für pommersche Gesch und Altertumskunde. - Digitalisierte ...
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Die kehr« <strong>und</strong> Predigttätigkeit des Bischofs Otto von Bamberg in Pommern. l69<br />
daß ihr vor den Augen dessen, der euch geschaffen hat. Gnade <strong>und</strong><br />
Erbarmen finden könnt" ^). Bei der kehre vor <strong>und</strong> nach der Taufe<br />
in Pyritz soll er neben der Einheit des Glaubens, die durch das<br />
Band des Friedens zu bewahren ist. die neuen Gläubigen besonders ,<br />
über die 3este <strong>und</strong> Gebräuche der christlichen Religion unterrichtet<br />
haben-). Das ist nach allem, was wir sonst über Ottos kehre /<br />
hören, durchaus glaublich. Daß er aber wirklich, wie Herbord<br />
berichtet, damals sogleich den jungen Christen die kehren über<br />
die 3asten in den Pierzeiten, über die einzelnen 3este der Geburt.<br />
Beschneidung. Erscheinung. Darstellung, Taufe <strong>und</strong> Verklärung,<br />
über die Leiden, Auferstehung. Himmelfahrt des Herrn, die Ausgießung<br />
des heiligen Geistes, die Vigilien <strong>und</strong> Geburtstage der<br />
Apostel <strong>und</strong> der anderen heiligen, über den Sonntag, den Freitag,<br />
die Einteilung der Monate <strong>und</strong> des ganzen Jahres nach christlichem<br />
Gebrauch zugemutet habe, ist ganz unglaublich <strong>und</strong> entspricht<br />
nicht dem praktischen Verstande des Bischofs. Da ist es<br />
natürlicher <strong>und</strong> wohl verständlich, wenn er den Heiden vor der<br />
Taufe Reinigung der Leiber. Anlegung von reingewaschenen Kleidern<br />
befiehlt <strong>und</strong> dies zugleich als Zeichen da<strong>für</strong> erklärt, daß nun<br />
auch ihre herzen rein sein sollen^). Ebenso wollen wir glauben,<br />
daß Otto zu jungen Leuten in Stettm „von der Reinheit <strong>und</strong> Ehr- l<br />
lichkeit des Christentums, von der Unsterblichkeit der Seelen, der j<br />
Auferstehung der Leiber, von der Hoffnung <strong>und</strong> dem Ruhme des!<br />
ewigen Lebens" spracht). Das sind Lehren,'die den Heiden in'<br />
einfachen Worten einigermaßen nahegebracht werden konnten. Sie<br />
waren dann auch wohl imstande, wie Herbord nach eigener Erdichtung<br />
erzählt, ihren Landsleuten von dem höchsten Gotte, der<br />
zu ihnen einen Diener zu ihrem heile gesandt habe, <strong>und</strong> von der<br />
Unsterblichkeit der Seele, der Auferstehung des Leibes <strong>und</strong> dem<br />
Ruhme des ewigen Lebens zu berichten <strong>und</strong> die 3rage zu stellen:<br />
Warum soll man ihm nicht glauben?5). Sicherlich hat Otto, der»<br />
seine geliebten Söhne zu sich rief, sie die Gottesfurcht zu lehren. ^ /<br />
ihnen das Evangelium, d. h. die frohe Botschaft vom Heilande.'<br />
verkündet, den Gott, des Lichtes Urheber <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>, <strong>für</strong> die,! '<br />
die ihn lieben, gesandt hat. <strong>und</strong> dann mitgeteilt, was Christen'<br />
') Prüf. II. 9. — Herb. II. 2tt: iicleg et<br />
"> herb. II. 17.<br />
3) herb. ll. 15.<br />
') herb. II. 27. - Vgl. Prüf. II. 9.<br />
a) Herb. ll. 29.