für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Carl Loewe. Beiträge zur Kenntnis seines Lebens <strong>und</strong> Schaffens. 247<br />
sagt, Loewe könne sehr gut werden, wenn er seinem Rate folgte,<br />
sich nach dem alten Guten bildete. So erzählte Zelter, es interessiert<br />
mich, weil Sie mir von dem Manne erzählt hatten. Zelters<br />
Kinder leben in Ihrer Nähe, wenn er wieder einmal dorthin reiset<br />
oder Stettin passiert, wird er vielleicht Sie sehen. Er war viele<br />
Abende Gast bei dem Abendessen, was ich mit den Damen<br />
Schopenhauer zusammen hatte."<br />
Persönliche Beziehungen zwischen Zelter <strong>und</strong> 5rau Tilebein<br />
haben sich, soviel ich feststellen kann, nicht angesponnen.<br />
von Gerstenbergk: 30. Jänner 1824.<br />
„Loewe ist mir interessant geworden dadurch, wie er sich gegen<br />
Sie nimmt. Ich finde das ganz in der Ordnung <strong>und</strong> neide ihn<br />
um die Nähe, die es ihm gestattet. Ganz Stettin kommt mir immer<br />
vor wie ein haus voll Pagen <strong>und</strong> Diener, denen eine Ehre geschieht,<br />
wenn sie ihm die Schleppe tragen. Ich meine das sehr ernst, denn<br />
wem der Geist wurde, der soll herrschen. — Sagen Sie Loewe,<br />
daß ich wünsche ihn kennen zu lernen."<br />
Iu dieser Bekanntschaft ist es freilich nicht gekommen.<br />
3rau Tilebein: 6. März 1824.<br />
„Ihr Lied aus der Gabriele „Noch einmal" hat Loewe schon<br />
früher komponiert — doch 'nicht ganz nach meinem Sinn."<br />
Dieses Gedicht (wie auch einige andere) von Gerftenbergks hat<br />
Johanna Schopenhauer, die Mutter des Philosophen Arthur<br />
Sch.» bei der jener in Weimar wohnte, <strong>und</strong> mit der er befre<strong>und</strong>et<br />
war. in ihren Roman „Gabriele" 1819/20 aufgenommen. Loewe<br />
hat es schon 1819, also noch in 5>alle, vertont^).<br />
Ebenda:<br />
„Loewe hat mir wieder ein paar genußreiche Abende verschafft.<br />
Er hat fünf der hebräischen Lieder Byrons sehr schön komponiert<br />
<strong>und</strong> singt die 30 neu herausgekommenen schottischen Lieder von<br />
Beethoven mit einem Entzücken, das ansteckend ist. Nie sah ich<br />
solch ein Kind wie Loewe ungeachtet seiner massiven Gestalt <strong>und</strong><br />
nie eine <strong>für</strong> seine Kunst so poetische Einbildungskraft. Jede<br />
Weise, jede Komposition gestaltet sich in ihm zu einem in allen<br />
seinen Teilen vollendeten Gedicht. Noten sind ihm Gedanken. Töne<br />
sind ihm Worte, die Musik ist ihm eine Egeria, mit welcher er<br />
in geheimem <strong>und</strong> geheimnisvollem Verkehr lebt. Ich wollte. Sie<br />
hörten ihn mit nur sehr mäßiger Fertigkeit eine Beethovensche<br />
Sonate spielen, hörten dabei die leisen Worte, die er unwillkürlich<br />
i) Es steht jetzt in l?oewes Werken G. A. Bd. 17.