für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
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Carl l?oewe. Beiträge zur Kenntnis seines Lebens <strong>und</strong> Schaffens. 241<br />
nähme <strong>und</strong> offenbaren Wohlwollens berichtet die Iüllchower Beschützerin<br />
der Künste am 10. X. 1824 einer 3re<strong>und</strong>in über Vocke:<br />
„Dieser arme Mensch hat seiner Raserei nun die Krone aufgesetzt,<br />
von einem 3re<strong>und</strong>e, dem er früher die Dissertation zum Doktor<br />
gemacht. 200 Tal. geborgt, von welchen er 100 Tal. Strafe ans<br />
Gymnasium zahlt i), weil er es vor der Jett verlaßt, 75 Tal. zur<br />
Tilgung kleiner Schulden bestimmt <strong>und</strong> dann mit 25 Tal. ohne<br />
Aussicht, ohne Vermögen, ohne Anhalt ins Blaue gehen wird.<br />
Liebe, wäre er nicht liebestoll, das wäre ein Lehrer <strong>für</strong> Wilhelm ^)<br />
<strong>und</strong> ein angenehmer Hausgenosse <strong>für</strong> mich gewesen." In der Tat<br />
trat dieser junge Pädagoge trotz des durchaus günstigen Zeugnisses,<br />
das ihm Direktor Dr. Koch in der Konduitenliste hinsichtlich<br />
seiner amtlichen Tätigkeit sowohl wie seines Lebenswandels ausstellte,<br />
Michaelis 1824 aus dem Seminar <strong>für</strong> gelehrte Schulen<br />
aus 3). Für Loewe folgt aus diesen Tatsachen, daß von seiner Oper<br />
„Rudolf, der deutsche 5)err" auf jeden Iall der Text im Herbst<br />
1824 vollendet sein muß.<br />
Wo wohnten nun diese beiden Fre<strong>und</strong>e Carl Loewe <strong>und</strong><br />
Adolph Vocke? Nach M. Wehrmann a. a. O. S. 155 hatten die<br />
Mitglieder des „Seminars <strong>für</strong> gelehrte Schulen" freie Wohnung,<br />
anfangs in zwei dem Seminar zugewiesenen Häusern, später in<br />
dem Marienstiftshause Königsplatz Nr. 821. heute Nr. 7; die nicht<br />
mit freier Wohnung versorgten Mitglieder erhielten eine Miets.-<br />
^entschädigung. Gibt Wehrmann auch kein Jahr <strong>für</strong> diese Veränderung<br />
an. so ist doch wahrscheinlich, daß 1820 schon das Haus<br />
Königsplatz Nr. 7 in Benutzung war^). Da nun das Seminar<br />
damals, auch noch 1823, nur 4 Mitglieder hatte (nach den Konduitenlisten),<br />
so ist wahrscheinlich, dah C. Loewe bei seinem Eintritt<br />
ins Seminar im hause Königsplatz.7 seine Wohnung erhielt,<br />
jedenfalls auch 1823/4 noch, als er nach dem Tode seiner Gattin<br />
zu seinem Fre<strong>und</strong>e Adolph Vocke zog.<br />
Loewe übernahm zugleich mit dem Musikunterricht im Stettiner<br />
Lehrerseminar „die Leitung des Gesangunterrichts in den Parochialschulen"^).<br />
Über diese seine Tätigkeit kann ich einiges nach den von<br />
1) Nber die Verpflichtung dazu vgl. Programm des Stettiner Gymnasiums<br />
1822 E. 36/7.<br />
2) Wilhelm kiidke. ein von 3rau Tilebein angenommener Pflegesohn.<br />
2) Nach M. Wehrmann. Iestschrift zum 350 jährigen Jubiläum des<br />
Kgl. Marienstiftsgymnasiums zu Stettin, Stettin 1894, S. 169.<br />
") Vgl. Programm des Stettiner Gymnasiums 1822 S. 37. „Mit den<br />
vier ersten Stellen ist eine freie Wohnung im Seminarienhause verb<strong>und</strong>en."<br />
5) Siehe ebenda S. 18 Anm.<br />
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