29.01.2013 Aufrufe

Mehrsprachigkeit in Europa: Plurilinguismo in Europa ... - EURAC

Mehrsprachigkeit in Europa: Plurilinguismo in Europa ... - EURAC

Mehrsprachigkeit in Europa: Plurilinguismo in Europa ... - EURAC

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

E<strong>in</strong>stellungen zu Sprachen und Varietäten <strong>in</strong> Grenzregionen<br />

längerfristig auch der schulischen Bildung - sowohl auf lokale und nationale als auch auf<br />

transnationale und <strong>in</strong>ternationale Qualifi kationen und Standards.<br />

Der <strong>Europa</strong>rat - M<strong>in</strong>isterkomitée 2. Februar 2005 – hebt die Bedeutung der <strong>Mehrsprachigkeit</strong><br />

für das Leben <strong>in</strong> <strong>Europa</strong> hervor (vgl. zitiertes Kommuniqué von Maastricht vom 14. Dez. 2004) und<br />

schließt an die 50jährigen Bemühungen um die Europäische Dimension im Bildungswesen an (vgl.<br />

19.12.1954: Europäisches Kulturabkommen). Die Empfehlung Nr. 3 (2005) des M<strong>in</strong>isterkomitees<br />

an die Mitgliedstaaten zum Unterricht der Sprachen von Nachbarländern <strong>in</strong> Grenzgebieten hebt<br />

dann als Maßnahmenpaket folgende Punkte hervor:<br />

• Grundsätze e<strong>in</strong>er vielsprachigen Bildung<br />

• Grenzüberschreitende Kooperationsprojekte<br />

• auch Regional- und M<strong>in</strong>derheitensprachen respektieren<br />

• Synergieeffekte und europäische Netzwerke<br />

• Handbuch zur Organisation des Sprachunterrichts <strong>in</strong> den Grenzregionen<br />

• Austauschmaßnahmen und Unterrichtsmaterialien.<br />

Zentrales Anliegen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ist das Fördern der<br />

Nachbarsprachen <strong>in</strong> Grenzregionen:<br />

• bei der Entwicklung ihrer Politik im Sprachunterricht die Grundsätze e<strong>in</strong>er vielsprachigen<br />

Bildung anzuwenden, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong>dem sie die Bed<strong>in</strong>gungen schaffen, durch die<br />

Lehre<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> den Grenzregionen auf allen Ebenen <strong>in</strong> die Lage versetzt werden,<br />

die Unterrichtung und ggf. Verwendung der Sprachen der Nachbarländer zusammen mit<br />

der Lehre der Kulturen dieser Länder, die eng mit dem Sprachunterricht verknüpft s<strong>in</strong>d, zu<br />

bewahren oder zu ermöglichen; (...).<br />

Die Frage ist nun, <strong>in</strong>wieweit durch grenzüberschreitende und trans-nationalsprachliche<br />

Kommunikation Wege zur geme<strong>in</strong>samen und pluril<strong>in</strong>gualen Ausbildung erschlossen werden<br />

und welche Akzeptanz Nachbarsprachen <strong>in</strong> den verschiedenen Grenzregionen <strong>Europa</strong>s haben.<br />

Interessant ist auch, ob die Akzeptanz der Nachbarsprache mit Auffassungen gegenüber dem<br />

Stellenwert kommunikativer Kompetenzen im Berufsleben zusammenhängt. Grundsätzlich<br />

erfordern Datenermittlungen zu sprachlich-kommunikativem Denken und Handeln e<strong>in</strong> komplexes<br />

Instrumentarium. Manchmal schließen sich wissenschaftliche Ansprüche und Machbarkeit aus.<br />

Unser Beitrag sieht sich <strong>in</strong> dieser Entwicklungsl<strong>in</strong>ie, empirische Zugriffe zu erarbeiten, um zu<br />

h<strong>in</strong>reichend gesicherten Aussagen kommen zu können. Es gilt daher mit bewusster Reduktion zu<br />

arbeiten und die Aussagen mit der nötigen Vorsicht zu <strong>in</strong>terpretieren.<br />

2 Fragestellungen der Untersuchung<br />

Der Schwerpunkt unseres Language-Bridges-Sub-Projekts liegt auf der Beschreibung<br />

soziokultureller Faktoren an der Schnittstelle „Sekundarstufe 1 – berufl iche Ausbildung“,<br />

<strong>in</strong>sbesondere auf der Analyse des Verhältnisses von Mutter- und Nachbar- und überregionaler<br />

Sprache. Diese Sprachtriade spielt – wie dargelegt - <strong>in</strong> allen auf die Sprachbildung bezogenen<br />

Verlautbarungen der EU-Kommission e<strong>in</strong>e zentrale Rolle. Aus nachvollziehbaren Gründen<br />

fordert z.B. das tril<strong>in</strong>guale Modell der Kommission und des <strong>Europa</strong>rats, dass schulisch der<br />

Kompetenzaufbau mit der Muttersprache e<strong>in</strong>setzt, der Erwerb der Nachbarsprache als<br />

L2 (Langue deux) folgt und dem sich dann der Erwerb der überregionalen Sprache, <strong>in</strong> der<br />

Regel Englisch, als L3 anschließt. Diesem Modell liegt zum e<strong>in</strong>en die plausible Annahme<br />

Multil<strong>in</strong>gualism.<strong>in</strong>db 209 4-12-2006 12:27:14<br />

209

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!