für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...

Kap. ll.
Der Kampf um die Dlözesangrenze.
Die erste Aufgabe, die den jungen Bischof Hermann im neuen
Wirkungskreise erwartete, war der Abschluß des großen seit fast
einem halben Jahrhundert schwebenden Kampfes um die Ausdehnung
der Diözese. Man wendet neuerdings mit der wachsenden
Teilnahme an der historisch-geographischen Forschung überhaupt auch
den Ursachen und Bedingungen für die Circumscription der deutschen
Bistümer erhöhte Aufmerksamkeit zu^). Mollen wir die Gründe
und den teilweise recht verwickelten Verlauf des Kammmer Streites
klar herausstellen, so müssen wir etwas weiter ausholen.
Seitdem das deutsche Königtum an die Herzoge aus dem
Sachsenhause gekommen war, lag das Wendenland zwischen Elbo
und Oder in der unmittelbaren Interessensphäre des Reichs 2). War
Sachsen vorher selbst eine Mark zum Schutze der Ostgrenze gewesen,
so mußten jetzt seine Herrscher Sorge tragen, durch Schaffung eines
neuen Vorlandes die Reichsgrenze unversehrt zu erhalten. Schon
Heinrich l^hat wiederholt glücklich gegen die Slaven an der mecklenburgisch-pommerschen-Grenze
gekämpft, ein dauernder Erfolg war
') Ich verweise hier nur auf Vrackmanns programmatische Ausführungen
über die Oermania 53cra auf dem Berliner Internationalen
Historikerin«. 1908 und. unser Gebiet näher berührend. Curschmanns Vor- .
schlage zu einem Atlas _ der. östlichen..'preußischen Provinzen (tzist. Viertel« /
jahrsschr. Xll