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Mehrsprachigkeit in Europa: Plurilinguismo in Europa ... - EURAC

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Kompetenz- und Fehlerbewusstheit bei der Erlernung von Drittsprachen (L3)<br />

der Statistiken fehlende E<strong>in</strong>leitung und fehlender Schlussteil). In dieser Reihenfolge wurden<br />

die drei Texte den Interviewten unterbreitet. Da bei den Texten von authentischem Material<br />

ausgegangen wurde, sei ergänzend bemerkt, dass die jeweiligen Mails und Verbalisierungen sich<br />

nur mehr oder weniger den gerade als Idealtypen dargestellten Texttypen 1 bis 3 annäherten.<br />

Im nun folgenden Interview wurden den Interviewten nach e<strong>in</strong>er kurzen Frage zur<br />

Verständlichkeit des Textes zunächst e<strong>in</strong> Maximum an Freiheit gelassen, <strong>in</strong>dem sie gebeten<br />

wurden, ihren globalen E<strong>in</strong>druck wiederzugeben, um – wie es bereits der Titel dieses Beitrags<br />

suggeriert – festzustellen, ob das, was von den muttersprachlichen Laien wahrgenommen<br />

wird, <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie die „Kompetenzen“ oder die „Defi zite“ s<strong>in</strong>d („Qu’est-ce qui vous a<br />

particulièrement frappé, qu’est-ce qui a retenu votre attention en ce qui concerne la<br />

performance de l’apprenant?“). Tatsächlich begannen trotz dieser offenen Struktur viele<br />

InterviewpartnerInnen sofort damit, Fehler im Text anzustreichen. Worauf diese refl exhafte<br />

Reaktion zurückzuführen ist (die den ProbandInnen bekannte Thematik des Interviews? e<strong>in</strong>e wie<br />

oben ausgeführte anthropologische Konstante, derzufolge Abweichungen eher als Regelhaftes<br />

wahrgenommen werden?), wird genauer zu untersuchen se<strong>in</strong>.<br />

Nach dieser offenen E<strong>in</strong>gangsphase wurden die Fragen konkreter und spezifi scher.<br />

Abschließend sollte festgestellt werden, ob das anfängliche, globale Urteil am Schluss gleich<br />

blieb. Dieses semi-strukturierte Interview illustrieren e<strong>in</strong>ige Fragen aus dem (französischen)<br />

Fragebogen, den die Interviewten selbst nicht sahen:<br />

• Ce texte vous semble-t-il approprié, c’est-à-dire du po<strong>in</strong>t de vue de la composition vous<br />

semble-t-il „normal“ pour atte<strong>in</strong>dre le but communicatif?<br />

• Comment décririez-vous votre impression globale en ce qui concerne les connaissances de<br />

français de l’auteur de ce texte?<br />

• À votre avis, ces connaissances seraient-elles suffi santes pour faire un stage dans une<br />

entreprise française – si vous deviez baser votre évaluation sur ce texte ?<br />

• Y a-t-il des po<strong>in</strong>t forts / des compétences particulières que vous avez remarqués dans ce<br />

texte?<br />

• Y a-t-il des po<strong>in</strong>ts faibles que vous avez remarqués, qui vous ont frappé particulièrement?<br />

• Pour fi nir: le jugement que vous aviez porté au début sur ce texte a-t-il changé après cette<br />

<strong>in</strong>terview?<br />

Am Schluss des zweiten Teils des Interviews wurden die Befragten noch aufgefordert, e<strong>in</strong>e<br />

Hierarchisierung der Texte vorzunehmen, wobei alle Befragten Text 2 als besten Text e<strong>in</strong>stuften,<br />

während zwischen Text 3 und 1 Unsicherheit bestand.<br />

Der dritte Teil des Interviews basierte auf e<strong>in</strong>em traditionelleren, quantitativ orientierten<br />

Ansatz, bei dem pragmatische oder textorganisatorische Kompetenzen der LernerInnen<br />

ke<strong>in</strong>e Rolle mehr spielten: Wie bei Piazza 1980 wurden die Interviewten gebeten, auf e<strong>in</strong>em<br />

Fragebogen isolierte französische und italienische Sätze schriftlich zu bewerten, die jeweils<br />

e<strong>in</strong>en für deutschsprachige LernerInnen typischen Fehler enthielten. Nachdem der betreffende<br />

Fehler im Satz hervorgehoben worden war, sollte dem Satz (z.B. „La plupart des étudiants<br />

prend des notes“) auf e<strong>in</strong>er fünfteiligen Skala zwei Werte h<strong>in</strong>sichtlich se<strong>in</strong>er Verständlichkeit<br />

(„phrase compréhensible“: 1, vs. „phrase <strong>in</strong>compréhensible“: 5) und Akzeptabiliät („Phrase<br />

acceptable [non-irritante]: 1, vs. phrase <strong>in</strong>acceptable [irritante]: 5“) zugeschrieben werden.<br />

Mit dem letzten Wert wird die Tatsache beschrieben, dass e<strong>in</strong> Satz sehr wohl verständlich se<strong>in</strong><br />

Multil<strong>in</strong>gualism.<strong>in</strong>db 407 4-12-2006 12:29:15<br />

407

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