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für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

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Forschungen zur älteren <strong>Gesch</strong>ichte des Bistums Kammin. 89<br />

lichen Tätigkeit zu zwingen verstand, gerade das hat seiner Regie- >.<br />

rungszeit ihre bleibende innerkirchliche Bedeutung verliehen <strong>und</strong> .<br />

ihn selber nach Otto von Bamberg zum erfolgreichsten vorderer /<br />

der Christianisierung Pommerns gemacht.<br />

Die kirchliche Verfassung <strong>und</strong> Verwaltung auf dem Kolom- .<br />

sationsboden im l2. <strong>und</strong> 13. Jahrh<strong>und</strong>ert ist das unsicherste Ge- /<br />

biet, das der Kirchenhistoriker betreten kann. Die deutsche Ior- '<br />

schung hat die Probleme kaum erkannt <strong>und</strong> den geschichtlichen Bef<strong>und</strong><br />

mehr oder minder geschickt in das Schema der reichsdeutschen<br />

oder der allgemeinen kirchenrechtlichen Verhältnisse hineingepreßt.<br />

Wer nicht in der <strong>Gesch</strong>ichte der Slaven bewandert ist, dem erscheinen<br />

die sich auftürmenden Schwierigkeiten zunächst vielleicht<br />

unüberwindlich. Trotzdem muß es gelingen <strong>und</strong> gelingt es, ihrer<br />

5)err zu werden. Auch die urk<strong>und</strong>lichen Notizen über die Gründung<br />

der einzelnen Kirche bleiben ohne die Beobachtung<br />

ihrer rechtlichen Unterlagen <strong>und</strong> Voraussetzungen inhaltlose 3ormel.<br />

Nun ist «es gewiß nicht leicht, einen Gesamteindruck der eigenartigen<br />

Entwicklungsreihen zu gewinnen. Denn leider hat Missalek<br />

buchstäblich recht, wenn er noch jüngst schrieb: „was man bisher an<br />

Dilettantenstückchen dem deutschen Leser zu bieten wagte, überschreitet<br />

alle Begriffe." Bereits die deutschen Zeitgenossen des<br />

13. Jahrh<strong>und</strong>erts haben die Schwierigkeit, das vielverschlungene<br />

Recht der wendischen Nachbarn planmäßig darzustellen, beklagt.<br />

Und haben wir schon über "einzelne Lätze des Sachsenspiegels, die<br />

ihrem Verfasser klarste Selbstverständlichkeiten waren, in umfangreichen<br />

Bänden aneinander befehdet, wie muß der Widerstreit der<br />

Meinungen erst über den slavischen 3ragen auflodern! Wer die<br />

neuere Forschung verfolgt hat, weiß, daß die Anschauungen durchaus<br />

ungeklärt sind. Lange <strong>für</strong> unumstößlich gehaltene Auffassungen,<br />

die <strong>für</strong> die Beurteilung der Kirchengründungen unmittelbar entscheidend<br />

sind, haben sich bei neuerer Prüfung als unhaltbar oder<br />

höchst zweifelhaft erwiesen. Iu einer zusammenfassenden Darstellung<br />

ist selbst die eifrige polnische <strong>Gesch</strong>ichtsschreibung bisher nicht gelangt.<br />

Vorläufig werden wir anders als durch die sorgsame Ausschöpfung<br />

der Quellen des einzelnen Territoriums^) eine Vor-<br />

i) Auf die wesentlichen Unterschiede in der einzelstaatlichen Sonderentwicklung<br />

sei dabei eindringlich hingewiesen. Nichts ist verkehrter als die<br />

Gepflogenheit unserer deutschen <strong>Gesch</strong>ichtsschreibung, ..die Polen" oder gar<br />

..die Weslslauen" in dieser Hinsicht unbesehen in eins zu werben. Die Verhältnisse<br />

in Pommern liegen wesentlich anders, als sie etwa Nachfahls<br />

ausgezeichnete Untersuchungen <strong>für</strong> Schlesien festgestellt haben. An dieser Tat-

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