für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
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264 Carl koewe. Beiträge zur Kenntnis seines Lebens <strong>und</strong> Schaffens.<br />
1. VIII. 1836. „3reitag» sind Loewes, 3rau von Schmeling.<br />
Goethes. Succos usw. per Dampf nach Putbus gefahren- ich<br />
freue mich, daß die guten Jünglinge, die von unserer Gegend entzückt<br />
sind, diese ruhige, fröhliche Episode in ihrsm gequälten<br />
Leben haben- auch der niedlichen Loewe war endlich eine Zerstreuung<br />
zu gönnen. Wie sehr fehlte uns aber gestern das treffliche<br />
Paar! Iettchen Trieft <strong>und</strong> Minna Rauche spielten zwar<br />
Be ethovenmit Lisiez Ky's schöner Violinbegleitung, aber ohne sie<br />
tout ne bät que cl'une alle. X propos clu et cl«8 fran^3i8!"<br />
Goethes sind des Dichters beide Enkel; der ältere. Walter<br />
von Goethe, bildete sich bei Loewe in der Musik aus. Die Brüder<br />
hielten sich wiederholt in Stettin bei ihrer Kusine, der verwitweten<br />
3rau Major von Schmeling, oft auch auf deren Gut Nässen-<br />
Heide auf. Walter von Goethe blieb seinem Meister <strong>und</strong> dessen<br />
3amilie bis zu dessen Tode fre<strong>und</strong>schaftlich verb<strong>und</strong>en ^). Succo.<br />
Prediger an der Peter-Paulskirche in Stettin, war mit 3rau<br />
Tilebein <strong>und</strong> Loewe befre<strong>und</strong>et.<br />
15. Vlll. 1836. „Loewes, Succos, 3rau von Schmeling. beide<br />
Goethes. Mures <strong>und</strong> ein Rudel junger Leute waren hier. Erst belebte<br />
das herbstliche Luftgas des Appetit <strong>für</strong> Speis <strong>und</strong> Trank,<br />
dann machten wir einen Gang nach 3rauendorf. wo wir den Berg^)<br />
<strong>und</strong> den Gr<strong>und</strong> von Menschen überfüllt fanden, selbst Wiezlows<br />
hatten noch einigen Lebensmut aus der Polterkammer zusammengerafft<br />
<strong>und</strong> waren dort. Heimgekehrt, fielen die langbeinigen, buntjackigen<br />
jungen Raben über das Teesouper her. <strong>und</strong> dann gab's<br />
Gesang; erst Esthers, dann Goldschmieds Töchterlein^), endlich<br />
das nutzbraune Mädchens, dessen Nachklang dieser Lesebrief eröffnet."<br />
Am Anfang des Briefes heißt es nämlich: „Sei heiter, ges<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> froh, wie Loewes nußbraunes Mädchen — trotz Deiner weihen<br />
Haut!"<br />
28. Vlll. 1836. „Die Loewe ist mit ihren drei Töchtern auf<br />
sechs Wochen noch nach Swinemünde gegangen <strong>und</strong> 3rau<br />
von Schmeling nebst dem ältesten Goethe <strong>und</strong> 3rau von Eichstedt<br />
desgleichen." „Heute wird in der Iakobikirche Loewes<br />
„Eherne Schlange" ^) gegeben- ich habe aber wenig Lust, hinzugehen.<br />
Ich bin gar nicht wohl."<br />
1) Nber die Beziehungen der Iamilie Goethe zu Stettin svon Schme«<br />
ling. Tilebein. Loewe) gedenke ich an anderer Stelle ausführlich zu handeln.<br />
2) Gemeint ist der Weinberg, später Elisenhöhe genannt.<br />
») Kompositionen Loewes: Opus 52. 8, 1 <strong>und</strong> 43. 3.<br />
4) Opus 40, erschienen 1834- Oratorium, Dichtung von L. Giesebrecht.<br />
Textbuch in der oben erwähnten Sammlung, Stettin 1836.