Flüchtlinge und das ‚Aushandeln

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Als Meilensteine dieser Entwicklung gelten: die Erweiterung des Streckennetzes
von Porto Alegre über Florianópolis und Curitiba nach São Paulo und Rio
(1946); Übernahme der Aero Geral, deren Flüge ab Rio neben anderen Zielorten
Salvador, Recife und Natal erreichten (1952); Beginn der Langstreckenflüge nach
New York (1955); Einsatz der ersten Düsenmaschinen – Caravelle (1959) und Boeing
707 (1960). Ein bedeutender Schritt war die Übernahme (1961) des Consórcio
Real, welches in nur 15 Jahren zur größten Fluggesellschaft Brasiliens und Südamerikas
aufgestiegen war. Außer mehr als hundert Zielorten in Brasilien bediente Real
damals u. a. Miami, Mexico City und Los Angeles und besaß die Konzession der
Flüge nach Japan. Ein weiterer großer Zuwachs kam mit der Überlassung der vormals
von Panair do Brasil betriebenen Flüge nach Europa (1965). Zusätzlich sind zu
erwähnen die ständige Erneuerung und Modernisierung der Flotte, mittels Einführung
jeweils neuster Modelle von Boeing, McDonnell Douglas, Airbus und Embraer
bis hin zur Boeing 777 (2001), sowie die Erstellung der großen Wartungshalle nebst
Werkstätten und Prüfständen für Überholung von Fluggerät, Triebwerken und Zubehör,
am Internationalen Flughafen von Rio de Janeiro.
Über viele Jahre hinweg behauptete VARIG eine allgemein anerkannte führende
Stellung in Südamerika. Im innerbrasilianischen Streckennetz waren Städte
in sämtlichen Staaten vertreten. Die „Ponte Aérea“ und regionale Strecken, die
von Rio Sul und Nordeste bedient wurden, rundeten das Angebot ab. Internationale
und interkontinentale Flüge verbanden Brasilien und Südamerika mit einer
Reihe von Zielen in Nordamerika und Europa, aber auch mit Afrika und
Asien, wo Städte wie Tokio, Nagoya, Bangkok und Hongkong erreicht wurden.
Zugleich wurde auch das Frachtgeschäft mit Hilfe von zweckbestimmtem Fluggerät
laufend ausgebaut. Die Infrastruktur umfasste, zusätzlich zu den schon
erwähnten technischen Einrichtungen, Pilotenschule, Flugsimulatoren sowie
andere Ausbildungs- und Trainingszentren. Eine Tochtergesellschaft war für das
ground handling auf dutzenden von Flughäfen zuständig. Zu erwähnen ist noch
die Cia. Tropical de Hoteis, die unter anderem die bekannten Hotels an den
Iguaçú-Wasserfällen und in Manaus betrieb. Auch war das Unternehmen über
viele Jahrzehnte lang aktives Mitglied der International Air Transport Association
(IATA). Insbesondere aber wurde die schon 1965 unter Ruben Berta neu begonnene
Zusammenarbeit mit Lufthansa laufend erweitert und vertieft. So war es
nicht zuletzt ihrem damaligen Vorsitzenden – Dr. Jürgen Weber (Deutsch-Brasilianische
Persönlichkeit 2006) – zu verdanken, dass VARIG im Jahre des siebzigsten
Geburtstages als sechstes Mitglied zur Star Alliance kam.
Aus der Stabilität in die Krise
Nach Überwindung der krisenreichen Zeit der sechziger Jahre des vergangenen
Jahrhunderts hatte VARIG sich im darauf folgenden Jahrzehnt zu einem
wirtschaftlich und finanziell soliden und technologisch aktualisierten Unternehmen
entwickelt. Auch die 1975 erfolgte Übernahme der Cruzeiro do Sul (ehemals
Sindicato Condor) war bald verkraftet und diese Airline, wie zuvor schon VARIG,
an die Börse (Bovespa) gebracht. Doch das Wirtschaftsklima verschlechterte sich
zu Anfang der achtziger Jahre, zuerst weltweit infolge der zweiten Ölkrise und