abstract<br />

Il multil<strong>in</strong>guismo aumenterà <strong>in</strong> futuro sia <strong>in</strong> <strong>Europa</strong> sia a livello mondiale. Tuttavia, dal ruolo dom<strong>in</strong>ante<br />

dell’<strong>in</strong>glese come l<strong>in</strong>gua franca globale, dovrebbe risultare nella glottodidattica una riformulazione degli<br />

obiettivi di apprendimento delle l<strong>in</strong>gue L3. Quali competenze si presuppongono <strong>in</strong> studenti di economia<br />

nelle L3 italiano e francese costituiranno l’oggetto di due ricerche empiriche, nelle quali produzioni orali e<br />

scritte non-native vengono giudicate da madrel<strong>in</strong>gua non esperti. In questo contesto verranno presentati i<br />

primi risultati di uno studio prelim<strong>in</strong>are sul giudizio delle competenze scritte <strong>in</strong> italiano e francese.<br />

1. Vorbemerkung: <strong>Mehrsprachigkeit</strong>skompetenz und „Fehler”<br />

In früheren Zeiten verstand man unter „zweisprachig” und „mehrsprachig” Personen mit<br />

möglichst gleichwertigen und (quasi-)nativen Kompetenzen <strong>in</strong> zwei oder mehreren Sprachen<br />

(Typologien von <strong>Mehrsprachigkeit</strong> s. u.a. Skutnabb-Tangas 1981: 80ff.; Königs 2004 [mit weiteren<br />

Literaturh<strong>in</strong>weisen]). Abgesehen davon, dass völlig identische Kompetenzen <strong>in</strong> mehreren<br />

Sprachen sehr selten und unwahrsche<strong>in</strong>lich s<strong>in</strong>d, wurde das Zwei- und <strong>Mehrsprachigkeit</strong>skonzept<br />

nach und nach auch auf Fälle ausgedehnt, wo SprecherInnen <strong>in</strong> der L2 bzw. L3 / Ln offensichtlich<br />

nur über Teilkompetenzen verfügten (und somit auch zu „Fehlern“ neigten). In diesem<br />

Zusammenhang kam es auch zu e<strong>in</strong>er Verschiebung der Sichtweise von unabhängig vone<strong>in</strong>ander<br />

existierenden Kompetenzen <strong>in</strong> L1 bis Ln zu e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen, diese Teilkompetenzen steuernden<br />

<strong>Mehrsprachigkeit</strong>skompetenz (vgl. dazu auch wissenschaftliche Modelle wie Herd<strong>in</strong>a/Jessner<br />

2002).<br />

„Klassische“ Zwei- (Mehr-)sprachigkeit lag ursprünglich nur dann vor, wenn entweder<br />

die Eltern verschiedensprachig waren oder die Sozialisation von vornhere<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

zwei- oder mehrsprachigen Kontext erfolgt war (<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „M<strong>in</strong>derheitenkontext“ oder<br />

auf Grund biografi scher Besonderheiten der Familie). Bekannt ist auch der Parallelbegriff<br />

zu „Bil<strong>in</strong>gu(al)ismus“, „Diglossie“, der dann verwendet wird, wenn soziale Gruppen<br />

für unterschiedliche Kommunikationszwecke unterschiedliche Sprachen e<strong>in</strong>setzen (vgl.<br />

ursprünglich Ferguson 1959); <strong>in</strong> diesem Ansatz werden Kompetenzunterschiede <strong>in</strong> den beiden<br />

Sprachen ebenfalls bereits präsupponiert oder impliziert. Selbst wenn M<strong>in</strong>derheitenangehörige<br />

die eigentliche M<strong>in</strong>derheitensprache gar nicht mehr sehr gut beherrschen, werden sie nach<br />

wie vor eher als „zweisprachig“ angesehen als SprecherInnen mit ähnlich begrenzten L2-/Ln-<br />

Kompetenzen, aber mit anderem, nicht m<strong>in</strong>derheitenbezogenem H<strong>in</strong>tergrund.<br />

Auch wenn z.B. im französischen Kulturraum <strong>in</strong> entsprechenden Annoncen schon seit<br />

jeher „secrétaires bil<strong>in</strong>gues“ und „tril<strong>in</strong>gues“ gesucht wurden und damit „bloß“ zusätzliche<br />

Fremdsprachenkenntnisse (z.B. Englisch und Deutsch) geme<strong>in</strong>t waren, ist die Ausweitung<br />

des Zwei- und <strong>Mehrsprachigkeit</strong>skonzepts auf den Fremdsprachenbereich eher rezent und<br />

wird im „Laienbereich“ zum<strong>in</strong>dest bei uns noch kaum rezipiert. Für die Spracherwerbs- und<br />

Multil<strong>in</strong>gualism.<strong>in</strong>db 401 4-12-2006 12:29:12<br />

401

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