04.10.2013 Aufrufe

für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vie kehr« <strong>und</strong> Predigttätigkeit des Bischofs Otto von Bamberg in Pommern. l?1<br />

Die Aufzeichnung enthält, wie jeder sieht, weiter nichts als eine<br />

Zahl von Geboten <strong>und</strong> Verboten <strong>für</strong> die neu gewonnenen Christen,<br />

Regeln, nach denen sie ihr neues Leben einrichten sollen. Es sind<br />

keine Glaubenssätze, die hier zusammengestellt werden, sondern<br />

.ganz klare <strong>und</strong> bestimmte Vorschriften über im wesentlichen äußerliche<br />

Dinge. Otto wollte vor allem zunächst eine scharfe Absage<br />

der Getauften von ihren bisherigen Lebensgewohnheiten herbeiführen,<br />

einen Vruch mit allem, was sie geglaubt, getan <strong>und</strong> getrieben<br />

hatten, eine Trennung von dem Heidentum <strong>und</strong> dessen<br />

Anhängern. Dies konnte nach seiner Meinung nicht streng <strong>und</strong><br />

nachdrücklich genug gefordert werden. Das Christentum muhte<br />

zunächst äußerlich in die Erscheinung treten durch das ganze Leben<br />

<strong>und</strong> Auftreten der Neugewonnenen, die innere Vertiefung, so war<br />

es seine Meinung, konnte <strong>und</strong> sollte erst allmählich erfolgen. Deshalb<br />

sah er selbst die von ihm begründete Kirche in Pommern als<br />

roh (rudi«;) <strong>und</strong> einfach, erst als den Gr<strong>und</strong>stein an. auf dem der<br />

Bau nach <strong>und</strong> nach sich erheben sollte^).<br />

Wir können in der Denkschrift etwa 14 Gebote <strong>und</strong> 12 Verbote<br />

zählen: manche von ihnen hängen eng zusammen, wie es ganz<br />

natürlich ist. Sie nach den 10 Geboten des ersten Hauptstückes<br />

einzuteilen, geht nicht recht an: einzelne beziehen sich auf rein<br />

äußerliche Einrichtungen des Gottesdienstes oder des Lebens. Wir<br />

müssen versuchen, sie nach ihrem Inhalte zusammenzustellen.<br />

Das allgemeinste Gebot lautet: Sie sollen in der ganzen christlichen<br />

Religion <strong>und</strong> Sitte sich gehorsam erweisen. Das ist natürlich<br />

<strong>und</strong>. wie auch in den Biographien berichtet wird, von den<br />

Gloubonsboten immer wieder betont worden. Die Sitte (m«5)<br />

der Christen wird in den Geboten <strong>und</strong> Verboten oft als Richtschnur<br />

bezeichnet, <strong>und</strong> das war besonders nötig, denn die wendischen<br />

Heiden waren durch ihre ganzen Gewohnheiten. Gebräuche.<br />

Lebensart <strong>und</strong> Anschauungen weit von den Christen getrennt.<br />

Daher wurde es als zweckmäßig angesehen, das Verhalten der<br />

neuen Gläubigen zu diesen Heiden möglichst genau zu regeln.<br />

Vor allem sollen sie jeden heidnischen Ritus <strong>und</strong> die ganze heidniscke<br />

Verkehrtheit ablegen^ „Ist es nicht besser, dem lebendigen<br />

Gotte <strong>und</strong> meinem wahrhaftigen Befreier zu dienen, als hölzern<br />

<strong>und</strong> Steinen ohne Leben <strong>und</strong> Sinn?", so läßt Ebo^) den Bischof<br />

fragen. Darum mußten die Großen des Landes, die in<br />

1) herb. li. 28. 3«. III. 22. — Ebo II. !3. 1«. III. 13.<br />

2) Ebo III. 16.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!