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Mehrsprachigkeit in Europa: Plurilinguismo in Europa ... - EURAC

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Kompetenz- und Fehlerbewusstheit bei der Erlernung von Drittsprachen (L3)<br />

gestellt, vor dem zweiten Durchgang wird dann allgeme<strong>in</strong> darauf h<strong>in</strong>gewiesen, was besonders<br />

beachtet werden soll.<br />

Auch wenn – wie bei qualitativer Forschung üblich - das Sample nicht übergroß se<strong>in</strong><br />

kann, lassen sich vielleicht zum<strong>in</strong>dest Tendenzen feststellen, ob verschiedene Kulturen e<strong>in</strong>e<br />

unterschiedliche Fehlertoleranz aufweisen – die Ausgangshypothese wäre hier, dass ItalienerInnen<br />

<strong>in</strong> vielen Fällen liberaler s<strong>in</strong>d als FranzösInnen. Insofern geht es bei den hier vorgestellten<br />

Untersuchungen auch um die Verifi zierung e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> der Romanistik gängigen Topos, demzufolge<br />

Franzosen <strong>in</strong>nerhalb der Romania den „bon usage“ am tiefsten ver<strong>in</strong>nerlicht hätten und am<br />

wenigsten tolerant gegenüber unzureichenden Sprachkompetenzen ihrer Gesprächspartner<br />

<strong>in</strong> ihrer Muttersprache seien (vgl. z.B. stellvertretend Pfi ster 2002: 259, demzufolge die<br />

Kommentierung e<strong>in</strong>es sprachlichen Fehlers mit „Ce n’est pas français“ durch e<strong>in</strong>en Franzosen<br />

schwerlich seitens e<strong>in</strong>es Italieners mit „Questo non è italiano“ denkbar wäre).<br />

Der Projektteil zu den mündlichen Sem<strong>in</strong>arleistungen wird erst dann begonnen, wenn e<strong>in</strong><br />

entsprechender Forschungsförderungsbeitrag genehmigt worden ist. Die bereits erwähnte<br />

Vorstudie zur Beurteilung schriftlicher Sprachproduktionen soll Gegenstand der folgenden<br />

Abschnitte se<strong>in</strong>.<br />

4. Vorstudie zur Beurteilung schriftlicher Textproduktionen <strong>in</strong> der<br />

Fremdsprache<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>es so genannten Kle<strong>in</strong>projekts mit dem Titel „Sprach- und Normbewusstheit:<br />

Die Bewertung nicht-nativer französischer und italienischer Sprachkompetenz durch native<br />

speakers“ wurden mit Hilfe von zwei ProjektassistentInnen (Pia Kral, Robert Wank) an der<br />

Wirtschaftsuniversität Wien erste Befragungen durchgeführt. Die Interviews fanden von Juni bis<br />

August 2006 statt und wurden anschließend transkribiert (s. unten). Als ProbandInnen wurden<br />

dabei <strong>in</strong> dieser Vorstufe französischsprachige und italienische Austausschstudierende ausgewählt,<br />

die im Sommersemester 2006 an der Wirtschaftsuniversität Wien <strong>in</strong>skribiert waren. Mit Hilfe des<br />

Zentrums für Auslandsstudien wurden sie per E-Mail kontaktiert; wie bei solchen Befragungen<br />

üblich war die Rücklaufquote relativ ger<strong>in</strong>g: Zwar waren Ende März 2006 37 Studierende aus<br />

Frankreich, sechs frankophone Studierende aus Belgien und fünf Studierende aus Italien an<br />

der Universität als Austauschstudierende e<strong>in</strong>geschrieben; tatsächlich zum Interview gemeldet<br />

haben sich allerd<strong>in</strong>gs lediglich fünf Studierende mit französischer Muttersprache. Dies entspricht<br />

e<strong>in</strong>er Rücklaufquote von 10,4%, die durch das nahende Semesterende und die anstehenden<br />

Prüfungen erklärt werden kann. Um die Voruntersuchung dennoch auf e<strong>in</strong>er breiteren Grundlage<br />

durchzuführen, wurden Studierende bzw. junge Graduierte von anderen Wiener Universitäten<br />

ausgewählt, wobei darauf geachtet wurde, dass es sich um „Laien“ handelte. Wie oben<br />

dargelegt sollten die Befragten ke<strong>in</strong>esfalls L<strong>in</strong>guistInnen oder künftige Sprachlehrende se<strong>in</strong> (d.h<br />

für die Untersuchung: ke<strong>in</strong>e ausländischen Studierenden der Romanistik oder der Germanistik),<br />

sondern potenzielle italienische und französische GesprächsparterInnen der AbsolventInnen<br />

der Wirtschaftsuniversität im Berufsleben, die <strong>in</strong> der Regel über ke<strong>in</strong>e sprachwissenschaftliche<br />

Ausbildung verfügen. Die Befragten für den französischen Teil der Untersuchung waren<br />

schließlich fünf Austauschstudierende an der WU (zwischen 20 und 24 Jahren, e<strong>in</strong> männlicher<br />

Proband und vier weibliche Proband<strong>in</strong>nen), vier externe Studierende bzw. Graduierte anderer<br />

Studienrichtungen (Pharmazie, Politikwissenschaften; Alter zwischen 20 und 23 Jahren, drei<br />

Multil<strong>in</strong>gualism.<strong>in</strong>db 405 4-12-2006 12:29:14<br />

405

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