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für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

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Forschungen zur älteren <strong>Gesch</strong>ichte des Bistums Kammin. 109<br />

an der rügischen Westküste hinausziehende Konvent weiht sein<br />

Gotteshaus dem Patron, auf dessen besonderen Schutz es täglich<br />

angewiesen ist.<br />

Die weite Verbreitung der heiligen Nikolaus <strong>und</strong> Jakobus<br />

über den Bereich des ostdeutschen <strong>und</strong> baltischen Handels zusammen<br />

mit der im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert in ihrer ersten Hochblüte<br />

stehenden Marienverehrung bewirkt, daß wir in den Städten mit<br />

mehreren Kirchen gerade diese drei auffallend häufig zusammen antreffen.<br />

So in Greifswald, Prenzlau, Stettin <strong>und</strong> bald auch in<br />

strals<strong>und</strong>. Ob <strong>für</strong> ihr gemeinsames Auftreten noch andere, aus der<br />

Legende abgeleitete Gründe maßgebend sind, wie man vermutet hat.<br />

wird schwer festzustellen sein. Insbesondere bedarf die Marienverehrung<br />

noch sehr der Aufhellung^). Daß die immer wiederkehrende<br />

Anschauung von dem Überwiegen der Marienkirchen <strong>und</strong> ihrer<br />

Bedeutung als erste Pfarrkirchen der Stadt irrig ist. lehrt unsere<br />

Statistik.<br />

Erinnern wir uns der Beziehungen, die zwischen der heiligenlegende<br />

<strong>und</strong> dem Patrocinium der einzelnen Bistümer zu bestehen<br />

pflegen, so fällt auf. daß wir keine Kirche der hl. Barbara antreffen.<br />

Denn das Bistum Kammin soll vom Papst erinnert sein<br />

wegen des Perdienstes, das sich der Kamminer Bischof um ihre<br />

Translation nach Preußen <strong>und</strong> die Rettung des damit beauftragten<br />

päpstlichen Legaten erworben hat-). Eine bemerkenswerte<br />

Verehrung hat sie bei uns aber nie gef<strong>und</strong>en. Soweit sie überhaupt<br />

auftritt, hängt es mit ihrer Einreihung unter die Vierzehn Nothelfer<br />

zusammen.<br />

Auf die schwankende Benennung der Kirchen ^) <strong>und</strong> die Über-.<br />

tragung des Patronats an einen anderen heiligen durch Umweihung<br />

wiesen wir bereits hin. Die Verhältnisse liegen in jedem der mir «<br />

bekannten Fälle so verworren <strong>und</strong> ihre Erörterung würde uns so<br />

tief in die lokalgeschichtliche Forschung hineinführen, daß wir das<br />

gelegentliche Vorkommen der Erscheinung hier nur feststellen können.<br />

Die Verehrung der genannten <strong>und</strong> anderer <strong>für</strong> die Diözese<br />

Kammin eigentümlichen heiligen <strong>und</strong> ihrer Reliquien werden wir<br />

') Die nützliche Materialsammlung von Beitel versagt <strong>für</strong> den Osten,<br />

weil sie nicht auf Vorarbeiten aufbauen konnte. Moders Iorschungen über<br />

die Marienoerehrung in oer Mark sind veraltet.<br />

») 1>2N8l2cio et miracela 3. Zardarile, 3cr. rer. Pru55ic. ll S. 401 f.<br />

2j Ein nicht eben rühmliches aber lehrreiches Beispiel, wie noch in<br />

unseren Tagen der Hl. Nikolaus, oer Patron der früheren Kirche in Westswine.<br />

in einen von Bamberg nach Pommern verpflanzten hl. Corbinian<br />

iich verwandelte, s. Monatsblätter Vil. I. 124 f.. 169 f.

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