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266 Carl Loewe. Beiträsse zur Kenntnis seines Lebens <strong>und</strong> Schaffens.<br />
Stimme <strong>für</strong> Loewe erkaufen können, ich hätte meinen letzten Rock<br />
verkauft- er war mein Landsmann."<br />
28. Vl. 1837. „Loewe verreiset auf sieben Wochen nach Hamburg<br />
usw.. sie geht nach Swinemünde. wo der Umgang mit Mad.<br />
Bauer ihr nicht vorteilhaft ist."<br />
10. Vlll. 1837. „Loewe hat einen förmlichen Triumphzug gefeiert.<br />
Aus Greifswald, wo er eine musikalische Unterhaltung gab,<br />
sind ihm seine Verehrer in Mehrzahl nachgezogen bis Strals<strong>und</strong>,<br />
wo er bei Hellem Tage, ohne Orchester <strong>und</strong> mit 5 Tal. Kosten!,<br />
einen mit 3 bis 400 Menschen voll gestopften Saal <strong>und</strong> eine<br />
Einnahme hatte, die großenteils seine Reisekosten ins Blaue deckt.<br />
Er schreibt nicht, aber William <strong>und</strong> Voigts, der bildhübsche 23jährige<br />
Ehemann, der in Strals<strong>und</strong> wohnt <strong>und</strong> Loewe auch fötiert<br />
hat, erzählte es mir. Ich wollte. Rococo bekäme noch einmal<br />
so viele Schläge, wie er schon sich aufzählen lieft, <strong>und</strong> das waren<br />
nicht wenige."<br />
26. X. 1837. „Der Kronprinz hat Loewe ein sehr karlistisches<br />
ssedicht auf Zumala carregni mit ellenlangen spanischen Nomenklaturen<br />
zur Komposition gesandt: so etwas, wie unmusikalisch<br />
es auch sei, weist man nicht zurück: wir aber sehen daraus, woher<br />
der Wind bläst. Ich w<strong>und</strong>ere mich nebenher, daß die Zensur den<br />
Abriß der spanischen <strong>Gesch</strong>ichte in so vielen Nummern der Vossischen<br />
Zeitung zugelassen hat. Loewe brachte seine Komposition am<br />
Tage meines schwersten Leidens, daher ich sie nicht horte. Er versichert,<br />
alle österreichischen Unteroffiziere in Mainz trügen, wie<br />
hier vor 1806, den dicken Stock am Knopfloch."<br />
5. XI. 1837. „Seitdem war ich zweimal in der Stadt: einmal<br />
bei Loewes. den Amerikanern l) zu Ehren."<br />
6. Xll. 1837. „Du siehst, wie Wasser gehen italienische <strong>und</strong><br />
lateinische Brocken aus meiner 3eder- habe daher einigen Respekt,<br />
wenn ich. auch nicht, wie Therese Robinson, eine übrigens herrliche<br />
3rau. ein Buch über die affreusen slavischen Sprachen geschrieben<br />
habe. — „Knochen!" ruft mit gar komischer Miene der superästhetische<br />
Loewe aus. Sein Gutenberg 2) ist gegeben, aber nicht<br />
von mir (wegen Schnupfen, husten <strong>und</strong> Zahnweh, tiorl-ibile clictu)<br />
1) Professor Robinson <strong>und</strong> feine Gattin Therese, geb. von Jacob,<br />
Schwester der ersten Gattin Loewes. Unter dem Namen Talvy «erfaßte<br />
sie Romane <strong>und</strong> übersetzte die Volkslieder der Serben ins Deutsche, von<br />
denen Loewe sechs vertonte: Opus l5. erschienen 1825. Vgl. auch C. Loewe<br />
Sb. S.64ff.<br />
2) Oratorium. Opus 55. erschienen 1836.