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für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

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Forschungen zur otteren <strong>Gesch</strong>ichte des Bistums Kammin. 65<br />

H<strong>und</strong>erts versagen die Quellen. Der Versuch, aus den politischen<br />

Umwälzungen auf die kirchliche Einteilung zu schließen, scheitert<br />

daran, daß wir über.diese.llmwälzungen.selber zu wenig wissen. /<br />

Wir werden also genötigt sein, hier im Osten die Nachrichten über<br />

Hermanns Tätigkeit von Fall zu 3all kartographisch festzulegen<br />

<strong>und</strong> damit die etwas besser bekannten Grenzzüge zu vergleichen.<br />

Wie weit wir dann aus dem Ergebnis allgemeinere Schlüsse ziehen<br />

dürfen, wird sich zeigen, wenn wir die Entwickelung der ost<strong>pommersche</strong>n<br />

Territorialaufteilung verfolgt haben.<br />

Als Hermann den fünfzigjährigen Grenzstreit zum Abschluß<br />

gebracht hat, umfaßt sein Sprengel die heutige Provinz Pommern /l<br />

vom Ryck <strong>und</strong> der unteren Trebel bis^zur Ostgrenze des Kreises / /<br />

EchTawe. Ein bresser Keil'schiebt" sicff nach Mecklenburg hinein<br />

Ns Güstrow vor. Der größere^Teil der Uckermark <strong>und</strong> die Neumar'k<br />

mit Ausnahme ^.des^. Landes ^Küsttin <strong>und</strong> eines Streifens<br />

mls^em linken Drageufer unterstehen ebenfalls seiner Hoheit. Die<br />

Grenze bleibt gesichert bis zur Reformation. Im Osten gewinnt<br />

Kammin gegen^Ende des 14. Jahrh<strong>und</strong>erts sogar von Gnesen die //<br />

heutigen Kreise Stolp^ Nummelsburg <strong>und</strong> Bütow.^. Damit ist das<br />

ponnnersthe Bistum, wie schon Enea Silvio Piccolomini anmerkt^),<br />

neben Mainz die^gröstte-deutsche.Diözese überhaupt. Noch war das<br />

Land von der deutschen Kulwr wenig durchtränkt. Aber in dieser<br />

Weiträumigkeit <strong>und</strong> Unerschlossenheit war es geradezu geschaffen<br />

zum Felde der Tätigkeit <strong>für</strong> einen Mann wie Bischof Hermann,<br />

den Rango treffend als rei bellica? quam eccleZiaLticae stucliosior<br />

et 6e proferenclis clioeceaioa fimbu8 imprimiz zollicituz charakterisiert.<br />

Die vorstehend in knappen Zügen <strong>und</strong> unter Ausscheidung<br />

aller nebensächlichen Momente versuchte Darstellung des Kamminer<br />

Grenzstreits ist wohl die erste derartige Zusammenfassung <strong>für</strong> eine<br />

deutsche Diözese. Vielleicht gewinnen wir aus dem Perfolg des<br />

Kamminer Streits erwünschte Anhaltspunkte <strong>und</strong> Kriterien, wie<br />

sich andere Grenzabsetzungen. die wir weniger klar erkennen können,<br />

entwickelt haben mögen. Die Aufmerksamkeit <strong>für</strong> diese Fragen<br />

ist neuerdings wieder lebhafter geworden, nachdem sie über der<br />

Unhaltbarkeit von Böttgers Theorie längere Zeit zurückgetreten<br />

war. Aber auch heute noch scheint es, als ob die Forscher dazu<br />

neigen, sich zugunsten eines einzelnen Prinzips festzulegen. In<br />

einem längeren Widerstreit werden wohl immer eine Reihe ver-<br />

') domm. cle ^U5O^2S ztatu, Kap. 23.<br />

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