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Mehrsprachigkeit in Europa: Plurilinguismo in Europa ... - EURAC

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Elisabeth Peyer, Irmtraud Kaiser, Raphael Berthele<br />

312<br />

Abb. 1: E<strong>in</strong> vere<strong>in</strong>fachtes Modell des sprachlichen Verstehensprozesses<br />

Die sicherlich schon stark vere<strong>in</strong>fachende Abb. 1 macht klar, wie viele Prozesse potenziell am<br />

Verstehensprozess beteiligt s<strong>in</strong>d. Empirisch fundierte Aussagen über die Rolle e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen<br />

Teilprozesses s<strong>in</strong>d somit immer problematisch. Wir gehen aber davon aus, dass zum<strong>in</strong>dest<br />

e<strong>in</strong>e Annäherung an die Rolle, die grammatische Eigenschaften und die entsprechenden<br />

Wissensbestände für das Verstehen von deutschen Texten spielen, möglich ist. ‚Grammatisches’<br />

ist naturgemäß im mentalen Lexikon (die syntaktischen Spezifi kationen auf der Lemmaseite<br />

sowie <strong>in</strong> der morphologischen Komponente der Formseite) sowie im Bereich der syntaktischen<br />

Verarbeitung angesiedelt.<br />

Wir möchten im hier vorgestellten Projekt dabei nicht strukturell-l<strong>in</strong>guistisch vorgehen, wie<br />

dies die bisher unternommenen Versuche tun (besonders hervorzuheben s<strong>in</strong>d hier Her<strong>in</strong>ger 1988,<br />

Bernste<strong>in</strong> 1990, Fabricius-Hansen 2002, Lutjeharms 1994). Diesen Versuchen ist geme<strong>in</strong>sam,<br />

dass sie zwar e<strong>in</strong>e ‚Grammatik von h<strong>in</strong>ten’, also von der Form zur Funktion/Bedeutung<br />

darstellen, dies jedoch nicht auf empirisch gesammelten Daten fundiert, sondern vordr<strong>in</strong>glich<br />

auf der strukturellen Analyse der Phänomene, und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gewissen Maß wohl auch auf DaF-<br />

Unterrichtserfahrung. Wir schlagen hier – nicht als Kritik, sondern als komplementären Zugriff<br />

– e<strong>in</strong>en Zugang über den Verstehensprozess vor, an dem nicht a priori alle grammatischen<br />

Ebenen <strong>in</strong> gleichem Maße beteiligt se<strong>in</strong> müssen. Mit der unten skizzierten Methodik möchten<br />

wir versuchen herauszufi nden, welche grammatischen Zusammenhänge/Merkmale tatsächlich<br />

relevant s<strong>in</strong>d für das effi ziente Lesen <strong>in</strong> Deutsch als L2, selbst wenn die produktiven Kenntnisse<br />

des Deutschen ger<strong>in</strong>g bis gar nicht existent s<strong>in</strong>d.<br />

Multil<strong>in</strong>gualism.<strong>in</strong>db 312 4-12-2006 12:28:21

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